12-mal Windows auf einem Stick

Setup-Dateien bereitstellen

von - 03.01.2013
In den folgenden Schritten stellen Sie mit Hilfe des Microsoft Deployment Toolkits (MDT) 2012 Ihren persönlichen Setup-Stick zusammen. Dazu kopieren Sie zuerst die Setup-Dateien der gewünschten Windows-Versionen auf Ihren Rechner. Dann binden Sie sie in das MDT ein.

Setup-Dateien kopieren

Kopieren Sie die Setup-Dateien der gewünschten Windows-Installationen auf Ihren Rechner. Wenn Sie über Setup-DVDs der Windows-Versionen verfügen, dann nutzen Sie diese. Andernfalls laden Sie die DVD-Abbilder als ISO-Dateien aus dem Internet. Mit dem ISO-Format kann das Microsoft Deployment Toolkit jedoch nichts anfangen. Daher entpacken Sie die DVD-Abbilder in die Arbeitsverzeichnisse.
Datei „ei.cfg“: Die Textdatei auf der Setup-DVD von Windows 7 legt fest, welche Version installiert wird — hier Home Premium.
Datei „ei.cfg“: Die Textdatei auf der Setup-DVD von Windows 7 legt fest, welche Version installiert wird — hier Home Premium.
Windows 7 auf DVD: In den Setup-Stick lassen sich alle neun verfügbaren Versionen von Windows 7 integrieren. Hierfür benötigen Sie die Setup-DVDs einer beliebigen Version von Windows 7 32 Bit und 64 Bit.
Die Version des Betriebssystems, zum Beispiel Home Premium, spielt keine Rolle, weil jede Setup-DVD von Windows 7 alle Versionen enthält. Je nachdem als welche Version eine DVD verkauft wird, legt lediglich eine kleine Textdatei „ei.cfg“ auf der Scheibe fest, welche Version installiert ist.
Wenn Sie eine Setup-DVD besitzen, dann brauchen Sie die Dateien nicht erst auf die Festplatte zu kopieren. In diesem Fall binden Sie später die DVD direkt in das MDT ein.
ISO-Dateien entpacken: Wenn Sie die Setup-Dateien von Windows 7 und Windows 8 als DVD-Abbilder aus dem Internet laden, dann müssen Sie diese mit 7-Zip entpacken.
ISO-Dateien entpacken: Wenn Sie die Setup-Dateien von Windows 7 und Windows 8 als DVD-Abbilder aus dem Internet laden, dann müssen Sie diese mit 7-Zip entpacken.
Windows 7 als ISO-Datei: Wenn Sie über keine Setup-DVDs verfügen, dann laden Sie die DVD-Abbilder als ISO-Datei aus dem Internet. Microsoft stellt die ISO-Dateien kostenlos zum Download bereit — ganz legal.
Die Version des Betriebssystems, zum Beispiel Home Premium, spielt keine Rolle. Jede ISO-Datei enthält alle Versionen von Windows 7. Sie benötigen die ISO-Datei einer 32-Bit- und einer 64-Bit-Version von Windows 7.
Eine Übersicht über die Download-Adressen der DVD-Abbilder im ISO-Format finden Sie im com!-Tipp „Setup-DVD für Windows 7 downloaden“.
Klicken Sie nach dem Herunterladen mit der rechten Maustaste auf die ISO-Datei einer 32-Bit-Version von Windows 7. Wählen Sie im Kontextmenü „7-Zip, Dateien entpacken…“. Geben Sie als Zielverzeichnis C:\Setup-Stick\Setup-Dateien\Windows 7 x86 ein.
Entpacken Sie auf dieselbe Weise die ISO-Datei eines Windows 7 64 Bit. Dazu nutzen Sie das Zielverzeichnis C:\Setup-Stick\Setup-Dateien\Windows 7 x64.
Windows 8: Die Testversion von Windows 8 Enterprise erhalten Sie als kostenlosen Download. Entpacken Sie die 32-Bit-Version mit 7-Zip in das Verzeichnis C:\Setup-Stick\Setup-Dateien\Windows 8 x86. Die 64-Bit-Version entpacken Sie in das Verzeichnis C:\Setup-Stick\Setup-Dateien\Windows 8 x64. Mit der Download-Version von Windows 8 funktioniert das in diesem Artikel beschriebene Verfahren noch nicht.
Windows XP kopieren: Die Setup-Dateien für XP kopieren Sie über die Kommandozeile auf Ihren Rechner. Wenn Sie XP Home nutzen, dann passen Sie noch einige Dateien an.
Windows XP kopieren: Die Setup-Dateien für XP kopieren Sie über die Kommandozeile auf Ihren Rechner. Wenn Sie XP Home nutzen, dann passen Sie noch einige Dateien an.
Windows XP Home: Das Microsoft Deployment Toolkit unterstützt Windows XP — allerdings nur in der Professional-Version. Mit einem Trick klappt auch das Einbinden von Windows XP Home: Sie gaukeln dem MDT einfach vor, dass es sich bei Ihrem Windows XP Home um ein Professional handelt.
Kopieren Sie zunächst die Setup-Dateien von Windows XP auf Ihren Rechner. Legen Sie dazu die CD ein und öffnen Sie die Kommandozeile mit [Windows R] und cmd. Geben Sie folgenden Befehl ein:
xcopy X:\*.* /e/f “C:\Setup-Stick\Setup-Dateien\Windows XP“
Ersetzen Sie X durch den Laufwerkbuchstaben des DVD-Laufwerks. Der Schalter „/e“ sorgt dafür, dass auch alle Unterverzeichnisse mitkopiert werden. Der Schalter „/f“ zeigt Ihnen an, welche Dateien gerade kopiert werden.
Nun machen Sie für das MDT aus einem Windows XP Home ein Professional. Dazu benennen Sie zwei Dateien um. Wechseln Sie im Windows-Explorer zu „C:\Setup-Stick\Setup-Dateien\Windows XP“. Ersetzen Sie in zwei Dateinamen den Buchstaben „C“ durch P: Benennen Sie die Datei „WIN51IC“ in WIN51IP um und die Datei „WIN51IC.SP (…)“ in WIN51IP.SP (…).

