Windows-Remoteunterstützung

Die Windows-Fernwartung

von - 18.03.2013
Die Windows-Remoteunterstützung ist eine in Windows integrierte Funktion, um Windows-Rechner über das Netzwerk oder das Internet fernzusteuern. Das bedeutet: Tom sitzt wie gewohnt an seinem Rechner, kann aber Lisas Rechner steuern und gleichzeitig sehen, was auf ihrem Bildschirm passiert. Tom kann währenddessen in einer anderen Wohnung, in einer anderen Stadt oder auf einem anderen Kontinent sein.
Damit das funktioniert, werden die Tastatur- und Mauseingaben von Toms Rechner ganz einfach per Internetverbindung zu Lisas Rechner geschickt. Wenn Tom etwa die Maus bewegt, dann bewegt sich auch der Mauszeiger auf Lisas Rechner. Wenn Tom eine Maustaste drückt, dann wird dieser Tastendruck auch auf Lisas Rechner ausgeführt.

Ein beliebiges Windows ab XP genügt

Um per Windows-Remoteunterstützung jemand anderen um Hilfe zu bitten oder Hilfe anzubieten, muss auf beiden PCs lediglich eine Windows-Version seit Windows XP installiert sein. Die Windows-Remoteunterstützung ist ohne zusätzliche Installation verfügbar.
Grundsätzlich ist die Windows-Remoteunterstützung in allen Windows-Versionen gleich. In Windows XP bot das Programm aber noch einen SprachChat an. Diese Funktion entfiel mit späteren Versionen von Windows und ist nicht mehr verfügbar. Zur Kommunikation ist zwar ein Text-Chat integriert, deutlich praktischer und angenehmer ist aber das Telefon.
Außerdem benötigen Sie eine Internetverbindung oder — wenn der Hilfeleistende im selben Netzwerk ist — einen Zugang zum lokalen Netzwerk per LAN oder WLAN.

Was ist möglich, was nicht?

Mit der Windows-Remoteunterstützung kann Tom Lisas Rechner vollständig fernsteuern, das heißt er kann beliebige Programme starten und beenden, das System konfigurieren oder Dateien erstellen, bearbeiten und löschen — ganz so, als würde Tom direkt vor dem entfernten Rechner sitzen.
Während der Fernsteuerung verhält sich der entfernte Rechner aber auf ungewohnte Weise. Denn die Maus- und Tastatureingaben müssen zuerst von Toms an Lisas Rechner übermittelt werden. Je nachdem, wie schnell die Internetverbindungen von Tom und von Lisa sind, kann diese Übermittlung länger dauern und zu mehr oder weniger starken Verzögerungen führen.
Hinzu kommt, dass Tom nicht unmittelbar sieht, was auf Lisas Rechner passiert, selbst wenn seine Eingabebefehle umgehend ankommen. Denn der Bildschirm von Lisas Rechner wird immer wieder abfotografiert, die Bildschirmfotos werden anschließend komprimiert und dann ebenfalls über das Internet an Toms Rechner verschickt. Diese Datenmenge ist groß und nur von schnellen Internetverbindungen zügig zu bewältigen. Je länger die einzelnen Bildschirmfotos bis zu Toms Rechner unterwegs sind, desto später sieht Tom, was auf Lisas Rechner gerade passiert. Die verzögerte Reaktion von Lisas Rechner ist also durch die Eingabeverzögerung und die Wiedergabeverzögerung bedingt.
Das bedeutet auch, dass Videos oder Programme mit aufwendigen Animationen im besten Fall ruckelnd dargestellt werden. Um die grafische Belastung möglichst gering zu halten, würde Lisas Windows 7 bei aktiver Windows-Remoteunterstützung deshalb auch auf das Basisfarbschema ohne optische Spielereien wie transparente Fensterrahmen zurückschalten.
Dateien lassen sich über die Verbindung der Windows-Remoteunterstützung nicht austauschen. Will Tom zum Beispiel ein spezielles Tool auf Lisas Rechner ausführen, das nicht bereits installiert ist, dann muss Tom das Tool mit Lisas Rechner aus dem Internet nachladen.
Auch die Windows-Zwischenablage funktioniert nicht. Tom kann also nicht einfach eine Datei oder einen Text in die Zwischenablage seines Rechners kopieren, um den Inhalt dann auf Lisas Rechner einzufügen.
Wichtig: Nicht alle Tastatureingaben werden an Lisas Rechner weitergegeben. Wenn Tom etwa [Strg Umschalt Esc] drückt, dann wird der Task-Manager auf Toms Rechners gestartet und nicht der Task-Manager auf Lisas Rechner. Das liegt daran, dass das auf Toms Rechner installierte Windows diese Tastenkombination abfängt, bevor der Befehl die Windows-Remoteunterstützung erreicht. Der Befehl kann also gar nicht an Lisas Rechner weitergereicht werden.
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