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Integration als Service im Cloud-Zeitalter
von Thomas Hafen - 01.09.2015
Wir wären nicht im Cloud-Zeitalter, gäbe es Integrationsplattformen nicht auch als Service. Zunächst nur für die Anbindung von Cloud-Diensten an interne Systeme konzipiert, sind die iPaaS (Integration Platform as a Service) genannten Dienste inzwischen vollwertige Integrationsplattformen und können auch externe Partner integrieren, lokal genutzte Applikationen verbinden oder mobile Endgeräte bedienen.
Ein vielversprechender Anbieter ist laut Gartner Dell Boomi. Das Analystenhaus hat den Provider weit oben rechts in seinem aktuellen „Magic Quadrant for Enterprise Integration Platform as a Service“ positioniert. Der von Dell 2010 übernommene iPaaS-Pionier Boomi bietet mit Atomsphere eine Plattform, die ein Stammdatenmanagement mit Datenbereinigung, Validierung und Transformation, inhaltsabhängiges Routing, Protokolle und Formate für die B2B-Integration, Partnerverwaltung, Messaging, Webservices, REST-Support, Prozessorchestrierung und ein API-Management ermöglicht.
Ein weiterer Anbieter von Integrationsservices ist Mulesoft. Die Stärken seiner Plattform CloudHub liegen in der Integration von Cloud-Diensten mit internen Ressourcen. Das Unternehmen bietet dafür mehr als 125 Adapter für Cloud-Schnittstellen und 70 Integrationsvorlagen, sogenannte Cloudstreams.
Ebenfalls im Leader-Quadranten befindet sich Informatica mit seiner Informatica Cloud iPaaS. Als Spezialist für die Datenintegration gestartet, liegt die Stärke des Cloud-Services im Stammdatenmanagement und der Sicherung der Datenqualität, bietet aber auch die Möglichkeit der Applikations- und Prozessintegration.
Fazit
Die Integration von Applikationen, Daten und Prozessen bleibt ein essenzieller Bestandteil einer leistungsfähigen IT-Umgebung. Ihre Bedeutung nimmt eher noch zu, denn Trends wie Industrie 4.0 oder Big Data spülen immer mehr Daten in immer neuen Formaten in die internen Systeme.
Wer diese Daten konsistent halten, möglichst in Echtzeit auswerten und automatisiert darauf reagieren kann, hat einen erheblichen Wettbewerbsvorteil. Da Integrationsplattformen inzwischen auch als Service zur Verfügung stehen, ist das Investitionsrisiko überschaubar und die Einstiegshürde niedrig.
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