Alles Wichtige über USB 3.0

Informationen zu USB 3.0

von - 20.09.2012
Windows 7 unterstützt USB 3.0 nicht nativ. Das bedeutet, es ist ein spezieller Treiber nötig. Microsoft will Windows 7 auch nicht mehr entsprechend nachrüsten. Erst Windows 8, so Microsoft, kann direkt mit der Schnittstelle umgehen. Linux ist da schon weiter: Bereits seit Kernel 2.6.31 unterstützt es USB 3.0.

USB 3.0 mit Handbremse

In der Praxis erreicht USB 3.0 die theoretische Geschwindigkeit bei weitem nicht. Das hat mehrere Gründe. Zum einen sind es Protokolldaten, Steuerbefehle und Fehlerkorrekturen, die den Netto-Datenfluss vermindern. Da sie Teil des Standards sind, bleibt das allerdings auch so.
Zu Geschwindigkeitseinbußen kommt es zum anderen, weil Windows USB 3.0 nicht nativ unterstützt und die benötigten Treiber noch nicht ausgereift sind. Hier wird sich bald einiges verändern: Die Treiber werden immer besser und Windows 8 wird die USB-3.0-Unterstützung eingebaut haben.
Hardware-seitig gibt es auch noch Hemmnisse: Da nur wenige Mainboard-Chipsätze USB 3.0 integriert haben, ist ein Umweg über eine USB-3.0-Steckkarte nötig. Diese braucht einen PCI-Express-2.0-x1-Steckplatz auf dem Mainboard. Je nach Hardware-Layout und Bus-Zuteilung kommt es zu Übertragungsengpässen. Auch hängt die Leistung stark davon ab, wie der Steckkarten-Kontroller mit dem Host-System verbunden ist. Der Kontroller ist fast immer der gleiche und kommt von NEC. Sobald flächendeckend Chipsätze mit integriertem USB 3.0 auf dem Markt sind, verschwindet dieser Flaschenhals. 

USB 3.0 nachrüsten für 40 Euro

PC nachrüsten: Diese USB-3.0-Steckkarte von Buffalo kostet rund 40 Euro (Bild 4).
PC nachrüsten: Diese USB-3.0-Steckkarte von Buffalo kostet rund 40 Euro
Wer noch keinen USB-3.0-Anschluss an seinem Rechner hat, kann diesen kostengünstig nachrüsten. Entweder Sie kaufen ein neues Mainboard mit integrierter USB-3.0-Schnittstelle oder eine USB-3.0-Steckkarte. Solche Steckkarten sind leicht einzubauen. Bei Redcoon gibt es zum Beispiel eine USB-3.0-Steckkarte von Buffalo für rund 40 Euro. Auf der PC-Seite benötigen Sie lediglich einen freien PCI-Express-Slot. Es sollte mindestens PCI Express 2.0 x1 sein, das einen Durchsatz von 500 MByte/s ermöglicht. Seit einigen Jahren hat praktisch jeder neue PC einen solchen Steckplatz. PCI Express 1.x schafft weniger Durchsatz, als USB 3.0 liefern kann. Details entnehmen Sie dem Handbuch Ihres Mainboards. Wenn Sie kein Handbuch haben, dann probieren Sie einfach die verschiedenen Steckplätze aus und messen jeweils die Geschwindigkeit.
Bauen Sie die Karte in den entsprechenden Steckplatz ein. PCI-Express-Steckkarten benötigen in der Regel noch eine zusätzliche Stromversorgung, um temporäre Stromspitzen abzufedern. Starten Sie abschließend den PC und installieren Sie den der Karte beiliegenden Treiber. Nach einem Neustart ist USB 3.0 dann betriebsbereit. 

