Virtual Reality in der Touristik

Resonanz der Reisebüros auf VR-Technick

von - 08.09.2017
VR-Premium-Econonmy der Lufhansa
Sitzplatz-Upgrade am Flugsteig: Die Lufthansa nutzte VR-Brillen, um Gästen der Economy Class ein kurzfristiges Upgrade auf die Premium Economy Class schmackhaft zu machen.
(Quelle: Deutsche Lufthansa)
Noch ist laut Carsten Fischer, Geschäftsführer von Interactive CMS, die Resonanz bei den Reisebüros geteilt. Seiner Erfahrung nach finden zwar alle das Thema spannend, „sie sind aber oft nicht bereit, die notwendigen Kosten für Technik und Content zu zahlen.“ Diejenigen Reisebüros, die die Virtual Travel Lounge 360 bereits einsetzen, seien aber begeistert und erzielten nach eigenen Angaben auch Buchungs- und Upsell-Erfolge. Fischer geht davon aus, dass Virtual Reality langfristig ein wichtiger Bestandteil in Reisebüros sein wird, „bestimmte Produkte lassen sich perfekt auf einer VR-Brille zeigen und erklären. Damit ist der Nutzwert viel höher als mit Print-Produkten oder normalen Videos.“
Zudem sind virtuelle Reisen eine Möglichkeit, um Kunden vom Internetreiseportal wieder ins Reisebüro vor Ort zu lotsen. Dieser Effekt dürfte nach Fischers Einschätzung die nächsten ein bis zwei Jahre anhalten. In Zukunft relativiere sich das allerdings, wenn die Technik vermehrt auch in den Haushalten eingesetzt werde.
Carsten Fischer
Carsten Fischer
Geschäftsführer der Interactive CMS GmbH
www.interactivecms.de
Foto: Steffen Faradi
„Reisebüros sie sind oft nicht bereit die notwendigen Kosten für Technik und Content zu zahlen“.
Das Reisebüro Fides Reisen setzt die Virtual Travel Lounge bereits ein. Damit ermöglicht es seinen Kunden in den Geschäftsräumen in Berlin-Moabit einen durch einen Reisefachmann begleiteten Rundgang am künftigen Reiseziel. Laut Michael Becker, Geschäftsführer bei Fides Reisen, erhält man damit zum Beispiel bei Kreuzfahrtbuchungen auch eine genauere Vorstellung von den Kabinengrößen. Der Kunde bekomme so ein besseres Gefühl für ein Produkt, was die Kaufentscheidung stärke.
Thomas Cook Reisen hat schon 2015 in den Partnerreisebüros einen Testlauf mit Virtual-Reality-Brillen gestartet. Bei den Kunden kam die neue Technik gut an: „Die Resonanz war überwältigend und so haben wir nun die VR-Brillen eingeführt“, resümiert Jennifer Ter, Specialist Omnichannel Eigenvertrieb bei Thomas Cook.
Mittlerweile stehen in rund 880 Thomas-Cook-Reisebüros VR-Brillen zur Verfügung. Damit sondieren Urlauber Hotels in mehr als 20 Destinationen. Ter zufolge vermittele es „natürlich einen wesentlich authentischeren Eindruck, wenn sie ein Hotel virtuell erkunden können, anstatt nur im Katalog zu blättern“.
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