Windows AIK

Automated Installation Kit (AIK) für Windows 7: Das Tool installieren Sie mit zwei Mausklicks direkt über das Microsoft Deployment Toolkit.
Automated Installation Kit (AIK) für Windows 7: Das Tool installieren Sie mit zwei Mausklicks direkt über das Microsoft Deployment Toolkit.
Das Microsoft Deployment Toolkit (MDT) benötigt noch das Windows Automated Installation Kit (AIK) für Windows 7. Die Tool-Sammlung enthält ein Mini-Windows auf Basis von Windows PE (Preinstallation Environment). Das MDT erstellt aus diesem Win PE die Boot-Dateien für den Setup-Stick.
Sie brauchen das Automated Installation Kit nicht umständlich herunterzuladen. Das erledigt das Microsoft Deployment Toolkit für Sie.
Starten Sie das MDT mit „Start, Alle Programme, Microsoft Deployment Toolkit, Deployment Workbench“. Bestätigen Sie die Nachfrage der Benutzerkontensteuerung.
Wechseln Sie zu „Information Center Components“. Markieren Sie „Windows Automated Installation Kit (…)“ und klicken Sie auf die Schaltfläche „Download“.
Hinweis: Die Installation des AIK direkt aus dem Microsoft Deployment Toolkit heraus funktioniert manchmal nicht. In diesem Fall installieren Sie das Tool selbst. Laden Sie das DVD-Abbild KB3AIK_DE.iso Rechner. Entpacken Sie die ISO-Datei mit 7-Zip in ein temporäres Verzeichnis. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf die ISO-Datei und wählen Sie „7-Zip, Dateien entpacken…“. Starten Sie die Installation des AIK mit einem Doppelklick auf die Datei „StartCD.exe“. Bestätigen Sie die Benutzerkontensteuerung. Wählen Sie im neuen Fenster „Windows AIK-Setup“. Folgen Sie den Anweisungen des Assistenten.

Projekt anlegen

Microsoft Deployment Toolkit: Die Assistenten des MDT bieten viele Einstellungen. Das Tool kennzeichnet notwendige Einstellungen wie hier mit einem Ausrufezeichen.
Microsoft Deployment Toolkit: Die Assistenten des MDT bieten viele Einstellungen. Das Tool kennzeichnet notwendige Einstellungen wie hier mit einem Ausrufezeichen.
Legen Sie nun im Microsoft Deployment Toolkit für Ihren Setup-Stick ein neues Projekt an: Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „Deployment Shares“. Wählen Sie „New Deployment Share“. Es öffnet sich ein Assistent. Geben Sie unter „Deployment Share Path“ den Pfad zum zuvor erstellten Arbeitsverzeichnis an, in dem das MDT die Dateien für den Setup-Stick bearbeitet: C:\Setup-Stick\MDT.
Fahren Sie fort mit „Next“. Unter „Share name“ legen Sie einen Namen für das Projekt fest, zum Beispiel Setup-Stick. Unter „Deployment share description“ geben Sie ebenfalls Setup-Stick ein.
Bestätigen Sie dreimal mit „Next“. Das MDT legt die notwendigen Dateien an. Beenden Sie den Assistenten mit „Finish“. Daraufhin erscheint im Hauptfenster des MDT unter „Deployment Share“ der neue Eintrag „Setup-Stick (C:\Setup-Stick\MDT)“.

