SSDs im RAID-Verbund zusammenschalten

Mehr Tempo oder mehr Sicherheit mit RAID

von - 21.09.2014
RAID 0: Bei einem RAID 0 werden Dateien in Stripes – in Streifen – zerlegt und vom Kontroller gleichmäßig auf sämtliche Laufwerke des RAIDs verteilt. Wenn man zwei Laufwerke koppelt, verdoppelt sich dadurch der Datendurchsatz.
RAID 0: Bei einem RAID 0 werden Dateien in Stripes – in Streifen – zerlegt und vom Kontroller gleichmäßig auf sämtliche Laufwerke des RAIDs verteilt. Wenn man zwei Laufwerke koppelt, verdoppelt sich dadurch der Datendurchsatz.
Die Laufwerke eines RAIDs lassen sich auf unterschiedliche Arten verbinden. Bei einem RAID 0 werden die Laufwerke zu einem großen Laufwerk zusammengefügt.
Aus zweimal 60 GByte würden dann 120 GByte. Weil der RAID-Kontroller dabei gleichzeitig auf beide Laufwerke schreibt und von ihnen liest, verdoppelt sich der Datendurchsatz in der Regel.
Das Problem: Weil die Dateien zu gleichen Teilen auf sämtliche Laufwerke des RAIDs verteilt werden, muss nur eines der Laufwerke ausfallen, um einen vollständigen Datenverlust herbeizuführen. Und je mehr Laufwerke zum RAID gehören, desto höher das Risiko.
Außerdem sollten beide Laufwerke die gleiche Kapazität haben. Andernfalls reduziert sich die Gesamtkapazität des RAID 0 auf die Kapazität des kleinsten Laufwerks mal der Anzahl der Laufwerke.

Doppelte Sicherheit mit RAID 1

RAID 1: Für doppelte Ausfallsicherheit sorgt ein RAID 1, denn es speichert die Daten in exakter Kopie auf beiden Laufwerken. Fällt das eine aus, sind die Daten auf dem anderen noch verfügbar.
RAID 1: Für doppelte Ausfallsicherheit sorgt ein RAID 1, denn es speichert die Daten in exakter Kopie auf beiden Laufwerken. Fällt das eine aus, sind die Daten auf dem anderen noch verfügbar.
Deutlich sicherer wird es, wenn Sie die Laufwerke als RAID 1 betreiben. Dann werden die Daten doppelt gespeichert. Fällt ein Laufwerk aus, dann befindet sich eine vollständige Kopie auf dem anderen Laufwerk.
Wegen der doppelten Speicherung belegen die Daten auch doppelt so viel Speicherplatz und die Gesamtkapazität der einzelnen Laufwerke halbiert sich entsprechend. Zwei SSDs mit jeweils 60 GByte Kapazität bieten auch als RAID-Verbund nur 60 GByte Speicherplatz.

Fehlender TRIM-Support

So reizvoll die Idee eines RAIDs aus SSDs auch sein mag, es gibt in vielen Fällen einen gravierenden Nachteil: TRIM wird nicht unterstützt. Das ist der Befehl, der eine SSD auffordert, aus dem Datei­index gelöschte Daten auch tatsächlich aus den Zellen der Flash-Speicher zu löschen.
7er-Serie: Damit die SSDs im RAID-Betrieb das TRIM-Kommando erhalten, benötigen Sie mindestens ein Intel-Mainboard mit einem Chipsatz der 7er-Serie, also aus der Ivy-Bridge-Familie.
7er-Serie: Damit die SSDs im RAID-Betrieb das TRIM-Kommando erhalten, benötigen Sie mindestens ein Intel-Mainboard mit einem Chipsatz der 7er-Serie, also aus der Ivy-Bridge-Familie.
(Quelle: Asus)
Ohne TRIM-Befehl bleiben die Daten hingegen erhalten und müssen gelöscht werden, kurz bevor die Speicherzelle das nächste Mal beschrieben wird. Das bremst den Schreibvorgang erheblich aus und führt ein SSD-RAID ad absurdum.
Erst ab der 7er-Serie der Intel-Chipsätze ist der integrierte RAID-Kontroller in der Lage, den TRIM-Befehl an die SSDs weiterzureichen. Es muss also schon mindestens ein Mainboard für einen Ivy-Bridge-Prozessor sein, damit ein RAID aus SSDs sinnvoll ist.
Alternativ bleibt nur der Kauf eines RAID-Kontrollers in Form einer Erweiterungskarte zum Nachrüsten, der dann auch den TRIM-Befehl an die SSDs weitergibt.
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