Das richtige Smartphone fürs Business

Apps, MDM, Updates

von - 11.12.2017
Vor der Entscheidung für ein bestimmtes Smartphone steht eine grundsätzliche Überlegung: Auf welches mobile Betriebssystem sollte man setzen? Aktuell dominieren zwei Systeme den Markt: Android und iOS. Beide haben ihre Eigenheiten und Stärken und natürlich auch ihre Schwächen. Eine Empfehlung für eines der beiden Systeme lässt sich nur schwer abgeben – auch hängt die Wahl vom persönlichen Empfinden ab.
Business-Smartphones iOS und Android
iOS versus Android: Für welches System man sich entscheidet, hängt von vielen Faktoren ab, zum Beispiel den unterstützten Apps und dem Mobile Device Management (MDM).
(Quelle: Apple/Google)
Wenn im Unternehmen zum Beispiel ohnehin bereits viele oder fast ausschließlich Mac-OS-Rechner zum Einsatz kommen, dann liegt es nahe, auch zu Smartphones mit Apples iOS zu greifen. Kaum ein Unternehmen versteht es so gut wie Apple, seine Geräte wie Desktop-PCs, Notebooks, Tablets und Smartphones eng zu verknüpfen. Und da es Mobil­telefone mit iOS sowieso nur von dem Konzern aus Cuper­tino gibt, fällt die Wahl des Anbieters leicht.
Bei Android-Geräten ist da die Auswahl schon deutlich größer. Entsprechende Smartphones gibt es von diversen Herstellern – von Branchengrößen wie Samsung und Sony über Huawei und LG bis hin zu zahllosen kleineren und auch vielen kaum bekannten Anbietern.
Keine Rolle mehr spielt übrigens Windows. Das zeigt sich auch am Marktanteil in Deutschland, der nur gut 1 Prozent beträgt. In anderen Ländern sieht es für Microsofts Smart­phone-System nicht viel besser aus. Hinzu kommt, dass die Redmonder diesen Sommer den Support für Windows Phone 8.1 eingestellt haben. Zwar lassen sich einzelne ältere Geräte auf die neueste Version Windows 10 Mobile aktualisieren – doch die Zukunft dieses Systems ist mehr als ungewiss. Microsoft äußert sich derzeit nicht klar zur Zukunft von Windows als Smartphone-Betriebssystem.
Apps: Häufig entscheiden aber auch die eingesetzten Apps über die Wahl des Betriebssystems. Denn nicht alle mobilen Anwendungen laufen unter jedem System. Wenn beispielsweise eine Spezial-App, die ein Unternehmen regelmäßig benötigt, lediglich für Android verfügbar ist, dann ist die Wahl von iOS als Betriebssystem kaum sinnvoll. Daher sollte man sich in der Phase der Entscheidungsfindung die eingesetzten Apps ansehen und sondieren, welches Mobilsystem die wichtigsten Anwendungen unterstützt.
Mobile Device Management: Noch viel wichtiger als die Unterstützung diverser Apps ist das Thema Mobile Device Management, kurz MDM. MDM ermöglicht das Einbinden der mobilen Endgeräte in das Unternehmensnetzwerk und deren Verwaltung. Zu den Kernfunktionen eines MDM gehören die Integration von Verzeichnisdiensten wie Microsoft Active Directory und die Möglichkeit, entsprechende Sicherheitsrichtlinien und Berechtigungen auf dem Mobilgerät umzusetzen, die Verschlüsselung der Unternehmensdaten auf dem Smartphone oder das sichere Löschen des Geräts bei Verlust, das sogenannte Remote Wiping.
Das Mobile Device Management ist dabei nur ein Baustein einer umfassenden EMM-Lösung (Enterprise Mobility Management). Während das MDM die Smartphones lediglich in das Unternehmensnetzwerk einbindet, umfasst ein EMM weit mehr – beispielsweise die Verwaltung von Apps, also die Möglichkeit, sie remote zu installieren und falls nötig zu entfernen. Hinzu kommen ergänzenden Funktionen wie das Aufzeichnen von Nutzer- und Systemaktivitäten.
Die drei Kriterien mobiles Betriebssystem, Apps und MDM beziehungsweise EMM hängen unmittelbar zusammen. Die eingesetzte MDM- oder EMM-Lösung spielt also ebenfalls eine Rolle bei der Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes mobiles Betriebssystem.
Updates: Das Augenmerk bei der Wahl des Betriebssystems sollte sich darüber hinaus vor allem auf das Thema Updates richten. Hier sind Apples iPhones quasi ein Musterbeispiel dafür, wie es sein sollte: Wenn eine neue iOS-Version erscheint, dann steht diese selbst viele Jahre alten iPhones noch zur Verfügung und lässt sich kostenlos laden.
Ganz anders sieht die Situation bei Android-Geräten aus. Google ermöglicht es den Smartphone-Herstellern, das Betriebssystem auf ihren Geräten anzupassen und zusätzliche Apps und Funktionen zu integrieren. Die Folge: Auf jedem Android-Mobilgerät läuft ein anderes Android-System. Wenn nun von Google ein Update erscheint, dann müssen die Hersteller dieses erst umständlich für ihre Geräte anpassen. Aktualisierungen finden deshalb häufig erst sehr spät oder gar nicht ihren Weg auf Android-Smartphones. So kann es durchaus passieren, dass ein erst ein Jahr altes Gerät schon keine Sicherheits-Updates mehr erhält.
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