Setup-Dateien einbinden

So geht’s: Das kostenlose Microsoft Deployment Toolkit (MDT) 2012 erstellt einen Multi-Setup-Stick.
So geht’s: Das kostenlose Microsoft Deployment Toolkit (MDT) 2012 erstellt einen Multi-Setup-Stick.
Im folgenden Schritt binden Sie die Setup-Dateien der Windows-Versionen in das Microsoft Deployment Toolkit ein. Daraus erstellt das MDT später das Multi-Setup.
Markieren Sie im MDT den Eintrag „Setup-Stick (C:\Setup-Stick\MDT)“. Klicken Sie im mittleren Fensterbereich mit der rechten Maustaste auf „Operating Systems“. Wählen Sie „Import Operating System“.
Übernehmen Sie unter „Choose type of operating system (...)“ die Voreinstellung „Fullset of source files“. Bestätigen Sie mit „Next“. Klicken Sie unter „Source directory“ auf „Browse“. Wählen Sie den Pfad zu den Setup-Dateien eines Windows-Systems. Wählen Sie dazu unter „C:\Setup-Stick\Setup-Dateien“ ein Unterverzeichnis. Falls Sie für Windows 7 eine Setup-DVD haben, legen Sie sie ein. Geben Sie den Pfad zum DVD-Laufwerk an und klicken Sie auf „OK“.
Windows-Setup einbinden: Wählen Sie in diesem Fenster aus, welche Windows-Version in das Microsoft Deployment Toolkit integriert wird.
Windows-Setup einbinden: Wählen Sie in diesem Fenster aus, welche Windows-Version in das Microsoft Deployment Toolkit integriert wird.
Bestätigen Sie mit „Next“. Bei Windows XP und 7 können Sie unter „Destination directory name“ die Voreinstellung übernehmen. Bei Windows 8 müssen Sie den Dateinamen ändern. Ansonsten erhalten Sie später die Fehlermeldung, dass die Pfadangaben zu lang sind. Geben Sie für Windows 8 Windows 8 x86 beziehungsweise Windows 8 x64 an.
Klicken Sie zweimal auf „Next“. Der Assistent kopiert die Setup-Dateien. Beenden Sie den Assistenten mit „Finish“.
Binden Sie auf dieselbe Weise weitere Windows-Versionen in das MDT ein.

Programme hinzufügen

Zwölf Systeme: So sieht die Betriebssystemliste im Microsoft Deployment Toolkit aus, wenn Sie alle Windows-Versionen eingebunden haben.
Zwölf Systeme: So sieht die Betriebssystemliste im Microsoft Deployment Toolkit aus, wenn Sie alle Windows-Versionen eingebunden haben.
Sie können auf dem Setup-Stick Programme ablegen, die später automatisch mit Windows installiert werden. Laden Sie dazu die Installationsdateien der gewünschten Programme in ein beliebiges Verzeichnis auf Ihren Rechner.
Klicken Sie dann im MDT unter „Setup-Stick (C:\Setup-Stick\USB-Stick)“ mit der rechten Maustaste auf „Applications“. Wählen Sie „New Application“. Übernehmen Sie unter „Specify the type of application (…)“ die Einstellung „Application with source files“. Bestätigen Sie mit „Next“. Geben Sie unter „Application Name“ einen Namen für das Programm ein, etwa Firefox. Fahren Sie fort mit „Next“.
Klicken Sie unter „Source directory“ auf „Next“ und wählen Sie den Ordner aus, in dem Sie zuvor die Installationsdateien abgelegt haben. Bestätigen Sie zweimal mit „Next“.
Unter „Command line“ geben Sie den Dateinamen der Installationsdatei und den Parameter an, mit dem die Software sich ohne Nachfrage installiert. In unserem Beispiel ist das der Befehl "Firefox Setup 12.0.exe" /ms.
Programme einbinden: Auf der Seite www.itninja.com finden Sie für viele Anwendungen die Parameter für eine automatische Installation.
Programme einbinden: Auf der Seite www.itninja.com finden Sie für viele Anwendungen die Parameter für eine automatische Installation.
Wenn Sie den Schalter für eine Software nicht kennen, dann hilft Ihnen die Webseite www.itninja.com weiter. Geben Sie in das Suchfeld den Namen einer Software ein. In den Suchergebnissen finden Sie unter „Command Line“ den passenden Schalter.
Beenden Sie den Assistenten mit „Next, Next, Finish“. Binden Sie auf die gleiche Weise weitere Tools in Ihren Setup-Stick ein.

