Windows-Turbo dank Performance Toolkit

Der Windows Performance Analyzer

von - 11.11.2013
In diesem Abschnitt werten Sie die erstellten Protokolle aus. Dazu verwenden Sie den Windows Performance Analyzer – das Programm aus dem Windows Performance Toolkit, das die Werte des Protokolls grafisch aufbereitet darstellt.

Protokolle laden

Protokolldateien: Der Dateiname des Protokolls setzt sich zusammen aus dem Computernamen, dem Datum und der Uhrzeit, an dem es erstellt wurde, sowie der Art des Tests – hier ein Boot-Protokoll
Protokolldateien: Der Dateiname des Protokolls setzt sich zusammen aus dem Computernamen, dem Datum und der Uhrzeit, an dem es erstellt wurde, sowie der Art des Tests – hier ein Boot-Protokoll
Wenn Sie mit dem Windows Performance Recorder ein Protokoll erstellen, dann speichert das Programm die ermittelten Daten standardmäßig in einer ETL-Datei. Diese Protokolldatei wird – wenn Sie den Speicherort nicht verändert haben – im Verzeichnis „C:\Benutzer\<Ihr Benutzername>\Eigene Dokumente\WPRFiles“ abgelegt.
Um ein Protokoll mit dem Windows Performance Analyzer zu öffnen, genügt in der Regel ein Doppelklick auf die ETL-Datei.
Sollte das nicht klappen, weil die Dateiregistrierung nicht stimmt, starten Sie den Windows Performance Analyzer über „Start, Alle Programme, Windows Kits, Windows Performance Toolkit, Windows Performance Analyzer“. Nach dem Start des Programms klicken Sie auf „File, Open…“. Ein Öffnen-Dialog erscheint. Navigieren Sie in das Verzeichnis mit den Protokolldateien und öffnen Sie das gewünschte Protokoll.
Der Windows Performance Analyzer lädt daraufhin die Daten aus dem Protokoll und bereitet sie grafisch auf.

Protokolle auswerten

Windows Performance Analyzer: Das Tool bereitet die Daten, die der Windows Performance Recorder aufgezeichnet hat, grafisch auf. Das erleichtert die Analyse der Daten
Windows Performance Analyzer: Das Tool bereitet die Daten, die der Windows Performance Recorder aufgezeichnet hat, grafisch auf. Das erleichtert die Analyse der Daten
Das Hauptfenster des Windows Performance Analyzers ist zweigeteilt. Links finden Sie den „Graph Explorer“, der die Daten in den fünf Rubriken „System Activity“, „Computation“, „Storage“, „Memory“ und „Power“ zusammenfasst.
Aufgeklappt finden Sie innerhalb dieser Rubriken detailliertere Daten, die sich teilweise in noch feinere Datenansichten bis auf Prozessebene verzweigen.
Bei einem Startprotokoll von Windows beispielsweise sind Sie dadurch in der Lage, genau herauszufinden, welcher Prozess, Dienst oder Treiber beziehungsweise welches Programm Windows ausbremst.
Rechts neben den Rubriken finden Sie das Analysefenster. Um beispielsweise eine Grafik zu untersuchen, ziehen Sie die gewünschten Daten mit der Maus in das Analysefenster. Kurz darauf zeigt Ihnen der Windows Performance Analyzer die Daten an.

