Smart Wearables optimieren Geschäftsprozesse

Mehr Effizienz und höhere Produktqualität

von - 29.04.2015
Jan-Willem De Jong, Business Unit Director Technology, DHL Supply Chain Benelux
Jan-Willem De Jong, Business Unit Director Technology, DHL Supply Chain Benelux: „Die AR-gestützte Kommissionierung kommt ohne überflüssige Handgriffe aus und ist erheblich produktiver.“
Besonders positiv macht sich der Einsatz von Wearables in der Logistik bemerkbar, wie DHL in einem Pilotprojekt im niederländischen Bergen op Zoom feststellte. Hier wurden im Distributionszentrum zehn Mitarbeiter mit Datenbrillen von Google und Vuzix ausgerüstet. Ricoh und Ubimax steuerten die Technik für die AR-unterstützte Kommissionierung namens Vision Picking bei. Die Abkürzung AR steht für Augmented Reality und bedeutet so viel wie erweiterte Realität.
In der AR-unterstützten Kommissionierung bei DHL werden schrittweise Arbeitsanweisungen eingeblendet, um den Kommissionierungsprozess zu beschleunigen und Fehler zu reduzieren. So zeigte in dem Pilotprojekt die Datenbrille beispielsweise an, in welchem Gang sich ein gesuchter Artikel befindet und in welcher Menge er benötigt wird. Im vorgegebenen Zeitrahmen wurden so mehr als 20.000 Artikel für 9000 Bestellungen zusammengestellt.
Die Abläufe wurden beschleunigt und Fehler komplett vermieden. Laut DHL konnte eine 25-prozentige Effizienzsteigerung in der Kommissionierung erzielt werden.
DHL: Mit Hilfe der Datenbrille ließ sich die Effizienz der Mitarbeiter um 25 Prozent steigern.
Jan-Willem De Jong, Business Unit Director Technology bei DHL Supply Chain Benelux, zog aus dem Pilotprojekt den Schluss: „Die AR-gestützte Kommissionierung kommt ohne überflüssige Handgriffe aus und ist erheblich produktiver. Die Technologie ist eine große Unterstützung für unsere Beschäftigten und bietet unseren Kunden einen echten Mehrwert.“

Höhere Produktqualität

Wie in der Logistik, so ist auch in der Produktion und in der Qualitätssicherung die Datenbrille das optimale Wearable. Über das Display lassen sich wichtige Informationen zum betrachteten Gegenstand einblenden. Nebenbei schießt die Datenbrille auch noch Fotos oder macht Filme, um etwa die korrekte Durchführung einer Wartung oder Produktion zu dokumentieren.
Die BMW Group beispielsweise erprobt im US-Werk Spartanburg, ob sich mit Hilfe einer Datenbrille die Verfahren der Qualitätssicherung verbessern und beschleunigen lassen. In dem Pilotprojekt zeichnen Mitarbeiter mit der Datenbrille Google Glass Testreihen an Vorserienfahrzeugen auf.
BMW: Mit Datenbrillen sollen Abweichungen am Produkt schneller und eindeutiger analysiert und behoben werden.
Nach eigenen Angaben können so eventuelle Abweichungen – wahlweise fotografisch oder filmisch – dokumentiert sowie anschließend besser, schneller und eindeutiger analysiert und behoben werden.
„Im Lauf des Pilotprojekts soll noch die Funktion Video­telefonie hinzukommen, sodass Beanstandungen direkt am Fahrzeug mit allen betroffenen Entwicklungsbereichen abgeklärt werden können“, erläutert Jörg Schulte, der zuständige Projektleiter.
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