KI wird zum Game Changer

KI-Einführung

von - 24.03.2020
KI-Potenziale im Handel
Kosten sparen und Prozesse optimieren: Darin sehen die Entscheider im Handel den größten Vorteil von Künstlicher Intelligenz.
(Quelle: Horváth & Partners - „Mit Künstlicher Intelligenz den Handel stärken“, 2019 (n = 101) )
Händler, die bislang wenig oder gar nicht auf Künstliche Intelligenz setzen, sollten daher alsbald anfangen, sich mit der Thematik zu beschäftigen. Horvárth & Partners gibt dazu in seiner Studie die folgenden Handlungsemp­fehlungen:
Heute aktiv werden: Unternehmen sollten eigene KI-Gaps entlang ihrer Wertschöpfungskette identifizieren.
Learn from the best: Unterstützung durch externe Experten sei erfolgsentscheidend, wenn das Wissen über Künstliche Intelligenz im eigenen Unternehmen nicht vorhanden ist.
Pick the „low hanging fruits“: Es sollten Pilotprojekte gestartet und so Erfahrungen für eine ganzheitliche KI-Strategie gesammelt werden.
Mitarbeiter und Führungskräfte mitnehmen: Motivierte und geschulte Mitarbeiter seien der primäre Erfolgsfaktor für gelungene Transformationsprojekte.
Aleš Drábek
Aleš Drábek
Chief Digital & Disruption Manager (CDDO) bei Conrad Electronic
Foto: Conrad Electronic
„In vielen Ländern, nicht nur in den USA oder China, sind Unternehmen schon viel weiter auf diesem Gebiet. Um langfristig konkurrenzfähig zu bleiben, ist es zwingend notwendig, auch auf KI zu setzen.“
Laut Horvárth & Partners stehen der Realisierung von KI-Projekten im Handel noch häufig Widerstände und Hemmnisse gegenüber. So gaben in der Studie 44 Prozent der befragten Entscheider aus dem Handel an, dass der geforderte Digitalisierungsgrad nicht vorhanden sei. Zudem sagten 42 Prozent, dass die Mitarbeiter nicht ausreichend ausgebildet seien. Hier sei es wichtig, Aufklärungsarbeit unter den Mitarbeitern zu leisten, Ängste abzubauen und ein innovatives Mindset im Unternehmen zu schaffen.

Fazit

Künstliche Intelligenz, also IT-Lösungen, die für die automatisierte Verarbeitung bestimmter Aufgaben eingesetzt werden, gewinnt auch im Handel an Bedeutung - sowohl im Online-Handel als auch im stationären Einzelhandel. Auch im B2B-Sektor wird sich KI mehr und mehr durchsetzen.
Vor allem der E-Commerce ist bei der Künstlichen Intelligenz Vorreiter, viele KI-Anwendungen sind hier bereits erprobt und im Produktivbetrieb. „Die im E-Commerce eingesetzten KI-Anwendungen sind vielgestaltig und bieten Lösungen, die die Informatik bislang nicht oder nicht wirtschaftlich vertretbar zu leisten im Stande war. In der überwiegenden Zahl der Fälle übertrifft der durch den Einsatz von KI erzielte Mehrwert die erforderlichen Investitionen spürbar“, resümie­rte vergangenes Jahr der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh) in seinem Positionspapier „Künstliche Intelligenz im E-Commerce“.
KI verändert also zweifellos den Wettbewerb im Handel. Die Frage ist daher schon lange nicht mehr, ob die Technologie zum Einsatz kommt, sondern nur noch, mit welchen Lösungen und welcher Methodik man die neuen Möglichkeiten umsetzt und nutzt.
KI im Handel am Beispiel Zalando
Das passt zusammen: Die Künstliche Intelligenz von Zalando erstellt passende Stylings für seine Kunden.
Foto: Zalando
Praxis-Beispiel IV: KI empfiehlt Outfits
Der Mode-Händler Zalando nutzt Machine Learning, um seinen Kunden individuelle Styling-Tipps zu geben. Hierfür erstellt der Algorithmic Fashion Companion (AFC) Outfits, die zu der Einkaufshistorie der Kunden passen.
Die Datenwissenschaftler haben nach Angaben von Zalando dem Algorithmus auf Basis von mehr als 200.000 Outfits beigebracht, einzelne Kleidungsstücke zu identifizieren und zu neuen Stylings zu kombinieren.
Der AFC kreiert Outfits um sogenannte Ankerartikel, etwa Kleidungsstücke, die Kunden kürzlich gekauft oder die sie auf ihre Wunschliste gesetzt haben. Zu diesen Artikeln werden jeweils zwei bis drei passende Stücke angezeigt.
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