Hightech-Abwehr schützt Spiele-Server

Das Geschäftsmodell

von - 31.10.2018
Hauptsächlich bietet Gamigo Online-Spiele an, an denen sich Personen aus unterschiedlichen Orten, Regionen oder Ländern beteiligen können. Dabei überwiegt laut Wehrlin der soziale Aspekt. Die Nutzer kommen mittags nach der Schule oder abends nach der Arbeit zusammen, um online etwas zu unternehmen. Verbunden per Headset lösen sie eine Aufgabe, was sich über Stunden hinziehen kann. Wehrlin schildert ein Szenario: „Gemeinsam einen Boss töten, um Ausrüstungsgegenstände zu bekommen zur Weiterentwicklung des eigenen Clusters …”
Website Gamigo
Spiele & mehr: Das Kerngeschäft der Gamigo Group sind Online- und Client-basierte Spiele.
Die Spiele von Gamigo funktionieren nach dem Free-to-Play-Prinzip. Wie verdient man damit Geld? Wehrlin: „Die Spiele selbst sind bei uns generell kostenlos, es gibt allerdings einen mitgelieferten Item-Shop mit Kostümen und diversen Schmucksachen. Die Spieler können diese Dinge kaufen, was aber keinen Einfluss auf das Spielverhalten hat. Außerdem kann man doppelte Erfahrungspunkte oder Zeitersparnis kaufen.“
Gamigo beschäftigt etwa 500 Mitarbeiter und kommt mit einem relativ kleinen IT-Stab aus. Eine Zeitlang war sogar die komplette IT-Abteilung an einen Outsourcing-Provider ausgelagert, wurde dann aber wieder neu und intern aufgestellt. Nach Übernahmen verfügt das IT-Team nun über 25 Mitarbeiter. Die einst getrennten IT-Bereiche Operations (Betrieb der Server und Infrastruktur) und Development (die Weiterentwicklung der Anwendungen und Spiele) hat Gamigo Wehrlin zufolge wieder zusammengeführt, „da viel gemeinsam gemacht werden muss” - eine auf Gaming bezogene Form von DevOps.
Was die Server angehe, stehe jetzt kein Mainframe mehr im Rechenzentrum - „zum Glück“, freut sich Wehrlin. Er selbst habe in seiner Ausbildung noch mit Cobol auf einem IBM ES/9000 programmiert, heute kenne niemand mehr solche Umgebungen. Gerade die jüngeren Mitarbeiter staunten nur noch, wenn sie davon hörten.
Vergangenes Jahr arbeitete Gamigo noch in elf Rechenzentren mit eigenen Servern, inzwischen hat man diese Struktur auf nur noch vier zurückgefahren. Wehrlin berichtet, dass man zwar noch mit traditionellen Servern von Dell und anderen Herstellern arbeite, doch nehme die Nutzung von Cloud-Diensten zu.
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