Gigabit-WLAN mit 802.11ac

Die Geräte

von - 22.03.2013
Es gibt bereits WLAN-Router von den Herstellern Asus, Buffalo, D-Link und Netgear. Belkin, Cisco, Edimax und Trendnet wollen in den kommenden Monaten folgen. Von AVM gibt es noch keine Informationen.
Die folgenden Abschnitte stellen einige der bereits verfügbaren Geräte vor und erklären die Probleme, die mit Gigabit-WLAN noch verbunden sind.
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Asus RT-AC66U: Dieser Gigabit-Router hat als einziger externe Antennen. Das macht ihn zum derzeit schnellsten Gerät.
Buffalo WZR-D1800H: Passend zum Gigabit-Router gibt es von Buffalo auch eine Bridge. Sie heißt WLI-H4-D1300.
D-Link DIR-865: Der Router hat die üblichen Anschlüsse: USB 2.0 und viermal Gigabit-LAN.
Netgear Genie: Die Bedienoberfläche des Netgear-Routers ist sehr übersichtlich.

Wireless LAN :

Gigabit-WLAN mit 802.11ac

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Modell

Asus

RT-AC66U

Buffalo

WZR-D1800H

D-Link

DIR-865L

Netgear

R6300

URL

www.asus.de

www.buffalo-technology.com

www.dlink.de

www.netgear.de

WLAN-Standards

802.11n, 802.11ac

802.11n, 802.11ac

802.11n, 802.11ac

802.11n, 802.11ac

Antennen

3 extern

3 intern

3 intern

3 intern

LAN-Anschlüsse

4 x Gigabit

4 x Gigabit

4 x Gigabit

4 x Gigabit

USB-Anschlüsse

2 x USB 2.0

1 x USB 2.0

1 x USB 2.0

2 x USB 2.0

Straßenpreis

160 Euro

100 Euro

155 Euro

140 Euro

Übersicht: Gigabit-Router. WLAN nach dem kommenden Standard 802.11ac soll mit einer Geschwindigkeit von 1300 MBit/s endlich das Kabel überholen. Die ersten Router, die Gigabit-WLAN unterstützen, sind aber noch ein gutes Stück von diesem Ziel entfernt.

Gigabit-Router

Derzeit sind mehrere Gigabit-Router auf dem Markt, die auf der gleichen Hardware basieren: dem Broadcom-Prozessor BCM4706 und den beiden WLAN-Chips BCM 4331 und BCM 4360. Aufgrund der unterschiedlichen Firmware verhalten sie sich aber nicht identisch.
Der Router RT-AC66U von Asus hat als einziger externe Antennen und dadurch einen kleinen Geschwindigkeitsvorteil gegenüber den drei Mitbewerbern (160 Euro, www.asus.de).
Netgear Genie: Die Bedienoberfläche des Netgear-Routers ist sehr übersichtlich.
Netgear Genie: Die Bedienoberfläche des Netgear-Routers ist sehr übersichtlich.
Buffalo bringt neben dem Router WZR-D1800H (100 Euro, www.buffalo-technology.com) auch gleich eine passende Bridge auf den Markt . Sie heißt WLI-H4-D1300 und wird vom Router über Gigabit-WLAN versorgt. Eine Bridge ist im Prinzip ein Router mit weniger Funktionen. Sie erweitert ein bestehendes Netzwerk.
Der D-Link-Router DIR-865L hat als Besonderheit eine IPv6-Firewall (155 Euro, www.dlink.de). Damit lassen sich alle IPv6-Verbindungen außerhalb des Heimnetzes abweisen.
Von Netgear gibt es den Router R6300 (140 Euro, www.netgear.de). Er glänzt mit dem einfachen und benutzerfreundlichen Webinterface Netgear Genie.

Kompatibilität

D-Link DIR-865: Der Router hat die üblichen Anschlüsse: USB 2.0 und viermal Gigabit-LAN.
D-Link DIR-865: Der Router hat die üblichen Anschlüsse: USB 2.0 und viermal Gigabit-LAN.
Alle genannten Router sind Dualband-Router. Das bedeutet, sie funken im 5-GHz-Frequenzband und im 2,4-GHz-Frequenzband.
Entsprechend sind auch zwei WLAN-Chips verbaut. Sie unterstützen somit auch alle Gegenstellen wie Smartphones, Tablet-PCs und Notebooks, die den n- oder den g-Standard verwenden. Beide Frequenzbänder lassen sich parallel nutzen.

Probleme

Die bisher verfügbaren Gigabit-Router haben noch einige technische Unzulänglichkeiten. Das führt dazu, dass sie das Potenzial von 802.11ac bei Weitem noch nicht ausreizen.
So nutzen die Geräte lediglich einen 80 MHz breiten Funkkanal. Das halbiert die Geschwindigkeit gegenüber einem 160 MHz breiten Funkkanal, den der Standard eigentlich ermöglicht. Mit 160 MHz wären somit theoretisch Geschwindigkeiten bis 2600 MBit/s möglich. Selbst die Praxisraten wären dann echtes Gigabit-WLAN.
Zudem verwenden alle Router die Kanäle 36 bis 48, wobei in Deutschland die Kanäle 36 bis 64 und 100 bis 140 zur Verfügung stehen. Damit kommen Sie dann leicht mit dem WLAN des Nachbarn ins Gehege, der ja zwangsweise die gleichen Kanäle benutzt. Das senkt den Datendurchsatz.
Auch beherrschen die aktuellen Router kein DFS. Das steht für Dynamic Frequency Selection und ist ein Mechanismus, bei dem der Router automatisch Kanalwechsel vornehmen kann. Gleiches gilt für TFC (Transmit Power Control). Damit lässt sich die Sendeleistung abhängig vom Bedarf regulieren. Bleibt zu hoffen, dass neue Firmware-Versionen all diese Mängel bald beheben.

Anwendungen

Die ersten Gigabit-Router sind da, aber auf der Client-Seite sieht es mau aus. Da 802.11ac nur im 5-GHz-Frequenzband arbeitet, müssen auch die Gegenstellen wie Notebooks, Tablet-PCs oder Smartphones dafür ausgelegt sein. Derzeit gibt kaum Notebooks, Smartphones oder andere Geräte, die 802.11ac unterstützen. Das wird sich erst im Laufe des Jahres 2013 ändern. Apple hat beispielsweise angekündigt, Macbooks mit dem neuen WLAN-Standard 2013 auszuliefern. Das gerade erst erschienene Samsung Galaxy S4 unterstützt bereits 802.11ac und Asus hat auf der MWC 2013 Geräte mit 802.11ac-WLAN angekündigt.
Als Behelfslösung können USB-Adapter dienen, beispielsweise der Netgear A6200-100PES (60 Euro, www.netgear.de). Ein solcher Adapter versorgt etwa ein Notebook mit Gigabit-WLAN.
Alternativ lässt sich ein zweiter ac-Router als Bridge verwenden, aber diese Lösung ist teuer. Dabei werden die Endgeräte jeweils am Router per LAN-Kabel oder WLAN-n mit Daten versorgt, während die Übertragung von Router zu Bridge via Gigabit-WLAN erfolgt. An der Bridge wiederum hängen die Geräte per LAN. So könnte ein Szenario aussehen: Im Arbeitszimmer steht ein ac-Router und versorgt die Clients wie PC, Smartphone und NAS per WLAN-n und LAN-Kabel. Im Wohnzimmer steht eine Bridge, die Daten vom Router mit Gigabit-Tempo erhält. An der Bridge wiederum hängt etwa der Fernseher oder ein Receiver.
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