Benutzerkonten in Windows 7

Erweiterte Benutzerverwaltung in Windows 7 verwenden

von - 09.07.2011
So geht's: Computerverwaltung.
So geht's: Computerverwaltung.
Neben den Einstellungen in der Systemsteuerung hat Windows 7 in den Versionen Professional und Ultimate in der Computerverwaltung weitere Einstellungen für Benutzerkonten: Sie legen beispielsweise fest, in welchen Abständen Benutzer ihr Kennwort ändern sollen. Auch können Sie Konten vorübergehend deaktivieren. Zudem lassen sich nur hier Gruppen anlegen.
Die Computerverwaltung öffnen Sie in der Systemsteuerung mit „System und Sicherheit, Verwaltung“ und einem Doppelklick auf „Computerverwaltung“.

Kennworteinstellungen

Sie haben die Möglichkeit, festzulegen, in welchen Zeitabständen Benutzer das Kennwort für ihr Konto ändern müssen. Oder Sie bestimmen, dass man ein Kennwort gar nicht ändern kann.
Wechseln Sie in der Computerverwaltung in den Bereich „Lokale Benutzer und Gruppen, Benutzer“. Im mittleren Fensterbereich erscheint daraufhin eine Liste aller Benutzerkonten auf Ihrem Rechner. Klicken Sie doppelt auf das Konto, das Sie bearbeiten möchten. Es öffnet sich das Fenster „Eigenschaften von (…)“. Auf der Registerkarte „Allgemein“ legen Sie die Kennworteinstellungen für das Benutzerkonto fest.
Die Einstellung „Kennwort läuft nie ab“ legt fest, dass das derzeitige Kennwort für das Benutzerkonto nie geändert werden muss. Deaktivieren Sie diese Einstellung, damit der Benutzer in regelmäßigen Abständen eine Aufforderung zum Ändern des Kennworts erhält. Standardmäßig erscheint die Nachfrage alle 42 Tage.
Die Einstellung „Benutzer muss Kennwort bei der nächsten Anmeldung ändern“ sorgt dafür, dass bereits bei der folgenden Anmeldung eine Aufforderung zur Kennwortänderung erscheint.
Sie haben auch die Möglichkeit, ein Benutzerkonto vorübergehend zu deaktivieren. Währenddessen ist keine Anmeldung mit diesem Konto möglich. Aktivieren Sie hierzu die Einstellung „Konto ist deaktiviert“.
Ablaufdatum von Kennwörtern: Wie lange Kennwörter für Benutzerkonten gültig sind, verrät Windows 7 nur umständlich über die Kommandozeile.
Ablaufdatum von Kennwörtern: Wie lange Kennwörter für Benutzerkonten gültig sind, verrät Windows 7 nur umständlich über die Kommandozeile.
Versteckte Einstellungen: In welchem Abstand Windows die Aufforderung zum Ändern der Kennwörter anzeigt, lässt sich ebenfalls einstellen. Diese Einstellung hat Microsoft jedoch tief im System versteckt. Öffnen Sie dazu die Eingabeaufforderung mit Administratorrechten. Wählen Sie „Start, Alle Programme, Zubehör“, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „Eingabeaufforderung“ und wählen Sie „Als Administrator ausführen“. Folgender Befehl, den Sie mit der Eingabetaste bestätigen, zeigt an, wie lange Kennwörter gültig sind:
net accounts
Die Gültigkeitsdauer der Kennwörter steht in der Zeile „Maximales Kennwortalter (Tage)“. Die Gültigkeitsdauer ändern Sie mit folgendem Befehl:
net accounts./maxpwage:XX
Ersetzen Sie XX durch die Anzahl der Tage, die Kennwörter gültig sein sollen. Bestätigen Sie mit der Eingabetaste.

Basisordner

Benutzerkonten lässt sich ein neuer Basisordner zuweisen. Dabei handelt es sich um das Standardverzeichnis, das in Anwendungen in den Dialogfenstern „Öffnen“ und „Speichern unter“ voreingestellt ist. Auch die Eingabeaufforderung startet dann mit diesem Standardordner. Ein einziger Basisordner kann dabei auch mehreren Benutzerkonten auf dem Rechner zugeordnet werden.
Beachten Sie: Wenn ein Anwender eine Datei öffnet oder speichert, bestimmt die jeweilige Anwendung, ob sie den von Ihnen eingestellten Basisordner nutzt oder das Standardverzeichnis „Eigene Dokumente“ beziehungsweise „Eigene Bilder“ unter „C:\Benutzer\“.
Viele Anwendungen durchsuchen dabei den Basisordner nach Dateien, die das jeweilige Programm öffnen kann. Werden solche Dateien gefunden, nutzt das Programm den eingestellten Basisordner, ansonsten verwendet es die Standardverzeichnisse „Eigene Dokumente“ oder „Eigene Bilder“.
So legen Sie für ein Benutzerkonto einen Basisordner fest: Wählen Sie in der Computerverwaltung „Lokale Benutzer und Gruppen, Benutzer“. Klicken Sie doppelt auf das Konto, das Sie bearbeiten möchten. Es öffnet sich das Fenster „Eigenschaften von (…)“. Wechseln Sie auf die Registerkarte „Profil“. Geben Sie unter „Basisordner, Lokaler Pfad“ den Pfad zu einem Basisordner auf einer Festplatte ein und bestätigen Sie mit einem Klick auf „OK“.

