Alles Wichtige über USB 3.0
Informationen zu USB 3.0
von Andreas Dumont - 20.09.2012
Windows 7 unterstützt USB 3.0 nicht nativ. Das bedeutet, es ist ein spezieller Treiber nötig. Microsoft will Windows 7 auch nicht mehr entsprechend nachrüsten. Erst Windows 8, so Microsoft, kann direkt mit der Schnittstelle umgehen. Linux ist da schon weiter: Bereits seit Kernel 2.6.31 unterstützt es USB 3.0.
USB 3.0 mit Handbremse
In der Praxis erreicht USB 3.0 die theoretische Geschwindigkeit bei weitem nicht. Das hat mehrere Gründe. Zum einen sind es Protokolldaten, Steuerbefehle und Fehlerkorrekturen, die den Netto-Datenfluss vermindern. Da sie Teil des Standards sind, bleibt das allerdings auch so.
Zu Geschwindigkeitseinbußen kommt es zum anderen, weil Windows USB 3.0 nicht nativ unterstützt und die benötigten Treiber noch nicht ausgereift sind. Hier wird sich bald einiges verändern: Die Treiber werden immer besser und Windows 8 wird die USB-3.0-Unterstützung eingebaut haben.
Hardware-seitig gibt es auch noch Hemmnisse: Da nur wenige Mainboard-Chipsätze USB 3.0 integriert haben, ist ein Umweg über eine USB-3.0-Steckkarte nötig. Diese braucht einen PCI-Express-2.0-x1-Steckplatz auf dem Mainboard. Je nach Hardware-Layout und Bus-Zuteilung kommt es zu Übertragungsengpässen. Auch hängt die Leistung stark davon ab, wie der Steckkarten-Kontroller mit dem Host-System verbunden ist. Der Kontroller ist fast immer der gleiche und kommt von NEC. Sobald flächendeckend Chipsätze mit integriertem USB 3.0 auf dem Markt sind, verschwindet dieser Flaschenhals.
USB 3.0 nachrüsten für 40 Euro
PC nachrüsten: Diese USB-3.0-Steckkarte von Buffalo kostet rund 40 Euro
Bauen Sie die Karte in den entsprechenden Steckplatz ein. PCI-Express-Steckkarten benötigen in der Regel noch eine zusätzliche Stromversorgung, um temporäre Stromspitzen abzufedern. Starten Sie abschließend den PC und installieren Sie den der Karte beiliegenden Treiber. Nach einem Neustart ist USB 3.0 dann betriebsbereit.
USB 3.0 ist blau
Es ist leicht zu erkennen, ob Ihr PC über einen USB-3.0-Anschluss verfügt. Diese sind nämlich blau — entweder die ganze Buchse oder die Zunge.
USB 3.0: Den neuen Anschluss erkennen Sie hier an der blauen Zunge in der Buchse
USB-3.0-Geräte lassen sich zwar problemlos mit einem USB-2.0-Kabel an USB-2.0-Anschlüssen betreiben. Aber auch hier gilt: Die maximale Datenrate beträgt dann nur 480 MBit/s wie bei USB 2.0. Die Kabel, die der USB-3.0-Spezifikation entsprechen, passen nicht in die alten Buchsen. Einzige Ausnahme ist der USB-A-Stecker.
Mehr Informationen dazu finden Sie im Artikel „Der Kabel-Guide: Peripherie & Netzwerk“.
Booten von USB 3.0
Das Booten des PCs über die USB-3.0-Schnittstelle ist derzeit noch nicht möglich. Der Kontroller-Chip von NEC wird im BIOS nicht erkannt. USB-3.0-Festplatten und -Sticks lassen sich jedoch sehr wohl booten, wenn sie an einem USB-2.0-Anschluss hängen.
Stromversorgung
Die Stromversorgung der Geräte ist einer der wesentlichen Gründe, warum sich USB durchgesetzt hat. Gegenüber den alten seriellen und parallelen Schnittstellen ist ein USB-Gerät in der Lage, über den USB-Anschluss Strom zu beziehen.
USB-3.0-Sticks: Einen Stick mit 64 GByte Speicherplatz gibt es bereits für deutlich unter 100 Euro
USB 3.0 trägt diesem erhöhten Bedarf Rechnung und liefert bis zu 900 mA. Außerdem lässt sich mit USB 3.0 Strom sparen, da sich das angeschlossene Gerät in einen Stromsparmodus versetzen kann.
USB-3.0-Sticks und -Festplatten sind kaum teurer
USB-3.0-Sticks kosten derzeit noch etwas mehr als die gleich großen Varianten mit USB 2.0. USB-3.0-Sticks mit 64 GByte sind inzwischen aber schon für weniger als 100 Euro zu haben . Mit 32 GByte und USB 2.0 kostet zum Beispiel der Platinum Twister rund 25 Euro, während es das Pendant mit USB 3.0 für 33 Euro gibt.
Auswahl: USB-3.0-Festplatten mit 1,5 TByte. Wenn Sie einen neuen externen Datenträger kaufen, dann lohnt sich bereits die Anschaffung einer USB-3.0-Festplatte. Sie unterscheidet sich preislich kaum noch von den USB-2.0-Varianten
USB 3.0 oder eSATA?
Der einzige ernstzunehmende Konkurrent von USB 3.0 ist eSATA. Das steht für External Serial ATA. In Sachen Geschwindigkeit kann eSATA mithalten, da es bis zu 3000 MBit/s schafft. Allerdings wird sich auf lange Sicht wohl USB 3.0 durchsetzen, weil eSATA unflexibel und auf Punkt-zu-Punkt-Verbindungen ausgerichtet ist. Das heißt, es kann immer nur ein Gerät daran betrieben werden. Nicht nur ist die Kabellänge auf einen Meter begrenzt, auch liefern eSATA-Anschlüsse keinen Strom für externe Geräte.