Die 7 besten Tools für Festplatten und SSDs

hdparm - SSD-Inhalte sicher löschen

von - 25.04.2014
Um Ihre SSD vollständig zu löschen, greifen Sie auf das Linux-Utility hdparm zurück. Es ist Teil des Linux-Systems Lubuntu, das Sie von einem Live-USB-Stick starten.
So geht’s: Um Ihre SSD vollständig zu löschen, greifen Sie auf das Linux-Utility hdparm zurück. Es ist Teil des Linux-Systems Lubuntu, das Sie von einem Live-USB-Stick starten.
Das Utility hdparm löscht eine SSD sicher, indem es sie auf den Werkzustand zurücksetzt.
Die Anwendung hdparm ist ein Linux-Utility, das über eine ganze Reihe mächtiger und zum Teil auch riskanter Befehle verfügt. Hier wird sie eingesetzt, um mit Hilfe der Secure-Erase-Funk­tion der SSD die Daten darauf vollständig zu löschen, ohne die Lebensdauer der SSD zu beeinträchtigen.
Das ist etwa dann sinnvoll, wenn man die SSD verkaufen möchte. Bei älteren SSDs ohne TRIM-Unterstützung kann die Secure-Erase-Funktion zudem das mit der Zeit abnehmende Schreib-/Lesetempo wieder auf den Ausgangswert heraufsetzen.
Damit Sie mit hdparm auch an einem Windows-PC SSD-Laufwerke sicher löschen können, erstellen Sie zunächst einen Live-USB-Stick. Damit lässt sich Linux auch am Windows-PC booten. Am besten Sie verwenden eine schlanke und dennoch gut bedienbare Linux-Version.
Linux Live USB Creator: In fünf Schritten installiert das Tool ein bootfähiges Linux-Betriebssystem auf einem USB-Stick.
Linux Live USB Creator: In fünf Schritten installiert das Tool ein bootfähiges Linux-Betriebssystem auf einem USB-Stick.
Außerdem benötigen Sie ein Tool, das die als ISO-Image gespeicherte Linux-Version bootfähig auf einem USB-Stick speichert. Mit dem nahezu selbsterklärenden Tool Linux Live USB Creator lässt sich das ISO-Image als bootfähiges Betriebssystem auf einem USB-Stick ab 2 GByte Speicherkapa­zität installieren.
Als schlanke und dabei komfortable Linux-Version nutzen wir Lubuntu 13.10 (Saucy Salamander). Das ISO-Image können Sie über die Linux-Live-USB-Creator-Website herunterladen. So ist sichergestellt, dass die Linux-Version auch tatsächlich von dem USB-Creator-Tool unterstützt wird.
Wenn Sie den Live-USB-Stick öfter nutzen wollen, dann sollten Sie unter Schritt 3 in Linux Live USB Creator etwa 300 MByte persistenten Speicher eintragen. Setzen Sie zudem unter Schritt 4 ein Häkchen vor „Stick mit FAT32 formatieren“.
Bevor Sie nun Linux von Ihrem Stick booten und anschließend den Inhalt Ihrer SSD unwiederbringlich löschen, vergewissern Sie sich noch einmal, dass sich tatsächlich keine wichtigen Daten mehr auf der SSD befinden. Achten Sie außerdem im Bereich „Laufwerke“ des Windows-Explorers auf die genaue Speicherkapazität Ihrer SSD.
Falls erforderlich, stellen Sie im BIOS Ihres PCs noch die Boot-Reihenfolge so um, dass der Rechner direkt vom eingesteckten Live-USB-Stick bootet. Alternativ gelangen Sie beim Hochfahren Ihres Rechners mit der entsprechenden Funktionstaste in das Boot-Menü und wählen dort das gewünschte USB-Laufwerk aus.
Unter Windows 8 wechseln Sie wie folgt in das Boot-Auswahlmenü: Halten Sie im „Ein/Aus“-Menü die Umschalttaste gedrückt, während Sie auf „Neu starten“ klicken.
