Wie Führungskräfte richtig kommunizieren

Kommandosprache vs. wertschätzende Gesprächsführung

von - 08.06.2021
Wer als Vorgesetzter etwas sagt, sollte es so tun, dass es bei seinen Mitarbeitern auch ankommt – richtig ankommt. Er sollte Führungssprache sprechen – nicht zu verwechseln mit Kommandosprache. Das ist leichter gesagt als getan, denn eine eigene Führungssprache gibt es ja nicht. Stattdessen kann sich jeder Vorgesetzte eine durchdachte, auf Wirkung zielende, wertschätzende Gesprächsführung im Umgang mit seinen Mitarbeitern zu eigen machen.
Man unterscheidet in der Führungssprache gerne fünf Gestaltungsmöglichkeiten:
Mitteilungen: Informationen werden möglichst wertfrei und rein sachlich abgegeben. Zum Beispiel: «Ab morgen arbeitet Frau X neu bei uns, sie kam von der Abteilung Y zu uns herüber.»
Aussagen: Diese sind eigentliche Meinungen des Senders oder auch Zitate, die man durch eine Wertung versieht. «Frau X hat ausgezeichnete Referenzen. Ich kann mir vorstellen, dass sie eine wertvolle Bereicherung für unser Team ist» oder «Man sagt über Frau X, dass sie einen grossen Erfahrungsschatz an remoten Führungsinstrumenten hat.»
Fragen: Der Sender möchte etwas vom Empfänger wissen und fragt, idealerweise aus wirklichem Interesse. «Wer kennt Frau X bereits persönlich?» oder «In welchen Projekten hast du schon mit Frau X zusammengearbeitet?»
Urteile: Ergänzend zu den Aussagen kommen Urteile definitiver und klarer daher. «Frau X passt absolut gut in unser Team, ihre Erfahrungen im Bereich Remote-Leadership sind top und die brauchen wir jetzt.»
Appelle: In diesen Fällen werden klare Erwartungen ge­äussert. «Ich bitte euch, Frau X wohlwollend und offen in unserem Team zu empfangen und ihr einen guten Start zu ermöglichen.»
Die Parameter für den richtigen Weg liefern die Zielsetzung. Denn jede Kommunikation hat ein Ziel – immer! Jeder gesprochene Satz sollte ein Ziel haben. Diesen Leitsatz sollte man sich regelmässig in Erinnerung rufen: Menschen kommunizieren grundsätzlich nur mit einer klaren Zielsetzung. Gäbe es dieses Ziel nicht, bräuchte man ja gar nichts zu sagen. Zielgerichtet kommunizieren ist keineswegs mit «weniger reden» gleichzusetzen, denn auch oberflächliche Gespräche können durchaus Ziele haben, beispielsweise eine Beziehungskomponente in der Warmlaufphase.
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