Windows 10 ist jetzt reif fürs Business

Microsoft bessert im Bereich Sicherheit nach

Für Provisionierung und Deployment hält Microsoft den ehemaligen Windows Imaging and Configuration Designer (ICD) nun im Windows Store als App namens Windows Configuration Designer kostenlos bereit. Mit Hilfe dieser Software können Administratoren Bereitstellungspakete erstellen und dabei auch vorinstallierte Apps aus Windows 10 entfernen. Microsoft wirbt damit, dass dieses Tool es ermöglicht, Windows 10 „without imaging“ zu erstellen, was im Klartext jedoch bedeutet, dass ein Erstellen von Images mit dieser App nicht mehr möglich ist.
Bernhard Steiner
Director Presales EMEA Central bei Ivanti Deutschland
www.ivanti.de
Foto: Ivanti
„Microsoft fährt bei Windows 10 eine klare Linie. Anstatt den Alt­systemen einfach neue Abwehrmechanismen anzuflanschen, wurde hier die gesamte OS-Architektur auf
Sicherheit getrimmt.“
Schon im Anniversary Update hatte Microsoft einige Verbesserungen und Erweiterungen im Bereich Sicherheit vorgenommen, was nun mit dem Creators Update fortgesetzt wurde. Viele IT-Profis hatten beispielsweise bemängelt, dass die Zweifaktor-Authentifizierung „Hello for Business“ ein cloudbasiertes Azure Active Directory zwingend voraussetzte. Dies ist mit dem Creators Update nun nicht mehr der Fall, sodass auch Organisationen und Unternehmen mit On-Premise-Active-Directory die Anmeldung via Kamera oder Fingerabdruck nutzen können.
Im Bereich „Anmeldeoptionen“ ist für die Sicherheit zudem die sogenannte dynamische Sperre hinzugekommen, bei der ein Windows-10-System via Bluetooth so mit dem Smartphone des Nutzers gekoppelt werden kann, dass der Arbeitsplatz automatisch gesperrt wird, wenn sich der Anwender davon entfernt.

Windows Defender bekommt besser integrierte Oberfläche

Deutlich erweitert hat Microsoft die integrierte Antiviren-Lösung Windows Defender, die jetzt unter anderem mit dem Windows Defender Security Center eine besser ins System integrierte Oberfläche samt neuen Möglichkeiten wie etwa der Darstellung eines Integritätsberichts spendiert bekommen hat.
Nachdem Windows Defender auch in Windows Server 2016 integriert wurde, hat Microsoft zudem den Dienst Windows Defender Advanced Threat Protection (ATP) ausgebaut. Die Administratoren in den Unternehmen sollen mit seiner Hilfe auf Angriffe, die auf ihr Netzwerk ausgeführt werden, deutlich früher reagieren können.
Windows Configuration Designer: Die App aus dem Windows Store ermöglicht es Administratoren, Provisionierungspakete zu erstellen und vorinstallierte Software daraus zu entfernen.
Dazu gehört unter der Bezeichnung Block at first sight ein Schutz aus der Cloud, der neue Malware schneller erkennen und blocken soll. Dieser Dienst versetzt die IT außerdem in die Lage, spezielle Warnhinweise für die Nutzer zu definieren und via Web-Dashboard beispielsweise gezielt einen bestimmen Nutzer-Account zu untersuchen.
Der ATP-Dienst setzt auf den Client-Systemen die Betriebssystemversionen Windows 10 Pro, Enterprise oder Education voraus. Auf solch einem System kann er dabei aber nicht nur mit Windows Defender zusammenarbeiten, sondern auch mit Antiviren-Scannern anderer Hersteller – vorausgesetzt diese unterstützen den Dienst.
Windows 10, das ohnehin schon als relativ sicher galt, ist mit dem Creators Update noch sicherer geworden.
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