Beispiel: Der Dienst Norton Online Backup

Um beispielsweise das Herunterfahren von Windows zu untersuchen, öffnen Sie die Rubrik „System Activity“ und ziehen die Datensammlung „Lifetime by Group, Service, Container“ auf die Registerkarte „Analysis“. Diese Daten zeigen, wie lange Windows benötigt hat, um alle Dienste zu beenden.
Sie sehen jetzt auf der Registerkarte „Analysis“ die Gruppen mit deren Bezeichnung – im Beispiel ist das die Gruppe „NetworkProvider“. Dahinter steckt der Dienst „Svchost“ und die Gruppe „None“. Sie enthält den Rest der Dienste. Der Balken neben den Gruppen repräsentiert die Zeit, die Windows gebraucht hat, um alle Dienste zu beenden.
Die Gruppe „NetworkProvider“ ist im Beispiel sehr klein, während Windows für die Gruppe „None“ sehr viel Zeit benötigte. Sehen Sie sich daher diese Gruppe näher an, indem Sie sie öffnen. Auf dem Register „Analysis“ erscheint jetzt eine Liste mit Diensten.
Windows-Bremse: Der Dienst „RFButtonDriverService“ braucht 17,8 Sekunden, um sich zu beenden. Das verzögert das Herunterfahren von Windows sehr
Windows-Bremse: Der Dienst „RFButtonDriverService“ braucht 17,8 Sekunden, um sich zu beenden. Das verzögert das Herunterfahren von Windows sehr
Scrollen Sie nach unten und suchen Sie nach dem längsten Balken. Wenn Sie ihn gefunden haben, deuten Sie mit dem Mauszeiger darauf. Es erscheint ein Tooltipp der anzeigt, wie lange das Beenden dauerte.
Bei unserem Redaktions-Notebook handelte es sich bei der Windows-Bremse um den Dienst „NOBuAgent.exe“, der beim Herunterfahren von Windows fast 18 Sekunden benötigte.
Nach einer kurzen Recherche mit Google stellte sich heraus, dass es sich bei diesem Dienst um einen Bestandteil von Norton Online Backup handelt. Wenn Norton Online Backup nicht genutzt wird, kann man den Dienst in der Dienste-Verwaltung deaktivieren.
Die Dienste-Verwaltung starten Sie mit [Windows R] und services.msc. Ein Fenster mit einer Liste aller Dienste erscheint. Suchen Sie hier nach dem Dienst und öffnen Sie die Eigenschaften des Dienstes mit einem Doppelklick. Wählen Sie im Dropdown-Menü neben „Starttyp“ die Option „Manuell“ und klicken Sie dann auf „Beenden“.
Bremsen erkennen: Der Dienst „NOBuAgent.exe“ gehört zu Norton Online Backup. Er braucht fast 18 Sekunden, bis er beendet ist. Wer dieses Hintergrundprogramm nicht unbedingt braucht, kann den Dienst in der Dienste-Verwaltung von Windows abschalten
Bremsen erkennen: Der Dienst „NOBuAgent.exe“ gehört zu Norton Online Backup. Er braucht fast 18 Sekunden, bis er beendet ist. Wer dieses Hintergrundprogramm nicht unbedingt braucht, kann den Dienst in der Dienste-Verwaltung von Windows abschalten – Windows fährt dann schneller herunter
Der Dienst wird daraufhin abgeschaltet. Mit „OK“ übernehmen Sie die neuen Einstellungen. Folge: In dieser Konfiguration startet der Dienst nicht mehrautomatisch, wenn Windows hochgefahren wird.
Verfahren Sie auf die gleiche Weise mit allen Diensten, die Windows bremsen und die Sie nicht benötigen. Auf unserem Redaktions-Notebook sank die Zeit, die Windows zum Herunterfahren benötigte, von rund 18 Sekunden auf nur noch knapp 6 Sekunden.
Wenn Sie andere Protokolle – etwa das Boot-Protokoll – analysieren wollen, gehen Sie auf die gleiche Weise vor.
Sehen Sie sich die Dienste in der Kategorie „Lifetime by Group, Service, Container“ an und suchen Sie sich die mit den längsten Balken heraus. Überprüfen Sie, ob Sie sie brauchen. Wenn es sich um installierte Software oder Treiber handelt, dann informieren Sie sich, ob Updates angeboten werden.
Sollte das nicht der Fall sein, sollten Sie bei Software überlegen, ob es eine Alternative gibt, auf die Sie umsteigen können. Wenn etwa der kostenlose Virenscanner den Start von Windows behindert, ist es eine Überlegung wert, auf eine andere kostenlose Lösung umzusteigen, da es eine reiche Auswahl an kostenloser Schutzsoftware gibt.
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