Wenn das Telefon Alarm schlägt

Personenschutz

von - 17.05.2019
In vielen Fällen werden Alarm-Server darüber hinaus im Personenschutz eingesetzt. In einigen öffentlichen Gebäuden wie Gerichten ist dies mittlerweile sogar Pflicht. Fühlt sich zum Beispiel ein Mitarbeiter in einer Behörde bedroht, so kann er einen sogenannten stillen Alarm auslösen. Da­raufhin folgt der vorab festgelegte Ablauf, nach dem Secu­rity, Polizei oder auch Kollegen im Hintergrund informiert werden.
Manche Alarm-Server können zudem mit Branchen-Software wie etwa Fidelius gekoppelt werden. Die Software wird oft in Hotels eingesetzt. Durch die Verbindung eines Alarm-Servers mit der Hotel-Software kann beispielsweise festgestellt werden, welche Nationalität ein Gast hat. Muss das Gebäude evakuiert werden, so kann dies in der Sprache des Gasts auf dessen Zimmer via Lautsprecher verkündet werden.

Pflicht zur Arbeitsplatzsicherung

Personenschutz spielt auch bei den sogenannten Alleinarbeitsplätzen eine große Rolle. In vielen Bereichen werden Arbeiten, die noch vor Jahren von einem Team erledigt wurden, heute von einem einzelnen Mitarbeiter ausgeführt - außerhalb der Hör- und Sichtweite anderer. Alleinarbeitsplätze finden sich unter anderem in der Sicherheitsbranche, in der Land- und Forstwirtschaft, bei Transport und Logistik, im Facility Management oder auch in der Bauindustrie. Um die arbeitenden Menschen zu schützen, ist der Betrieb einer Personen-Notsignal-Anlage (PNA) verpflichtend. Die Berufsgenossenschaften schreiben den Einsatz einer PNA inzwischen vor. Aufgabe einer PNA ist es, bei einem Notfall eines Mitarbeiters einen Alarm auszulösen, damit dieser so schnell wie möglich entsprechende Hilfe bekommt und aus der Gefahrensituation gerettet werden kann. Eine PNA besteht aus
Mobilteilen, den sogenannten Personen-Notsignal-Geräten (PNG), die über eine Funkverbindung an eine Personen-Notsignal-Empfangszentrale (PNEZ) angeschlossen sind.

Cloud oder On-Premise

Neben den On-Premise-Lösungen bieten die Hersteller schon seit geraumer Zeit ihre Systeme auch über die Cloud an. Kunden können so flexibel die Funktionen des Alarm-Servers buchen und benötigen keine Infrastruktur vor Ort. Auch vir­tu­alisierte Alarm-Server, die im eigenen Rechenzentrum gehostet werden können, haben die meisten Anbieter im Programm.
Sicherheitsalarm auf dem Smartphone
Foto: Georgejmclittle / shutterstock.com
Mobile Alarmierungs-Apps
Das Gros der Hersteller hat mobile Alarmierungs-Apps für Smartphones und Tablets im Angebot. Die Apps können sowohl einen Alarm empfangen als auch einen Notruf auslösen und ermöglichen darüber hinaus die Lokalisierung via GPS.
Sowohl New Voice Systems als auch Novalink und Tetronik haben eine Alarmierungs-App für Smartphones und Tablets im Programm, die auf Android- wie auch auf iOS-Geräten funktioniert. Tetronik vermarktet seinen DAKS Mobile Client zudem unter dem Namen OScAR Mobile Client über Atos und Unify.
Zu den Funktionen der Clients gehören zum Beispiel die Alarmierung im Notfall oder die Ortung der Person beziehungsweise des Objekts via GPS. In größeren Gebäuden kommen zudem häufig Bluetooth-Sender, sogenannte Beacons, zum Einsatz, mit denen eine Lokalisierung bis auf wenige Meter erfolgen kann.
Auch willensunabhängige Alarme, beispielsweise die Totmann-Funktion, sind über die Lagesensorik mit diesen Apps möglich.
Laut den Angaben der Hersteller ist die Akzeptanz der Apps bei Partnern und Kunden groß, häufig werden aber immer noch die mobile Alarmierung und Informationsverteilung in Kombination mit anderen Technologien wie klassischer Telefonie, DECT, WLAN bis hin zu den „alten“ Pagern umgesetzt.
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