Benutzergruppen

Neben Benutzerkonten unterstützt Windows 7 auch Benutzergruppen. Einer solchen Benutzergruppe fügen Sie beliebige lokale Benutzer als Mitglieder hinzu. So lassen sich zum Beispiel Zugriffsrechte für Ordner einer Gruppe zuweisen. Das erspart das umständliche separate Zuweisen von Zugriffsrechten für jeden Benutzer.
Wechseln Sie in der Computerverwaltung in den Bereich „Lokale Benutzer und Gruppen, Gruppen“. In mittleren Bereich erscheinen die bereits vorhandenen Benutzergruppen samt kurzer Beschreibung.
Sie können Benutzer einer vorhandenen Gruppe hinzufügen oder eine neue Gruppe anlegen. Es empfiehlt sich, stets eine neue Gruppe anzulegen: Vorhandene Gruppen gewähren Benutzern nämlich Zugriff auf mehr Ordner, als vielleicht gewünscht ist. So haben zum Beispiel Mitglieder der vorhandenen Gruppe „Administratoren“ uneingeschränkten Zugriff auf sämtliche Daten.
Legen Sie eine neue Gruppe an, indem Sie im rechten Fensterbereich auf „Weitere Aktionen“ klicken und im Menü „Neue Gruppe…“ wählen. Daraufhin öffnet sich das Fenster „Neue Gruppe“. Geben Sie unter „Gruppenname“ einen beliebigen Namen für die Gruppe ein. Unter „Beschreibung“ haben Sie die Möglichkeit, eine kurze Beschreibung für die neu erstellte Benutzergruppe einzutippen.
Benutzergruppen: In diesem Dialogfenster fügen Sie einer lokalen Benutzergruppe weitere Benutzerkonten hinzu. Bestätigen Sie nach der Eingabe jedes Kontonamens mit einem Klick auf die Schaltfläche „Namen überprüfen“.
Benutzergruppen: In diesem Dialogfenster fügen Sie einer lokalen Benutzergruppe weitere Benutzerkonten hinzu. Bestätigen Sie nach der Eingabe jedes Kontonamens mit einem Klick auf die Schaltfläche „Namen überprüfen“.
Ein Klick auf „Hinzufügen…“ öffnet ein weiteres Fenster, in dem Sie festlegen, welche Benutzerkonten Mitglieder dieser Gruppe sind. Tippen Sie die Namen der Benutzerkonten unter „Geben Sie die zu verwendenden Objektnamen ein (…)“ ein. Klicken Sie nach der Eingabe jedes Kontonamens auf die Schaltfläche „Namen überprüfen“. Damit prüft Windows, ob der Benutzername korrekt eingegeben wurde, und erweitert ihn automatisch um den erforderlichen Rechnernamen. Mehrere Kontonamen geben Sie durch ein Leerzeichen getrennt ein. Bestätigen Sie das Erstellen der neuen Gruppe und das Hinzufügen der Benutzerkonten mit „OK, Erstellen, Schließen“.

Kennwortrücksetzdatenträger: Passwörter wiederherstellen

Immer wieder kommt es vor, dass man das Passwort eines Kontos vergisst. Ein vorbereiteter USB-Stick schafft Abhilfe.
Die Kennwortrücksetzdiskette ist eine Windows-Funktion, die eine Kopie des Benutzerpassworts auf einem externen Datenträger sichert. Falls Sie Ihr Kennwort vergessen haben, können Sie es damit zurücksetzen. Anders als der Name vermuten lässt, erfordert diese Funktionen keine Diskette, sondern unterstützt auch USB-Sticks.
Kennwort zurücksetzen: Mit der Kennwortrücksetzdiskette, die auch ein USB-Stick sein darf, ersetzen Sie ein vergessenes Passwort.
Kennwort zurücksetzen: Mit der Kennwortrücksetzdiskette, die auch ein USB-Stick sein darf, ersetzen Sie ein vergessenes Passwort.
So geht’s: Wählen Sie in der Systemsteuerung „Benutzerkonten und Jugendschutz, Benutzerkonten, Kennwortrücksetzdiskette erstellen“. Es startet der „Assistent für vergessene Kennwörter“. Wählen Sie einen angesteckten USB-Stick als Laufwerk aus und geben Sie das aktuelle Passwort ein — den Rest erledigt der Assistent für Sie und erstellt die notwendigen Dateien auf dem Stick.
Nun lässt sich Ihr Windows-Kennwort mit diesem USB-Stick jederzeit zurücksetzen: Stecken Sie dazu den USB-Stick an und starten Sie den Rechner. Im Anmeldefenster von Windows wählen Sie „Kennwort zurücksetzen…“. Es startet der „Kennwortrücksetz-Assistent“. Wählen Sie Ihren USB-Stick aus. Dann können Sie ein neues Kennwort festlegen.
Achtung: Ein Benutzer mit Administratorrechten kann auch die Kennwörter andere Benutzerkonten zurücksetzen. Doch Vorsicht, der entsprechende Benutzer hat danach keinen Zugriff mehr auf die Dateien, die er mit Windows verschlüsselt hat. Die Entschlüsselung wird nämlich aus dem Kennwort hergeleitet. Nach dem Zurücksetzen lassen sich also keine Daten mehr entschlüsseln.
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