USB 3.0 ist blau

Es ist leicht zu erkennen, ob Ihr PC über einen USB-3.0-Anschluss verfügt. Diese sind nämlich blau — entweder die ganze Buchse oder die Zunge.
USB 3.0: Den neuen Anschluss erkennen Sie hier an der blauen Zunge in der Buchse (Bild 5).
USB 3.0: Den neuen Anschluss erkennen Sie hier an der blauen Zunge in der Buchse
USB 3.0 ist abwärts-kompatibel. Alle alten USB-Geräte lassen sich an Anschlüssen für USB 3.0 nutzen, arbeiten dann aber weiterhin nur mit maximal 480 MBit/s. Auch die alten Stecker passen in die neuen Buchsen.
USB-3.0-Geräte lassen sich zwar problemlos mit einem USB-2.0-Kabel an USB-2.0-Anschlüssen betreiben. Aber auch hier gilt: Die maximale Datenrate beträgt dann nur 480 MBit/s wie bei USB 2.0. Die Kabel, die der USB-3.0-Spezifikation entsprechen, passen nicht in die alten Buchsen. Einzige Ausnahme ist der USB-A-Stecker.
Mehr Informationen dazu finden Sie im Artikel „Der Kabel-Guide: Peripherie & Netzwerk“.

Booten von USB 3.0

Das Booten des PCs über die USB-3.0-Schnittstelle ist derzeit noch nicht möglich. Der Kontroller-Chip von NEC wird im BIOS nicht erkannt. USB-3.0-Festplatten und -Sticks lassen sich jedoch sehr wohl booten, wenn sie an einem USB-2.0-Anschluss hängen.

Stromversorgung

Die Stromversorgung der Geräte ist einer der wesentlichen Gründe, warum sich USB durchgesetzt hat. Gegenüber den alten seriellen und parallelen Schnittstellen ist ein USB-Gerät in der Lage, über den USB-Anschluss Strom zu beziehen.
USB-3.0-Sticks: Einen Stick mit 64 GByte Speicherplatz gibt es bereits für deutlich unter 100 Euro (Bild 6).
USB-3.0-Sticks: Einen Stick mit 64 GByte Speicherplatz gibt es bereits für deutlich unter 100 Euro
USB 2.0 stellt 500 mA zur Verfügung. In vielen Fällen reicht das nicht mehr aus. Deshalb benötigen externe Festplatten oft zwei USB-Anschlüsse, um genügend Strom zu bekommen, und deshalb dauert etwa das Laden des Smartphones entsprechend lange.
USB 3.0 trägt diesem erhöhten Bedarf Rechnung und liefert bis zu 900 mA. Außerdem lässt sich mit USB 3.0 Strom sparen, da sich das angeschlossene Gerät in einen Stromsparmodus versetzen kann. 

USB-3.0-Sticks und -Festplatten sind kaum teurer

USB-3.0-Sticks kosten derzeit noch etwas mehr als die gleich großen Varianten mit USB 2.0. USB-3.0-Sticks mit 64 GByte sind inzwischen aber schon für weniger als 100 Euro zu haben . Mit 32 GByte und USB 2.0 kostet zum Beispiel der Platinum Twister rund 25 Euro, während es das Pendant mit USB 3.0 für 33 Euro gibt.
Auswahl: USB-3.0-Festplatten mit 1,5 TByte. Wenn Sie einen neuen externen Datenträger kaufen, dann lohnt sich bereits die Anschaffung einer USB-3.0-Festplatte. Sie unterscheidet sich preislich kaum noch von den USB-2.0-Varianten. (Bild 7).
Auswahl: USB-3.0-Festplatten mit 1,5 TByte. Wenn Sie einen neuen externen Datenträger kaufen, dann lohnt sich bereits die Anschaffung einer USB-3.0-Festplatte. Sie unterscheidet sich preislich kaum noch von den USB-2.0-Varianten
Auch bei Festplatten lohnt sich der Umstieg auf USB 3.0. Sie kosten praktisch genauso viel wie die USB-2.0-Varianten (siehe dazu auch die Tabelle „Auswahl: USB-3.0-Festplatten mit 1,5 TByte“).

USB 3.0 oder eSATA?

Der einzige ernstzunehmende Konkurrent von USB 3.0 ist eSATA. Das steht für External Serial ATA. In Sachen Geschwindigkeit kann eSATA mithalten, da es bis zu 3000 MBit/s schafft. Allerdings wird sich auf lange Sicht wohl USB 3.0 durchsetzen, weil eSATA unflexibel und auf Punkt-zu-Punkt-Verbindungen ausgerichtet ist. Das heißt, es kann immer nur ein Gerät daran betrieben werden. Nicht nur ist die Kabellänge auf einen Meter begrenzt, auch liefern eSATA-Anschlüsse keinen Strom für externe Geräte.
Verwandte Themen