SSDs im RAID-Verbund zusammenschalten
Mehr Tempo oder mehr Sicherheit mit RAID
von Mark Lubkowitz - 21.09.2014
RAID 0: Bei einem RAID 0 werden Dateien in Stripes – in Streifen – zerlegt und vom Kontroller gleichmäßig auf sämtliche Laufwerke des RAIDs verteilt. Wenn man zwei Laufwerke koppelt, verdoppelt sich dadurch der Datendurchsatz.
Aus zweimal 60 GByte würden dann 120 GByte. Weil der RAID-Kontroller dabei gleichzeitig auf beide Laufwerke schreibt und von ihnen liest, verdoppelt sich der Datendurchsatz in der Regel.
Das Problem: Weil die Dateien zu gleichen Teilen auf sämtliche Laufwerke des RAIDs verteilt werden, muss nur eines der Laufwerke ausfallen, um einen vollständigen Datenverlust herbeizuführen. Und je mehr Laufwerke zum RAID gehören, desto höher das Risiko.
Außerdem sollten beide Laufwerke die gleiche Kapazität haben. Andernfalls reduziert sich die Gesamtkapazität des RAID 0 auf die Kapazität des kleinsten Laufwerks mal der Anzahl der Laufwerke.
Doppelte Sicherheit mit RAID 1
RAID 1: Für doppelte Ausfallsicherheit sorgt ein RAID 1, denn es speichert die Daten in exakter Kopie auf beiden Laufwerken. Fällt das eine aus, sind die Daten auf dem anderen noch verfügbar.
Wegen der doppelten Speicherung belegen die Daten auch doppelt so viel Speicherplatz und die Gesamtkapazität der einzelnen Laufwerke halbiert sich entsprechend. Zwei SSDs mit jeweils 60 GByte Kapazität bieten auch als RAID-Verbund nur 60 GByte Speicherplatz.
Fehlender TRIM-Support
So reizvoll die Idee eines RAIDs aus SSDs auch sein mag, es gibt in vielen Fällen einen gravierenden Nachteil: TRIM wird nicht unterstützt. Das ist der Befehl, der eine SSD auffordert, aus dem Dateiindex gelöschte Daten auch tatsächlich aus den Zellen der Flash-Speicher zu löschen.
7er-Serie: Damit die SSDs im RAID-Betrieb das TRIM-Kommando erhalten, benötigen Sie mindestens ein Intel-Mainboard mit einem Chipsatz der 7er-Serie, also aus der Ivy-Bridge-Familie.
(Quelle: Asus)
Erst ab der 7er-Serie der Intel-Chipsätze ist der integrierte RAID-Kontroller in der Lage, den TRIM-Befehl an die SSDs weiterzureichen. Es muss also schon mindestens ein Mainboard für einen Ivy-Bridge-Prozessor sein, damit ein RAID aus SSDs sinnvoll ist.
Alternativ bleibt nur der Kauf eines RAID-Kontrollers in Form einer Erweiterungskarte zum Nachrüsten, der dann auch den TRIM-Befehl an die SSDs weitergibt.