Neun Sicherheitspakete im Test

Bedienung der Sicherheitspakete

von - 17.02.2012
Die Bedienoberflächen sind passabel bis sehr gut. Weitergehende Infos über gefundene Schädlinge erhält der Nutzer aber kaum.
Eine Software mit optimaler Schutzwirkung nützt dem Anwender nichts, wenn sie sich nicht einfach bedienen lässt und die Meldungen über Gefahren unverständlich sind. Deshalb wurde geprüft, ob sich die Programme einfach installieren lassen, ob die Bedienoberfläche logisch strukturiert ist und ob die Dialoge und Erklärungen verständlich sind. Wichtig war auch, dass die Schutzprogramme den Nutzer nicht mit Fehlalarmen nerven. Alle Schutzpakete lassen sich problemlos ohne Expertenkenntnisse auf einem Windows-System installieren.

Bedienoberfläche

Gdata Internet Security 2012: Die Oberfläche ist übersichtlich. Einige wichtige Funktionen sind jedoch versteckt und nicht klar zugeordnet.
Gdata Internet Security 2012: Die Oberfläche ist übersichtlich. Einige wichtige Funktionen sind jedoch versteckt und nicht klar zugeordnet.
Alle getesteten Programme haben eine Gemeinsamkeit: Sämtliche Hersteller nutzen das Ampelsystem, um den Nutzer über den Gefährdungsgrad seines Rechners zu informieren: Bei Grün ist alles in Ordnung, bei Gelb hat das Programm eine Mitteilung zu machen und bei Rot ist das Eingreifen des Nutzers erforderlich.
Die nutzerfreundlichsten Bedienoberflächen haben die Programme, die in der Testtabelle die ersten sechs Plätze belegen. Auf der ersten Ebene der Oberfläche zeigen diese Programme klar verständliche Symbole für die einzelnen Module. Viele Hersteller verwenden kleine farbige Symbole, um den Zustand der Module anzuzeigen. Am besten gefielen uns im Test die Oberflächen von F-Secure, Kaspersky und Symantec. Sie zeigen deutlich die einzelnen Modulsymbole und führen zielsicher zu Unterebenen mit mehr Informationen oder Einstellungsmöglichkeiten.
Avira Internet Security 2012: Wie in den vergangenen Jahren weigerte sich die Software auch dieses Mal wieder als einziger Testteilnehmer, Netzlaufwerke zu scannen.
Avira Internet Security 2012: Wie in den vergangenen Jahren weigerte sich die Software auch dieses Mal wieder als einziger Testteilnehmer, Netzlaufwerke zu scannen.
Die Bedienoberfläche des Programms von Gdata ist sehr informativ, der Weg zur Ebene mit den Einstellungen jedoch nicht gerade intuitiv. Die übersichtlichen Oberflächen von Symantec und Bitdefender setzen auf ein dunkles, technisches Design.
Die Bedienoberflächen von Avira und Trend Micro fielen im Test negativ auf. Avira hat zwar bei seiner Version 2012 etwas Farbe und ein paar bunte Schalter eingebaut, ist jedoch seiner verwirrenden Menüstruktur treu geblieben. Zudem produzierte das Programm im Test eine Fehlermeldung beim manuellen Scannen. Es verweigerte den Dienst beim Scan eines Netzlaufwerks, so wie es viele Nutzer unter Windows eingerichtet haben. Das darf nicht passieren. Die Bedienoberfläche von Trend Micro gibt dem Nutzer extrem wenig Informationen. Es finden sich keinerlei aussagekräftigen Hinweise.

Infos zu gefundenen Schädlingen

Norton Internet Security 2012: Das Schutzpaket von Symantec ist das einzige Programm im Test, das etwas mehr Informationen zu gefundenen Schädlingen bietet — hier Klassifizierungen der Nutzer.
Norton Internet Security 2012: Das Schutzpaket von Symantec ist das einzige Programm im Test, das etwas mehr Informationen zu gefundenen Schädlingen bietet — hier Klassifizierungen der Nutzer.
Als es darum ging, den Anwender über gefundene Schädlinge zu informieren, ließen sämtliche getesteten Schutzpakete zu wünschen übrig.
Alle Programme meldeten zwar brav, dass sie einen Schädling gefunden und die Bedrohung aufgehalten hatten. Testsieger F-Secure etwa meldete: „Virus entfernt. Es wurde ein Virus gefunden. Dieser wurde blockiert und erfolgreich entfernt, sodass Sie Ihren Computer weiter nutzen können.“ Das ist eine klare Aussage.
Sobald der Nutzer jedoch mehr über einen gefundenen Schädling in Erfahrung bringen möchte — etwa wo er herkommt oder wie gefährlich er ist — , erhält er kaum Antworten.
In den Schädlingsmeldungen befinden sich zwar anklickbare Links. Sie führen aber meist nur zu Listen der auf dem System aufgespürten Schädlinge und zu Informationen, in welchen Verzeichnissen die Schädlinge jeweils gefunden wurden.
Eine positive Ausnahme ist hier das Schutzpaket von Symantec. Es zeigt zusätzliche Schädlingsinformationen der Norton-Community. Das ist eine Cloud-Anwendung, in der Nutzer von Symantec-Software gefundene neue Schädlinge klassifizieren.
Alle Schutzpakete wurden mit über 300.000 unschädlichen Programmen und Dateien gefüttert. Lediglich die Pakete von Kaspersky und Panda leisteten sich je einen Fehlalarm.
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