Treiber hinzufügen

Wenn Sie Windows auf einem Computer installieren, dann läuft das System zwar nach dem Einrichten bereits recht gut — doch meist fehlt noch der eine oder andere Treiber, zum Beispiel für die Netzwerkkarte.
Binden Sie daher bereits in Ihren Setup-Stick beliebige Treiber ein. Diese werden später automatisch mit Windows installiert.
Klicken Sie dazu im Microsoft Deployment Toolkit unter „Setup-Stick (C:\Setup-Stick\USB-Stick)“ mit der rechten Maustaste auf „Out-of-Box Drivers“. Wählen Sie „Import Drivers“. Wählen Sie unter „Source directory“ den Ordner, in dem die Treiber liegen. Aktivieren Sie zusätzlich die Einstellung „Import drivers even if they are duplicates (...)“. Fahren Sie fort mit „Next“ und „Finish“.

Setup-Routinen erstellen

Nachdem Sie Ihrem Projekt alle Windows-Versionen, Programme und Treiber hinzugefügt haben, erstellen Sie daraus Setup-Routinen. Für jede Windows-Version benötigen Sie eine eigene Setup-Routine.
Klicken Sie unter „Setup-Stick (C:\Setup-Stick\USB-Stick)“ mit der rechten Maustaste auf „Task Sequences“. Wählen Sie „New Task Sequence“. Geben Sie unter „Task sequence ID“ 001 ein. Bei den weiteren Windows-Versionen erhöhen Sie später den Wert jeweils um einen Zähler, also 002, 003 und so weiter.
Unter „Task sequence name“ geben Sie die Bezeichnung eines Systems ein, zum Beispiel Windows 7 Home Premium x86. Was Sie hier eingeben, erscheint später auch im Boot-Menü Ihres Multi-Setup-Sticks. Fahren Sie fort mit „Next“. Unter „The following task sequence (…)“ übernehmen Sie „Standard Client Task Sequence“. Bestätigen Sie mit „Next“.
Der Assistent zeigt Ihnen alle verfügbaren Windows-Systeme an. Markieren Sie das System entsprechend der zuvor hinzugefügten Beschreibung, zum Beispiel „Windows 7 HOMEPREMIUM in Windows 7 x86 install.wim“.
WIM steht für Windows Imaging Format. Es ist ein Dateiformat für Speicherabbilder. Bei der Datei „install.wim“ handelt es sich quasi um eine Kopie des Ordners „C:\Windows“. Fahren Sie fort mit „Next, Next“.
Sie können schon vorab eine Seriennummer für diese Windows-Version hinterlegen. Wenn Sie das nicht möchten, dann markieren Sie „Do not specify a product key (…)“.
Unter „OS Settings“ machen Sie Angaben zu Ihrem Namen und zur Startseite des Internet Explorers. Hier können Sie Beliebiges angeben. Der Eintrag „about:blank“ startet den Internet Explorer mit einer leeren Seite. Klicken Sie auf „Next“.
Wenn Sie möchten, dann können Sie vorab unter „Admin Password“ das Passwort für den Benutzer „Administrator“ festlegen. Um noch kein Kennwort festzulegen, markieren Sie „Do not specify an Administrator password (…)“. Bestätigen Sie mit „Next, Next, Finish“.
Führen Sie diesen Assistenten nun für alle Windows-Versionen aus, die Sie in den Setup-Stick integrieren möchten.

Multi-Setup erstellen

Jetzt fügen Sie die Setup-Routinen noch zu einem gemeinsamen Setup zusammen: Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „Setup-Stick (C:\Setup-Stick\MDT)“. Wählen Sie „Update Deployment Share“. Bestätigen Sie mit „Next, Next“. Das Tool erstellt nun ein gemeinsames Setup. Bestätigen Sie mit „Finish“.
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