Auf geradem Weg zur Enterprise Mobility

Problemfelder klären

von - 04.11.2019
Middelware
Middleware: Zwischen dem Backend einer mobilen Lösung und der Unternehmens-IT vermittelt eine Middleware-Software.
(Quelle: Veikko Krypczyk / shutterstock.com / NikWB)
Während die Nutzung von Smartphones und Tablets im privaten Umfeld fast alle Lebensbereiche erobert und auch verändert hat, stehen die Unternehmen noch ganz am Anfang ihrer Möglichkeiten. Herausforderungen bestehen auf mehreren Ebenen. Sehr wichtig ist es aus Sicht des Business, zu klären, in welcher Form Apps auf den mobilen Geräten in die Geschäftsprozesse integriert werden können. Das beginnt beim simplen Abrufen der E-Mails vom Unternehmens-Server und endet bei der Fähigkeit, Abläufe teilweise oder vollständig von den mobilen Geräten aus zu steuern. Mobile Enterprise Computing hat das Ziel, das Unternehmen ein Stück weit von außen steuerbar zu machen, man spricht deshalb auch von Business to Device. Um dieses Ziel zu erreichen, muss aber eine ganzheitliche Mobile-Computing-Strategie für das Unternehmen erarbeitet werden.
Die Praxis hat gezeigt, dass das Thema Mobility bei nahezu jedem Unternehmen auf die Tagesordnung gehört. Ohne verbindliche Vorgaben durch das Unternehmen verwenden die Mitarbeiter nämlich von sich aus bestimmte Dienste, zum Beispiel E-Mail, trotzdem auf den privaten Geräten. Schon heute sind also viele Unternehmen mobil unterwegs, das heißt, ihre Mitarbeiter nutzen mobile Geräte, um Geschäftsvorgänge zu bearbeiten. Gleichwohl hat man es bisher vielfach versäumt, dafür eine Strategie zu entwerfen oder Regeln zu definieren.
Auf technischer Ebene ist in erster Linie zu analysieren, wie die Integration in die bestehende Unternehmens-IT erfolgen kann. Viele Unternehmen tun sich zunächst schwer damit, Netzwerke zu öffnen, Apps bereitzustellen oder gar privaten Endgeräten Zugriff auf Unternehmenssysteme zu gewähren. Die folgenden Fragen gilt es auf jeden Fall zu be­antworten:
  • Wie werden die Anforderungen des Datenschutzes erfüllt, wenn Mitarbeiter Daten des Unternehmens auf privaten Endgeräten bearbeiten?
  • Wer ist für die Anschaffung und Wartung der Geräte verantwortlich, wenn die Smartphones sowohl privat als auch geschäftlich genutzt werden?
  • Welche Zugriffsrechte und Zugriffsmöglichkeiten werden den Mitarbeitern jenseits der unternehmensbezogenen Nutzung der Geräte eingeräumt?
  • Wer haftet im Fall des Verlusts von Geräten oder unberechtigten Datenzugriffen?
C. Hafner Edelmetall Spezialist
Beispiel C. Hafner: Der Edelmetall-Spezialist rüstet seine Mitarbeiter mit Smartphones und Tablets aus.
Foto: com! professional / Screenshot
Mobiles Unternehmen: Beispiel C. Hafner
Die C. Hafner GmbH & Co KG, ein Unternehmen im Bereich der Edelmetall-Technologie, stellt ihren Mitarbeitern rund 75 Smartphones und Tablets (Android- und Apple-Geräte) zum mobilen Arbeiten zur Verfügung.
Soll der Mitarbeiter nicht zwei Handys mit sich herumtragen, eines für den privaten, eines für den beruflichen Gebrauch, muss ein Unternehmen es technisch so organisieren, dass die berufliche und die private Sphäre voneinander getrennt werden. Benutzt beispielsweise ein Mitarbeiter auf einem auch beruflich genutzten Gerät privat die Messenger-App WhatsApp, greift die Anwendung auch auf die beruflichen Kontaktdaten zu. Dabei werden auch die Daten von Nicht-WhatsApp-Nutzern ohne deren Zustimmung an Server in den USA übermittelt. Ein eindeutiger Verstoß gegen die Datenschutz-Grundverordnung.
Ein Lösungsansatz: Der Cortado Server von Cortado Mobile Solutions. Er sorgt auf dem Smartphone auf der Ebene des Betriebssystems – unter Verwendung der nativen Geräteverwaltungsschnittstellen, die Android Enterprise oder Apple zur Verfügung stellen – für eine Containerisierung mit einer strikten Trennung des privaten und beruflichen Bereichs. Das Unternehmen kann so alle eingesetzten Business-Apps in einem Container verwalten und hat die Daten sicher von den sonstigen Apps getrennt.
Der Server sorgt außerdem für die automatische Einrichtung der Mobiltelefone und Tablets sowie für das Verteilen der Apps. Die Einrichtung der Geräte funktioniert entweder über ein Selfservice-Portal oder man scannt den von Cortado erzeugten Barcode und gelangt damit auf eine Webseite, die Schritt für Schritt durch die Installation führt. Ein wichtiger Einsatzzweck sind bei C. Hafner die Funktionen des MS-Exchange-Servers, also E-Mail, Kontakte und Kalender. Der Server lässt sich auch als Exchange-Proxy nutzen. Anstatt den Mail-Server direkt anzusprechen, verbinden sich die Mobilgeräte mit dem Cortado Server, um E-Mails zu empfangen und zu senden. Das hat den Vorteil, dass das Unternehmen den eigenen E-Mail-Server nicht ins Internet exponieren muss und sich daher sicher sein kann, dass nur Geräte E-Mails abrufen können, die sich unter Kontrolle des Mobile Device Managements befinden.
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