So steigern Sie die Transferraten von SSDs

Software-Cache als SSD-Puffer nutzen

von - 02.04.2014
Neben den Hardware-Herstellern gibt es auch Softwareschmieden, die beim SSD-Tuning mitmischen. Diese entwickeln in der Hauptsache Caching- Lösungen für den Enterprise-Markt – also für Server.

Super Cache Express

Cache-Größe einstellen: Mit den Schiebereglern legen Sie unter anderem die Größe des Software-Caches fest.
Cache-Größe einstellen: Mit den Schiebereglern legen Sie unter anderem die Größe des Software-Caches fest.
Der Software-Cache Super Cache Express von Super Speed beschleunigt unabhängig vom Hersteller beliebige SSDs und auch mechanische Festplatten. Die Software unterstützt alle Windows- Versionen ab XP und kostet rund 60 Euro. Auf der Homepage bietet der Hersteller eine vollständig funktionsfähige Testversion zum Download an. Sie lässt sich 14 Tage lang ausprobieren.

Primo Cache

Romex Software bietet mit seiner Lösung Primo Cache eine Alternative zu Super Cache Express an. Der Software-Cache befindet sich noch in der Betaphase. Die Beta-Version ist 90 Tage lauffähig. Der Preis für die finale Version ist bislang nicht bekannt.

Cache für SSDs und Festplatten

Beim Software-Caching, wie es von Super Speed und Romex Software angeboten wird, ist es völlig egal, was Sie für einen PC besitzen – jede Windows-Plattform wird unterstützt. Es spielt auch keine Rolle, welche Art von Festplatte in den PC eingebaut ist. Die Technik funktioniert sowohl mit mechanischen Festplatten als auch mit SSDs.
Schneller als jede SSD: Mit Datenraten von 19 GByte/s beim Lesen und Schreiben ist RAM rund 38-mal so schnell wie eine SSD.
Schneller als jede SSD: Mit Datenraten von 19 GByte/s beim Lesen und Schreiben ist RAM rund 38-mal so schnell wie eine SSD.
Das Einzige, was der PC mitbringen muss, ist genügend Arbeitsspeicher. Denn beim Software-Caching wird ein Teil des RAM als Puffer benutzt. Daraus ergeben sich zwei Vorteile. Erstens unterliegen die Transferraten des Arbeitsspeichers nicht den SATA-III-Beschränkungen und zweitens ist der Arbeitsspeicher deutlich schneller als eine SSD.

Puffer kann verändert werden

Der Software-Cache lässt sich anpassen. Wenn Sie etwa 16 GByte Arbeitsspeicher haben, können Sie die Größe des Puffers für jedes beschleunigte Laufwerk individuell festlegen. Wenn Sie also Betriebssystem, Programme und Daten getrennt haben, dann können Sie den Puffer für das Laufwerk am größten machen, auf das Sie am häufigsten zugreifen.
Dadurch werden mehr Daten für erneute Zugriffe vorgehalten und die Leistung steigt. Die Puffer der anderen Laufwerke hingegen, die kleiner sind, laufen dadurch schneller voll und beschleunigen dann nach einer gewissen Beanspruchung das Laufwerk erst einmal nicht mehr – bis der Cache wieder geleert ist.

Bis zu 10-fache Leistung

Software-Cache in Aktion: Die sequenziellen Datenraten klettern bei dieser beschleunigten SSD auf über 5 GByte/s beim Lesen und Schreiben.
Software-Cache: Die sequenziellen Datenraten klettern bei dieser beschleunigten SSD auf über 5 GByte/s beim Lesen und Schreiben.
Da der Software-Cache den Arbeitsspeicher als Puffer verwendet, ist er deutlich schneller als eine SSD. RAM erreicht Schreib- und Leseraten von rund 19 GByte/s.
Der Software-Cache ist nicht ganz so schnell, da hier noch Verwaltungsaufwand seitens des Treibers hinzukommt. Außerdem werden nur Daten beschleunigt, die sich bereits im Cache befinden.
Der volle Leistungsgewinn tritt daher erst nach einer gewissen Zeitspanne ein. Ausgewählte Benchmarks wie AS SSD Benchmark  haben jedoch gezeigt, dass sich die Lese- und Schreibleistung einer SSD mit aktiviertem Software-Cache auf über 5 GByte/s steigern lässt.
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