So verschmelzen KI und Collaboration
Transkriptions-Tools
von Waltraud Ritzer - 03.01.2020
Nach dem Meeting lässt sich jede Besprechung einschließlich der Audio- und Videodateien übersichtlich zusammenfassen. „Auch Präsentationsfolien können automatisch während des Meetings erstellt und in ein einzelnes PDF konvertiert werden“, fährt Mike Sharp fort.
BlueJeans Meeting bietet ebenfalls etliche Möglichkeiten zum Aufzeichnen und zur Transkription von Meetings. Bei der Dokumentation von Meeting-Protokollen nutzt der Hersteller Crowdsourcing, um die Aufzeichnung der wichtigsten Themen, die während des Meetings diskutiert wurden, zu erstellen. Anschließend erhalten die Teilnehmer automatisch Zusammenfassungen. „Auch wenn einige Teilnehmer sich nicht aktiv am Meeting beteiligt haben oder sogar abwesend waren, können sie dennoch zum Meeting-Dialog beitragen“, erklärt Paul Scholey, Vice President of International Sales bei BlueJeans Network. „Dazu werden im Hintergrund Millionen von Meeting-Minuten analysiert“, so Scholey weiter. „KI kann Meetings viel smarter machen.“
„Die Einsatzmöglichkeiten und der potenzielle Nutzwert von KI in Web-Meetings sind enorm“, betont auch Thomas Nicolaus, Vice President Central und Northern EMEA bei Lifesize. Und er verweist darauf, dass im entstehenden „messbaren Arbeitsplatz“ der Wunsch bestehe, die Produktivität quantifizierbar zu machen und den bestmöglichen Return on Investment (RoI) aus Meetings herauszuholen. Meetings sollen demnach schneller, qualifizierter und effizienter werden - und dies soll man in Zunkunft auch mit konkreten Zahlen belegen können. „Die KI hat auch das Potenzial, große Mengen an Informationen aufzunehmen und schnell zu destillieren, um sie dann in nutzbare Informationen umzuwandeln“, so Nicolaus.
Philipp Bohn von Circuit/Atos sieht in virtuellen Meeting-Assistenten ein weiteres Einsatzgebiet von Künstlicher Intelligenz. „Diese werden vor und während eines Meetings vormals von ihren menschlichen Kollegen übernommene Aufgaben ausführen“, ist er überzeugt. Sie können etwa die relevanten Teilnehmer zur Session einladen, ihre Teilnahme sicherstellen, die Session starten, aufzeichnen und beenden.
Unify/Atos setzt laut Bohn zudem KI-basierte Chatbots auch im Industrie-4.0-Umfeld in Form von Natural Language Processing ein. Und er verweist auf ein Projekt, bei dem Gruppen von Ingenieuren einen KI-basierten Chatbot zu ihrer Circuit-Konversation hinzufügen können. Über ihn haben die Teilnehmer die Möglichkeit, für die Wartung und Steuerung eines digitalen Maschinenparks auch über längere und komplexe Dialoge relevante Informationen abzufragen. Damit lassen sich Geschäftsprozesse nahtlos in die Collaboration-Umgebung integrieren. „Im Krisenfall können dann ohne Medienbruch und automatisch virtuelle Meetings ausgelöst werden“, so Bohn weiter. Die integrierte Kommunikation verbessere damit die Ausfallsicherheit von Maschinen, senke die Produktionskosten und erhöhe zudem die Kundenzufriedenheit.