Flash-Speicher sind auf dem Vormarsch

Schwächen der in SSDs verwendete NAND-Speicher

von - 24.09.2015
Intel SSD DC P3700
Intel P3700: Der Prozessorhersteller dominiert das Enterprise-Segment mit leistungsfähigen SSDs mit Kapazitäten zwischen 400 GByte und 2 TByte.
(Quelle: Intel)
Bei diesen Anforderungen kommen die Nachteile zum Tragen, denen der in SSDs verwendete NAND-Flash-Speicher unterliegt. Neben einer immanenten Fehleranfälligkeit, die durch Software ausgeglichen werden muss, hat er vor allem eine begrenzte Lebensdauer. SSDs ermöglichen nur eine beschränkte Anzahl von Schreibzyklen, meist ausgedrückt als TBW (Total Bytes Written) odewr DWPD (Drive Writes Per Day).
Der DWPD-Wert, der sich in letzter Zeit zur Angabe der SSD-Ausdauer durchgesetzt hat, besagt, wie oft das Laufwerk während seiner zu erwartenden Einsatzdauer (meist wird von fünf Jahren ausgegangen) täglich komplett be- beziehungsweise überschrieben werden kann. So lassen sich besser Vergleiche ziehen, weil die DWPD für unterschiedliche Kapazitäten nicht erst umgerechnet werden müssen.
Bilderstrecke
4 Bilder
Micron P420m
OCZ Z-Drive 6000
HGST FlashMAX III
Intel SSD DC P3700

Marktübersicht :

Top-SSDs für leseintensive Anwendungen

>>

Top-SSDs für leseintensive Anwendungen

Hersteller

Micron

OCZ

HGST

Intel

Modell

P420m

Z-Drive 6000

FlashMAX III

SSD DC P3700

Preis (circa)

3960 Euro

noch nicht lieferbar

11.130 Euro

3770 Euro

Technische Daten

Schnittstelle

PCIe

PCIe (NVMe)

PCIe

PCIe

Lebensdauer

9,2 PByte TBW

1 DWPD

2 DWPD

29,2 PByte TBW

Kapazität

1,4 TByte

1,6 TByte

2,2 TByte

1,6 TByte

Leistung

Sequenzielles Lesen (MByte/s)

3300

2900

2700

2800

Sequenzielles Schreiben (MByte/s)

630

1900

1400

1900

4K Lesen (IOPS)

750.000

700.000

531.000

450.000

4K Schreiben (IOPS)

95.000

160.000

59.000

150.000

Leseintensive Anwendungen wie Medien-Streaming oder Webserver verlangen vor allem nach hohen IOPS und guten Durchsatzwerten.
Um die für Unternehmensanwendungen erforderliche Ausfallsicherheit, Performance und Langlebigkeit zu erreichen, setzen die Hersteller von Enterprise-SSDs hochwertigere Komponenten und aufwendigere technische Verfahren ein, als sie im Consumer-Bereich verwendet werden.

SATA Express

SATA Express – kurz SATAe – soll die gewohnte SATA-Schnittstelle ablösen und ist besonders für die höheren Durchsatzraten von SSDs ausgelegt. SATAe ist abwärtskompatibel zu SATA, stellt aber zusätzlich eine Verbindung mit bis zu vier PCIe-Lanes her, um sowohl SATA- als auch PCIe-Medien anbinden zu können.

Die SATAe-Buchse auf dem Mainboard kann zu diesem Zweck entweder zwei herkömmliche SATA-Kabel oder ein doppelt breites SATAe-Kabel aufnehmen. Die Umschaltung zwischen den jeweils zuständigen Controllern erfolgt dabei automatisch.

Außerdem können die über PCIe verbundenen Laufwerke dann neben AHCI wahlweise NVMe als Protokoll verwenden. SATAe stellt für PCIe-Medien nur die Steckverbindung zur Verfügung, während die Übertragung vollständig von PCIe übernommen wird.

Das beginnt bei Prozessor, Controller und Firmware, die mehr und stärker optimierte Funktionen erfüllen. Es setzt sich über die höhere Qualität der eigentlichen Flash-Dies fort und endet bei Extras wie integrierten Kondensatoren, die bei einem Stromausfall mit Notstrom einspringen, damit das Laufwerk offene Schreibvorgänge zu Ende bringen kann. Alle derartigen Maßnahmen verteuern die Herstellung der Business-SSDs und schlagen sich natürlich im Endpreis nieder.
Verwandte Themen