Ist die Business-IT bald komplett virtualisiert?

Die allgegenwärtige Virtualisierung der Hardware

Christian Gehring, Manager Systems Engineering Central & Eastern Europe bei VMware
Christian Gehring, Manager Systems Engineering Central & Eastern Europe bei VMware, sieht einen deutlichen Trend bei den Virtualisierungslösungen: „Auf Unternehmensseite vermischen sich die starren Rechenzentren der Kunden mit Cloud-Diensten, was die Agilität und die Reaktionsgeschwindigkeit erhöht.“
Wer mit erfahrenen IT-Fachleuten spricht, der bekommt sehr häufig zu hören, die Virtualisierung von Hardware sei mitnichten eine neue Technik. Und das ist auch vollkommen richtig.
Schon in den 1960-er- und 1970-er-Jahren setzten die Ingenieure bei IBM auf ihren Großrechnern Virtualisierungs­ansätze dazu ein, die im Vergleich zu heute recht schwachen Prozessoren der Systeme besser auszulasten. Mit Gründung der Firma VMware, deren Übernahme durch den Speicherriesen EMC und der stetig steigenden Verbreitung dieser Techniken wurde Virtualisierung immer populärer. Mittlerweile hat sie sich zu einem Thema entwickelt, das fast alle IT-Bereiche beeinflusst –  im privaten ebenso wie im professionellen Umfeld.
Auch wenn die meisten Anwender und viele IT-Fachleute beim Thema Virtualisierung wahrscheinlich zunächst an die Server-Virtualisierung und damit an teure große Rechenzen­tren denken, so sind Virtualisierungstechniken doch deutlich weiter verbreitet. Immerhin können sie auf jedem Level eingesetzt werden, sei es auf der Ebene der Hardware, der Software oder auch des Desktops oder Netzwerks.
Ausgehend von der reinen Systemvirtualisierung haben sich auf diese Weise mehrere Teilbereiche herausgebildet, die in ihrer Gesamtheit so etwas wie einen Megatrend darstellen. So arbeiten beispielsweise viele IT-Abteilungen intensiv mit den verschiedensten Ausprägungen der Storage-Virtualisierung, auch als Software-defined Storage (SDS) bezeichnet, und auch die Desktop-Virtualisierung ist nach wie vor ein Thema, Stichwort Virtual Desktop Infrastructure oder kurz VDI.
Neuer – und mindestens ebenso spannend – ist das Thema Netzwerk-Virtualisierung: Bei dieser Technik wird ein komplettes Netzwerk virtuell in Software abgebildet und betrieben. Auch hier heben die Anbieter entsprechender Lösungen – ähnlich wie bei fast allen anderen Virtualisierungstechniken – die dadurch entstehende Unabhängigkeit von der da­runterliegenden Hardware als einen der entscheidenden Vorteile eines solchen Ansatzes hervor.
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