Fernzugriff aufs eigene Netz per VPN
Variante 1 — Von unterwegs
von Stefan Kuhn - 13.08.2012
Unterwegs klinkt ein VPN-Client Ihr Notebook via Internet so in Ihr Heimnetz ein, als säßen Sie in Ihren eigenen vier Wänden.
Einsatzgebiete von VPN
Die Fritzbox unterstützt die Einrichtung von VPN-Zugängen für einzelne Benutzer. Diese Variante der VPN-Vernetzung, auch Client-to-LAN genannt, eignet sich beispielsweise für einen Fernzugriff von unterwegs aus. Dazu konfigurieren Sie Ihre Fritzbox entsprechend, installieren einen VPN-Client auf Ihrem Notebook und greifen dann beispielsweise über einen WLAN-Hotspot auf Ihr Heimnetz zu.
VPN-Zugang konfigurieren

Fritzbox konfigurieren: Dieses kleine Tool konfiguriert den VPN-Zugang zu Ihrer Fritzbox.
Zur Installation des Programms öffnen Sie den Windows-Explorer und starten die Datei „FRITZ!Box-Fernzugang einrichten.exe“. Bestätigen Sie die Meldung der Windows-Benutzerkontensteuerung mit „Ja“ und folgen Sie den weiteren Anweisungen des Setup-Assistenten. Nach Abschluss der Installation starten Sie das Konfigurations-Tool mit „Start, Alle Programme, FRITZ!Fernzugang, FRITZ!Fernzugang einrichten“.
Klicken Sie nun auf „Neu“ und dann auf „Fernzugang für einen Benutzer einrichten“. Nach einem Klick auf „Weiter“ geben Sie die E-Mail-Adresse des Fernzugang-Benutzers ein und klicken erneut auf „Weiter“. Im Eingabefeld des Folgedialogs tragen Sie die DynDNS-Subdomain der Fritzbox ein, in unserem Beispiel also meinesubdomain.dyndns.org.

VPN-Konfiguration: Fritzbox-Fernzugang einrichten erstellt eine Datei für die Fritzbox und einen Ordner für den VPN-Client, hier „mustermann_gmail_com“.
Schließlich vergeben Sie noch eine feste IP-Adresse für den Fernanschluss. Für diesen Zweck reserviert die Fritzbox standardmäßig die Adressen über 200. Wenn Sie also noch keinen Fernanschluss eingerichtet haben, dann tragen Sie in unserem Beispiel bei „IP-Adresse des Benutzers im Netz der FRITZ!Box“ den Wert 192.168.1.201 ein.

Fernzugriff: Der VPN-Zugang der FritzboxIm Urlaub genügt ein kleines Programm auf dem Notebook — ein VPN-Client —, um ins Heimnetz zu gelangen. Die Fritzbox im Büro und die Fritzbox zu Hause verbinden sich automatisch. Beide Arten der Verbindung sind sicher verschlüsselt.
Konfiguration einspielen
Die soeben erstellte Konfigurationsdatei für die Fritzbox pflegen Sie nun in den Router ein. Dazu öffnen Sie im Browser die Fritzbox-Konfiguration und wechseln mit „Internet, Freigaben“ zum Reiter „VPN“. Dort klicken Sie auf „Durchsuchen…“ und wählen die entsprechende Konfigurationsdatei aus, die in unserer Beispielkonfiguration „fritzbox_meinesubdomain_dyndns_org.cfg“ heißen würde.

Konfiguration einspielen: Sobald die Fritzbox die VPN-Konfigurationsdatei eingelesen hat, erscheint der Zugang unter „VPN-Verbindungen“.
VPN-Client einrichten
Nachdem Sie die Fritzbox konfiguriert haben, installieren Sie den VPN-Client Fritz Fernzugang auf Ihrem Notebook. Auf PCs mit einer 32-Bit-Version von Windows starten Sie dazu die Datei „FRITZ!Fernzugang_German.exe“, auf Systemen mit einem 64-Bit-Windows verwenden Sie stattdessen „FRITZ!VPN64_German.exe“.
Nach der Installation und einem Neustart des PCs starten Sie unter „Start, Alle Programme, FRITZ!Fernzugang“ das Programm „FRITZ!Fernzugang“. Der VPN-Client fordert Sie dann auf, ein Passwort einzugeben, um den Verbindungsaufbau gegen den Zugriff Unbefugter abzusichern. Nachdem Sie ein Kennwort sowie die Kennwortbestätigung eingegeben und auf „OK“ geklickt haben, gelangen Sie zur Bedienoberfläche des VPN-Clients.
Nun müssen Sie die mit dem Programm Fritzbox-Fernzugang einrichten erstellte Konfigurationsdatei für den VPN-Client installieren. Nutzen Sie dazu „Datei, Import…“ oder die Tastenkombination [Strg I]. Wählen Sie die CFG-Datei aus dem Ordner für den VPN-Client. Sobald Sie auf „Öffnen“ klicken, übernimmt der VPN-Client die Konfiguration und zeigt die neue VPN-Verbindung im Auswahlfenster an.

So geht’s: VPN-Zugriff mit Fritz FernzugangFritz Fernzugang verbindet einen Rechner per VPN-Verbindung mit Ihrem Heimnetz (kostenlos, www.avm.de/vpn). Das Tool eignet sich vor allem für den mobilen Einsatz auf Net- und Notebooks.
Auf Daten im Heimnetz zugreifen
Nachdem die VPN-Verbindung zu Ihrem Heimnetz aufgebaut ist, haben Sie Zugriff auf die Dateifreigaben von Computern im entfernten Netzwerk. Die Computer und Freigaben des entfernten Netzwerks werden allerdings nicht in der Netzwerkumgebung angezeigt, da die automatische Anzeige derartiger Netzwerkressourcen unter Windows nur innerhalb eines IP-Netzwerks funktioniert.
Der Zugriff auf die Dateifreigaben und Computer des entfernten Netzwerks erfolgt ausschließlich über deren IP-Adressen. Dazu geben Sie im Windows-Explorer als Pfadangabe die Zeichen \\ gefolgt von der IP-Adresse des gewünschten Rechners ein. Anschließend identifizieren Sie sich gegebenenfalls mit Ihren Zugangsdaten für diesen Rechner.

Auf Daten zugreifen: Geben Sie im Windows-Explorer die Zeichen \ gefolgt von der IP-Adresse des entfernten Rechners ein, hier: \192.168.1.1.
Nach wenigen Sekunden erscheint dann der Dialog „Netzwerkkennwort eingeben“. Dort tragen Sie ftpuser als Benutzername und als Kennwort das in der Fritzbox hinterlegte NAS-Passwort ein. Wenig später erscheint die Freigabe „fritz.nas“ im Windows-Explorer. Ein Doppelklick darauf führt Sie dann zu den Dateien der USB-Festplatte.
Internetradios, TV-Receiver und andere Geräte im entfernten Netzwerk, die sich über ein Webinterface erreichen lassen, bedienen Sie dank der VPN-Verbindung einfach per Browser. Dies gilt auch für die Konfigurationsoberfläche der entfernten Fritzbox. Diese erreichen Sie während einer VPN-Sitzung, indem Sie im Browser die IP-Adresse der Fritzbox eingeben, in unserem Beispiel also 192.168.1.1.