Huawei P30 Pro im Test

Hochwertige Leica-Kamera

von - 11.04.2019
Doch der Schwerpunkt liegt bei diesem Smartphone ohnehin eher auf dem Sehen und nicht dem Hören. Einen entsprechend großen Aufwand treiben die Chinesen in Kooperation mit Leica wieder bei der Kamera. So ist das P30 Pro das erste Smartphone, das einen fünffachen optischen und bis zu 50-fachen digitalen Zoom bietet. Damit dieser trotz der Beschränkung durch die Gehäusehöhe möglich wird, sind die Linsen der Telekamera quer verbaut, wobei der Lichtstrahl durch ein Prisma um 90 Grad reflektiert wird. Ein eigener optischer Bildstabilisator hilft dieser Linse recht effektiv gegen Verwackeln, die Auflösung von acht Megapixeln, die das erstaunlich gute Zoom-Objektiv erreicht, ist völlig ausreichend.
Leica-Kamera
Die Leica-Kamera setzt sich aus Linsen mit 40, 20 und 8 Megapixeln zusammen. Hinzu kommt ein Time-of-Flight-Sensor.
(Quelle: Huawei )
Dazu gibt es noch die Hauptkamera mit 40 Megapixeln und einer auf f/1.6 vergrößerten Blende. Eine 20-Megapixel-Ultraweitwinkel-Linse für Aufnahmen mit bis zu 120 Grad sowie Makroaufnahmen aus bis zu 2,5 Zentimetern Entfernung ist die dritte Kamera. Komplettiert wird dieses Quartett vom sogenannten Time-of-Flight-Sensor, mit dem Entfernungen ausgemessen werden können, was unter anderem für einen besseren Bokeh-Effekt mit unterschiedlicher Schärfe auf Vorder- und Hintergrund sorgt.
Der große technische Aufwand bei den Kameras hat sich durchaus gelohnt. Denn Huawei stellt mit dem P30 Pro insgesamt wieder das beste Kamera-Smartphone, das mit diesem Layout im alltäglichen Einsatz sehr vielseitig ist. Vor allem der Zoom ist eine echte Bereicherung und rückt Smartphones wieder ein Stück näher an die Digicams. Die Qualität der Nachtaufnahmen, bei denen das Gerät mit einem neuen Bildsensor eine noch extremere Aufhellung und bessere Stabilisierung als der Vorgänger ermöglicht, liegt wieder deutlich vor der Konkurrenz. Den ganz großen Weitwinkel für Panoramaaufnahmen beherrscht Samsung allerdings beim Galaxy S10+ besser, und auch bei der natürlichen Wiedergabe von Farben hat sich Huawei zwar verbessert, ist aber noch nicht ganz spitze.
Gegenüber der Leistung der rückwärtigen Kameras steckt die Frontcam zurück: Sie bietet mit 32 Megapixel zwar eine hohe Auflösung, schießt aber nur durchschnittliche Bilder mit teilweise übertriebenen Farben. Sie hat keinen Autofokus und keinen Blitz, da sie in einer kleinen tropfenförmigen Aussparung Platz finden muss. Dafür stört sie kaum im Amoled-Display, das mit 6,47 Zoll üppige Dimensionen bietet und auch schön hell leuchtet. Der Fingerabdruck-Sensor ist unter dem Glas platziert und reagiert manchmal langsam. Auf die Gesichtserkennung sollte man aber zum Entsperren verzichten, da diese nur einen 2D-Scan durchführen kann, was wenig sicher ist.

Huawei P30 Pro

Betriebssystem

Android 9.0

Display

6,47 Zoll AMOLED mit 2.340 x 1.080 Pixel

Prozessor

Kirin 980 Octacore (2 x Cortex A76 mit 2,6 GHz + 2 x Cortex A76 mit 1,92 GHz + 4 x Cortex A55 mit 1,8 GHz)

Arbeitsspeicher

8 GByte RAM

Speicher

128 / 256 GByte

Kamera

Hinten: Leica-System mit vier Linsen (40 MP (Weitwinkelobjektiv, Blende f/1.6, OIS) + 20 MP (Ultraweitwinkelobjektiv, Blende f/2.2) + 8 MP (Teleobjektiv, Blende f/3.4, OIS)) + Time-of-Flight-Sensor

Vorne: 32 MP

Konnektivität

802.11 a/b/g/n/ac

Bluetooth 5.0 (BLE)

USB Typ C (USB 3.1 Gen1)

Akku

4.200 mAh

Preis (UVP)

ab 999 Euro

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