Smart Wearables optimieren Geschäftsprozesse

Vom Smart Wearable zum Smart Hearable

von - 29.04.2015
Kaum sind die Wearables im Markt angekommen, zeichnet sich bereits ein neuer Trend ab. So glaubt beispielsweise Nick Hunn, CTO bei Wifore Consulting, dass die Fitness-Armbänder und Smartwatches auf lange Sicht durch Hearables – smarte Kopfhörer – ersetzt werden könnten.
The Dash von Bragi: Das Hearable misst unter anderem Geschwindigkeit, Herzfrequenz und Kalorienverbrauch.
The Dash von Bragi: Das Hearable misst unter anderem Geschwindigkeit, Herzfrequenz und Kalorienverbrauch.
Für das Ohr spricht, dass es besser dafür geeignet ist, die Vitalfunktionen des Körpers zu ermitteln, wie Steven LeBoeuf behauptet, Präsident und Mitgründer von Valencell, einem Hersteller von biometrischen Sensoren.
Die Kommunikation zwischen Anwender und Gerät erfolgt über Sprachsteuerung à la Google now, Apples Siri oder Microsofts Cortana. Ein Display wird so ebenfalls nicht mehr benötigt, weil der Sprachassistent stets die aktuellen Daten akustisch ausgibt.
Zu den ersten Hearables gehört The Dash von dem deutschen Start-up Bragi. Nach eigener Aussage sind The Dash „smarte Kopfhörer, die vollständige Bewegungsfreiheit, ein Maximum an Komfort und beeindruckenden Sound bieten – und dabei Werte wie Geschwindigkeit, Trittfrequenz, Distanz, Zeit, Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung und Kalorienverbrauch messen und den Nutzer mittels einer Sprachausgabe immer auf dem neuesten Stand halten – sogar ohne angeschlossenes Smart­phone.“
Der entscheidende Nachteil aller Hearables ist die derzeit noch geringe Akkulaufzeit. So bringt es beispielsweise The Dash gerade einmal auf 3 bis 4,5 Stunden, bis die Kopfhörer wieder an die Ladestation müssen. Für eine ausgedehnte Sportsession würde das reichen, für einen kompletten Arbeitstag ist das aber einfach zu wenig.

Wearables und Compliance

Der Einzug der Wearables konfrontiert die Unternehmen mit ganz neuen Problemstellungen. Dafür haben aber, so die eingangs erwähnte Ipswitch-Umfrage, 77 Prozent der Unternehmen noch keine Richtlinien.
Wie sehen nun die neuen Herausforderungen aus? Viele Wearables messen und übermitteln Vitalfunktionen des Trägers. Das heißt: Ein Unternehmen verarbeitet Gesundheitsdaten, die sehr hohen Datenschutzkriterien unterliegen. Das Datenschutzmanagement und die IT-Sicherheitsstruktur müssen also diesen erhöhten Anforderungen entsprechen.
Aber auch unter arbeitsrechtlichen Gesichtspunkten sind Wearables nicht unproblematisch, da mit ihnen der Standort des Mitarbeiters ermittelt, Bewegungsprofile erstellt oder Zutrittskontrollen durchgeführt werden könnten.
Vor der Einführung benötigt man daher ein Konzept, welche Datenströme wie erfasst und in das betriebliche Datenschutzmanagement integriert werden sollen.
Mit der Einführung muss man dann die Prozesse evaluieren und begleiten – und sich überlegen, wie man mit den Daten verfährt, wenn ein Gerät entfernt werden soll, weil ein Mitarbeiter ausscheidet. So lassen sich Vorkehrungen für den Fall einer behördlichen oder gerichtlichen Auseinandersetzung treffen.
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