EU fördert Echtzeitüberweisungen
In Sekunden überweisen mit Instant Payment
von
Christiane
Fröhlich - 12.09.2017
Foto: Stockframe / shutterstock.com
Mit Instant Payment soll sich die Laufzeit von Überweisungen von ein bis zwei Tagen auf Sekunden verkürzen. Bis die Zahlungsmethode allerdings eingeführt wird, kann es noch dauern.
Vorhang auf für Instant Payments: Relativ unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit arbeitet die Europäische Union seit drei Jahren an einer Neuerung im Zahlungsverkehr. Auf Basis der SEPA-Überweisung will sie Instant Payments einführen, also Überweisungen in Echtzeit. Ziel ist, die heute noch üblichen Laufzeiten von Überweisungen von ein bis zwei Tagen im nationalen und von sieben bis zehn Tagen im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr auf wenige Sekunden zu verringern. Der Startschuss für die Einführung fällt im November. Ab dann können Banken die schnellen Überweisungen ausführen – theoretisch.
Denn praktisch dauert die Einführung der neuen Regelungen etliche Jahre, da die Teilnahme der Banken freiwillig ist. Von den mehreren Tausend Geldinstituten in der EU haben sich bislang 39 für den Einstieg in Instant Payments entschieden. In Deutschland sind Deutsche Bank, Commerzbank, HypoVereinsbank/UniCredit und Hessische Landesbank mit im Boot.
„Die ersten Tests zum Jahresende werden also in einem sehr erlauchten Kreis stattfinden“, betont Ernst Stahl, Research Director beim Institut Ibi Research an der Universität Regensburg. Als Leiter des Competence Centers E-Business hat er dort die Studie „Instant Payments – eine neue Revolution im Zahlungsverkehr?“ geleitet. Eine wichtige Erkenntnis: Das Interesse von Unternehmen ist groß und auch deutlicher erkennbar als das von Privatpersonen. Dennoch können sich auch die Verbraucher gut vorstellen, Instant Payments zu nutzen. Für beide Seiten ist das Gebührenmodell ausschlaggebend für die Akzeptanz.