Mit EAI auf kritische Ereignisse reagieren

4 Trends zur Enterprise Application Integration

von - 01.09.2015
Warum Integration für Unternehmen wieder wichtiger und gleichzeitig schwieriger geworden ist, hängt vor allem mit diesen vier Trends zusammen:
Wolfgang Kelz, Country Sales Director bei Tibco Software
Wolfgang Kelz, Country Sales Director bei Tibco Software: „Integration spielt nach wie vor eine wichtige Rolle – und daran wird sich auch nichts ändern.“
Die Bedeutung von Echtzeitdaten wächst: Informationen wie Positions-, Wetter- oder Sensordaten, Streams, Tweets und Likes werden für Unternehmen immer wertvoller. In Kombination mit traditionellen Bestandsdaten aus Geschäftssystemen wie ERP (Enterprise Resource Planning) oder CRM (Customer Relationship Management) erlauben sie es, automatisiert auf Ereignisse zu reagieren oder diese sogar vorherzusagen. So kann etwa ein Einzelhändler anhand von Ortsdaten, die seine Apps übermitteln, personalisierte Angebote an Smart­phone-Nutzer senden, die gerade in der Nähe sind. Turbinen, Motoren oder Klimaanlagen ordern automatisch Ersatzteile und rufen einen Servicetechniker, wenn Vibrationsdaten bestimmte Schwellenwerte überschreiten. Das Regal beim Discounter löst selbstständig einen Bestellvorgang aus, wenn sein Artikelbestand einen definierte Größe unterschreitet, oder passt den Preis für ein Produkt automatisch an die Nachfrage an. Und das Transaktionssystem einer Bank sperrt automatisch eine EC-Karte, mit der in fünf Minuten Abstand Geld in Hamburg und München abgehoben wurde. „Solche Szenarien führen letztendlich dazu, dass ich mehr Integration brauche“, so Wolfgang Kelz von Tibco.
Kommunikation mit externen Systemen: Geschäftsrelevante Daten entstehen nicht nur intern, sondern auch bei Zulieferern, Kunden und Dienstleistern. Nur wenn man diese Informationen zusammenführen kann, erhält man eine einheitliche Sicht auf alle Geschäftsprozesse. Das ist sicher ein bekanntes Phänomen, das aber laut Gartner bisher nicht gekannte Dimensionen annehmen wird. Das Marktforschungsunternehmen schätzt, dass bis 2017 mehr als zwei Drittel aller neuen Integrationsprojekte Daten aus externen Quellen einbeziehen werden.
Martin Wroblinski, Business Architect bei Software AG
Martin Wroblinski, Business Architect bei Software AG: „Die Integration von On-Premise-Anwendungen ist bei vielen Kunden immer noch ein wichtiges Thema.“
Social-Media-Plattformen wie Facebook, Google Plus oder Twitter sind für Unternehmen weitere externe Datenquellen, die immer wichtiger werden. Vor allem in der Kommunikation mit privaten Endkunden setzen Marketingverantwortliche auf diese Kanäle. Der Fantasie, was man mit diesen Daten anstellen könnte, ließen sie sich automatisiert in Geschäftsprozesse integrieren, sind kaum Grenzen gesetzt. So könnte ein Unternehmen anhand der Diskussion in sozialen Netzen die zukünftige Nachfrage nach Produkten besser vorhersagen und automatisch die Produktion anpassen. Kritik könnte direkt in Qualitätssicherungssysteme gespeist werden und so Verbesserungsprozesse beschleunigen oder teure Rückrufaktionen vermeiden. Ob Partner oder soziale Medien – Daten aus externen Quellen ist gemeinsam, dass das Unternehmen nur sehr begrenzten Einfluss auf deren Format, Qualität, Struktur und Sicherheit hat. Das angelieferte Datenformat kann sich zudem schnell ändern. Moderne Integrationsplattformen müssen also flexibel und leicht anpassbar sein.
Cloud-Computing: Professionelle Anwender lagern mehr und mehr Daten und Anwendungen in die Cloud aus. So lange man sich innerhalb einer Plattform bewegt, ist die Inte­gration meist kein Problem, die Schnittstellen gehören zum Service des Cloud-Providers. Was aber, wenn mehrere Software-as-a-Service-Angebote in interne Umgebungen inte­griert oder Dienste aus verschiedenen Clouds miteinander kombiniert werden sollen?
Mobile Endgeräte: Smartphones und Tablets mit unterschiedlichen Betriebssystemen sollen so Zugriff auf Daten erhalten, dass ein Maximum an Produktivität erreicht wird, ohne dass dabei Sicherheitsrisiken entstehen. Für IT-Abteilungen bedeutet das vor allem, ständig neue Plattformen, Betriebssystemversionen und Geräte integrieren und mit den internen Datensystemen verbinden zu müssen. Reichte es noch vor wenigen Jahren, einen Blackberry Enterprise Server zu betreiben, so kommt heute kaum ein Unternehmen mehr darum herum, Android, iOS und Windows Phone zu unterstützen.
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