iSCSI – Die Technik im Detail

Hat iSCSI auch Nachteile?

von - 05.11.2012
Der größte Nachteil von iSCSI gegenüber den klassischen Netzwerkfreigaben per Samba ist, dass immer nur ein PC Zugriff auf das iSCSI-Laufwerk haben kann. Grund: Wenn zwei PCs auf das iSCSI-Laufwerk zugreifen würden, dann hätte jeder der beiden PCs exklusiven Zugriff auf die Daten.
iSCSI nutzen: Die meisten aktuellen NAS-Server bieten die Möglichkeit, iSCSI-Laufwerke zu erstellen — hier ein NAS von Synology.
iSCSI nutzen: Die meisten aktuellen NAS-Server bieten die Möglichkeit, iSCSI-Laufwerke zu erstellen — hier ein NAS von Synology.
Solange die Dateien nur gelesen werden, ist das kein Problem, doch wenn eine Datei geändert wird, ohne dass der andere PC das mitbekommt, sind Inkonsistenzen im Dateisystem die Folge. Das würde im schlimmsten Fall zu Datenverlusten führen. Eigentlich bedeutet der gleichzeitige Zugriff nichts anderes, als würden Sie versuchen, ein und dieselbe Festplatte gleichzeitig in zwei PCs zu nutzen.
Ein weiterer Nachteil ist, dass die meisten NAS-Server selbst keinen Zugriff auf die Inhalte des iSCSI-Laufwerks haben. Sie sehen iSCSI-Laufwerke nur als Ganzes von außen. Daraus ergeben sich drei Einschränkungen.
Erstens funktioniert der Media-Server Ihres NAS nicht mit Inhalten auf dem iSCSI-Laufwerk — das NAS kann ja nicht hineinschauen.
Zweitens kann die Backup-Funktion des NAS das iSCSI-Laufwerk nur als ganzen Block sichern. Es ist nicht möglich, nur ausgewählte Ordner zu sichern.
Und drittens gibt es Einschränkungen, wenn Sie übers Internet auf das iSCSI-Laufwerk Ihres NAS zugreifen wollen: Das ist nur noch über eine VPN-Verbindung möglich. Mit WebDAV oder mit FTP können Sie nicht auf die Inhalte des iSCSI-Laufwerks zugreifen. 

Welches NAS kann iSCSI?

Wer iSCSI nutzen möchte, benötigt einen NAS-Server, der iSCSI beherrscht. Fast alle aktuellen NAS-Systeme von Buffalo, D-Link, Netgear, Qnap oder Synology bieten die iSCSI-Funktionalität an.
Wer mit dem Gedanken spielt, einen NAS-Server selbst zusammenzustellen — wie in com! 9/2011 beschrieben — , ist mit den kostenlosen NAS-Betriebssystemen Free NAS oder das kostenlose Open Media Vault: auf der sicheren Seite. Beide Systeme stellen die iSCSI-Funktionalität bereit.

Welches Windows kann iSCSI?

iSCSI für XP: iSCSI-Laufwerke lassen sich in XP erst einbinden, wenn der Treiber nachgerüstet wurde.
iSCSI für XP: iSCSI-Laufwerke lassen sich in XP erst einbinden, wenn der Treiber nachgerüstet wurde.
Alle Windows-Versionen ab Windows Vista sind standardmäßig mit einem iSCSI-Treiber ausgerüstet. Er lässt sich in der Systemsteuerung über „System und Sicherheit, Verwaltung, iSCSI-Initiator“ starten und konfigurieren.
Windows XP fehlt der iSCSI-Treiber. Microsoft bietet aber eine Installationsdatei an, die den iSCSI-Treiber für alle XP-Versionen nachrüstet. Es befindet sich dann eine Verknüpfung auf dem Desktop. Oder Sie rufen den iSCSI-Treiber in der Systemsteuerung über das Symbol „iSCSI Initiator“ auf.
Wer mehr über die Technik von iSCSI wissen möchte, der findet weitergehende Informationen im „Profi-Wissen: iSCSI – Massenspeicher im Netz“.
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Über das iSCSI-Protokoll baut der PC (iSCSI-Initiator) eine Verbindung mit dem NAS (iSCSI-Target) auf und bindet einen reservierten Teil des NAS-Speichers als iSCSI-Laufwerk ein.
iSCSI liefert Netzwerkdaten schneller als das verbreitete Netzwerkprotokoll SMB (Server Message Block).
Auf klassische Freigaben auf dem NAS-Server können beliebig viele Anwender zugreifen — sofern sie die notwendigen Rechte haben. Auf die Dateien eines iSCSI-Laufwerks hat immer nur ein Anwender exklusiven Zugriff. Andere Nutzer bleiben derweil ausgesperrt.
Das passaiert, wenn Sie auf ein iSCSI-Laufwerk zugreifen.

Profi-Wissen :

iSCSI – Massenspeicher im Netz

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