Maschinen ordern Waren eigenständig nach
Erfahrungen sammeln
von Christiane Fröhlich - 30.03.2020
Deswegen sollte der Handel heute Konzepte entwickeln und Erfahrungen sammeln. Bei Conrad Connect haben Händler dafür mehrere Optionen. In der simpelsten Variante können sie sich über die Plattform präsentieren. Verknüpft ein Käufer ein Produkt dieses Händlers mit einem smarten Gerät und geht darüber eine Bestellung ein, leitet Conrad sie per E-Mail an den Händler weiter, der sie dann manuell bearbeitet.
Die zweite Variante sieht eine Integration des Shops über APIs vor. Sie verbinden das Shop-System oder die Warenwirtschaft des Händlers mit der Plattform, sodass Informationen wie der Preis abgerufen und an den Kunden weitergegeben werden können.
Als dritte Option können Händler die Funktionalität der Plattform in ihren eigenen Shop integrieren, Stichwort Platform as a Service. Auch hier läuft die Anbindung über APIs. Zudem stellt Conrad Connect einzelne Funktionen in Form von Microservices zur Verfügung, die in den Shop des Händlers eingebunden werden können. Diese Vollintegration ist noch nicht komplett entwickelt, soll aber bis spätestens diesen Sommer verfügbar sein.
Für die Verbraucher kostet die Bestellung über Conrad Connect nichts zusätzlich. Für die Händler fällt eine Transaktionsgebühr an, die sich nach der jeweiligen Produktkategorie und dem Bestellvolumen richtet. Sie liegt „bei etwa einem Euro oder darunter“, so Bös.
Eines der Haupthindernisse beim Smart Ordering ist die Usability: Wenn ein System Flexibilität erlaubt, also die Auswahl des Händlers, des auslösenden Signals und des Bestellwegs - etwa Sprachassistent, Smart Button oder das Gerät selbst -, muss der Kunde den gesamten Bestellprozess einrichten. Doch Bös geht davon aus, dass dies schon in einigen Jahren überflüssig sein wird, weil die Technik das Verhalten der Nutzer dann automatisch analysiert und sich anhand der Daten selbst einrichten wird. „Wir befinden uns noch in der Steinzeit des Internets der Dinge“, sagt er.
Insbesondere im B2B-Bereich werden smarte Bestellsysteme in Zukunft der Normalfall sein. „Dann geht es nicht mehr so sehr darum, Maschinen zu verkaufen, sondern vielmehr deren Laufleistung oder Abfüllmenge“, so seine Vision.