Auf dem Weg zum virtualisierten Netzwerk
Fazit
von Thomas BärFrank-Michael Schlede - 21.02.2017
Der Überblick über einige aktuelle Produkte und Möglichkeiten von virtuellen und Software-definierten Netzwerken zeigt, dass diese Techniken den Schritt vom reinen Versprechen zu verwendungsreifen Lösungen vollzogen haben: Die Firmen bieten Produkte und Techniken an, die es den IT-Mannschaften in den Unternehmen ermöglichen, ihre Netzwerke virtuell und „in Software“ zu betreiben. Im produktiven Einsatz sind SDN-Techniken hierzulande allerdings erst in einigen großen Unternehmen.
Ralf Seydekum von F5 Networks fasst die Situation folgendermaßen zusammen: „Tatsächlich amortisiert sich eine SDN-Einführung umso schneller, je größer die umzustellenden Netzwerke sind.“ Zum SDN-Trend, so Seydekum weiter, komme häufig auch die Einführung von Network-Functions-Virtualization-Technologien hinzu, bei denen dann traditionelle Infrastrukturgeräte wie Switches, Router, Firewalls oder Load Balancer durch virtualisierte und auf Standard-Hardware-Systemen nutzbare Software-Module ersetzt würden: „Als Vorreiter sind hier die global agierenden Telekommunikationsunternehmen zu nennen, aber auch große Enterprise-Kunden.“
Das traditionelle Netzwerk mit seiner Switches-, Router- und Load-Balancer-Hardware dürfte also sicherlich in den meisten Firmen noch eine ganze Weile das Rückgrat ihres Netzwerks darstellen.
Das bestätigt auch Lancom-Geschäftsführer Ralf Koenzen. Seine Einschätzung: „Die Zeiten des konventionellen Netzwerks sind gerade bei kleinen Installationen sicher auch mittelfristig nicht vorbei. Zu breit ist die installierte Basis, die erst bei neuen Anforderungen oder nach kompletter Abschreibung durch Geräte ersetzt wird, die von modernen Cloud-Lösungen verwaltet werden können.“
Er betont zudem, dass für Kunden durch Lösungen wie die Lancom Management Cloud einerseits die Investition in neue Hardware entfällt und sie andererseits ihr gesamtes Netz auf SDN umstellen können. So können sie dann mittels SDN-Techniken sowohl das Netzwerkdesign als auch das Netzwerkmanagement hochgradig automatisieren. Ein Paradigmenwechsel, durch den es möglich werden kann, dass im besten Fall eine zentrale Software die Konfiguration aller Netzwerkkomponenten übernimmt.