Von Zugpferden und Bremsklötzen

Betrieb sicherstellen

von - 20.01.2021
Prioritätenwechsel:
Prioritätenwechsel: Junge Technologien wie Blockchain oder Augmented Reality werden weniger relevant. Im Fokus stehen Kernaufgaben wie die Modernisierung der Infrastruktur.
(Quelle: Computerworld Schweiz Top 500; 2020: n = 310, 2019: n = 310; max. 5 Antworten sind möglich)
ELO-Manager Mosbach führt aus, dass die Kunden seit dem Ausbruch der Corona-Krise vor allem wissen wollen, wie die Organisation und Prozesse am Laufen gehalten werden können. „Oft konnten die Maßnahmen zur Umsetzung von Digitalisierungsvorhaben und virtuellen Lösungen nicht schnell genug gehen“, sagt Mosbach. Der Sicherheits­anbieter InfoGuard erhielt viele Anfragen zum Thema Services, sicheres Homeoffice und Collaboration.
Ein zentrales Thema bei den Kunden von itesys ist Business Continuity, wie Tanja Schöller mitteilt, Head of Marketing & Business Development Manager von itesys. Viele der Kunden würden sich nun vermehrt Gedanken darüber machen, ob der Betrieb ihrer kritischen SAP-Systeme wirklich gesichert sei.
Auch bei Lake Solutions führte Corona zu einem Arbeitsschub. Die Kunden greifen beim Aufbau von Homeoffice-Strukturen vermehrt auf die Dienstleistungen der Ricoh-Tochter zurück. Auch für Installationen, die den Remote-Zugriff aus dem Homeoffice sicherstellen, ist die Nachfrage gestiegen.
Cloud-Provider EveryWare profitiert ebenfalls von der Krise. So wollten die Kunden während des Lockdowns vor allem wissen, wie sie den Betrieb der Rechenzentren, Plattformen und Services während dieser Phase gewährleisten können. Bezüglich der Services habe es vermehrt Anfragen für den Ausbau von Homeoffice- und Collaboration-Modellen gegeben. Ein praktischer Effekt: Der Austausch mit den Kunden habe sich in dieser schwierigen Zeit eher intensiviert, schreibt das Unternehmen auf Anfrage.
Thomas Hersche
Thomas Hersche
Country Manager Sage Schweiz
www.sage.com/de-ch
Foto: Sage
„Corona hat die Arbeitswelt per Schleudersitz in die digitale Zukunft katapultiert.“

Wo ist New Work?

Laut Abacus Software ist der Trend hin zu webbasierten Lösungen weiterhin ungebrochen: Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete man beim Ostschweizer Software-Hersteller in diesem Segment ein Plus von über 30 Prozent.
Und bei aspectra gibt es mehr Anfragen zu Cloud- und Homeoffice-Lösungen. Anwender und Software-Hersteller seien bemüht, papierlose Lösungen schneller zu lancieren, stellt dessen Geschäftsführer Kaspar Geiser fest. Ihm zufolge ist den Anwenderunternehmen nun bewusst geworden, dass ein Teil der Arbeit aus standardisierten Abläufen bestehe. Diese müsse man nicht im Büro erledigen, das Homeoffice eigne sich gut dafür.
Ähnlich sieht man das bei Adesso Schweiz: „Unsere Kunden, Partner und wir selbst haben realisiert, wie gut die Zusammenarbeit auch re­mote funktioniert“, sagt Dominik Langer, Chief Digital and Innovation Officer. Jede Organisation werde ihren eigenen Mix aus Homeoffice, Büro und Coworking-Spaces finden, ergänzt Niema Nazemi, Head of Collaboration von Cisco, und er prophezeit: „Die verteilte Teamarbeit wird bleiben.“ 
Entsprechend gefragt seien denn auch Produkte für die dezentrale Zusammenarbeit. Gemäß Cisco Schweiz schnellten die Zugriffe auf die kostenlose Version der Collaboration-Lösung WebEx in den ersten Corona-Wochen um den Faktor 7 in die Höhe. Im April hätten eine halbe Milliarde Sitzungsteilnehmer rund 25 Milliarden Sitzungsprotokolle generiert - mehr als das Dreifache des Durchschnitts. Das trieb den Netzwerk-Traffic nach oben, wobei der verstärkte private Konsum seinen Teil dazu beitrug.
Swisscom lässt verlauten, dass die Kunden während des Lockdowns mehr tele­foniert und mehr Fernsehen geschaut haben. Bei dem Telko selbst waren während der außerordentlichen Lage rund 90 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Homeoffice.
„Die Anwender sind bereit für das Homeoffice“, sagt Marcel Schmid, Leiter Kommunikation bei CKW. Aber wird es sich auch etablieren? Laut verschiedenen Erhebungen wollen zwischen 30 und über 50 Prozent der Arbeitnehmenden auch nach dem Lockdown wenigstens teilweise im Homeoffice arbeiten, weiß man bei Abacus.
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