Laufwerk ermitteln: Ermitteln Sie den Linux-Namen Ihres Laufwerks anhand seiner Größe.
So geht’s: Laufwerk ermitteln: Ermitteln Sie den Linux-Namen Ihres Laufwerks anhand seiner Größe.
Sobald Sie Ihren PC mit Linux hochgefahren haben, öffnen Sie links unten das Startmenü und klicken auf „Systemwerkzeuge, GParted“. Im Gparted-Fenster öffnen Sie oben das Menü „GParted, Laufwerke“, woraufhin Gpar­ted in einem Untermenü alle physikalischen Laufwerke Ihres Computers auflistet. Sie tragen die Bezeichnung „/dev/sdX“. Anstelle des „X“ sind die Laufwerke fortlaufend mit a, b, c und so weiter bezeichnet. Identifizieren Sie Ihr SSD-Laufwerk anhand seiner Speichergröße.
In unserem Beispiel ist es das Laufwerk „/dev/sdc“ mit einer Kapazität von „29,84 GiB“. Bei Ihrem Laufwerk ist das eventuell anders. Setzen Sie deshalb im Folgenden anstelle von „sdc“ immer die Bezeichnung Ihres eigenen Laufwerks ein, also beispielsweise „sdb“, „sdd“ oder „sda“.
Da Sie nun die Bezeichnung für Ihr SSD-Laufwerk kennen, können Sie GParted wieder schließen. Öffnen Sie dann über „Systemwerkzeuge“ eine Konsole. Mit dem Befehl sudo -i verschaffen Sie sich die für hdparm erforderlichen Root-Rechte. Der Befehl hdparm -I /dev/sdc prüft, ob Ihre SSD den Secure-Erase-Befehl entgegennehmen wird. Ersetzen Sie „sdc“ durch den Linux-Namen Ihres SSD-Laufwerks.
Löschvorgang erfolgreich: Lassen Sie sich unter Gparted anzeigen, ob der Löschvorgang mit hdparm erfolgreich war. Sie erkennen das daran, dass der gesamte Speicherbereich „nicht zugeteilt“ ist.
Löschvorgang erfolgreich: Lassen Sie sich unter Gparted anzeigen, ob der Löschvorgang mit hdparm erfolgreich war. Sie erkennen das daran, dass der gesamte Speicherbereich „nicht zugeteilt“ ist.
Wichtig dabei ist: Unter „Security“ muss der Eintrag „not frozen“ angezeigt werden. Erscheint stattdessen lediglich „frozen“, also ohne das „not“, lässt sich die SSD aktuell nicht löschen. In einem solchen Fall trennen Sie die SSD, sofern Sie sie extern angeschlossen haben, kurz von der Stromversorgung und versuchen es dann erneut.
Nun wird es ernst. Bitte achten Sie darauf, die folgenden beiden Befehlszeilen korrekt einzugeben. Schon ein kleiner Tippfehler kann nicht absehbare Folgen haben. Der erste Befehl richtet zunächst ein Security-Passwort namens „comssd“ für Ihre SSD ein. Bitte ersetzen Sie auch hier wieder bei einem abweichenden Laufwerknamen das „sdc“ am Ende des Befehls durch den Laufwerknamen Ihrer eigenen SSD:
hdparm --user-master u --security-set-pass comssd /dev/sdc
Mit dem nun folgenden Befehl löschen Sie das soeben vergebene Security-Passwort „comssd“ gleich wieder. Gleichzeitig löscht hdparm damit auch die komplette SSD – unwiderruflich. Passen Sie den letzten Buchstaben des Befehls wieder an den Ihrer SSD an.
hdparm --user-master u --security-erase comssd /dev/sdc
Der Löschvorgang ist meist nach wenigen Sekunden vollzogen. Im Anschluss können Sie mit Gparted prüfen, ob das Löschen erfolgreich war.
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