Vorsprung durch Künstliche Intelligenz

Fazit und Ausblick

von - 02.03.2018
Letztlich führt  kein Weg an der Künstlichen Intelligenz vorbei: „Aufgrund der digitalen Disruption in allen Branchen, einschließlich der öffentlichen Verwaltung, sollte KI ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmensstrategie sein“, bekräftigt K Ananth Krishnan, Chief Technology Officer von TCS. „Zukunftsorientierte Unternehmen fangen bereits damit an, umfangreich in Künstliche Intelligenz zu investieren.“
Dieser Auffassung pflichtet Christoph Angerer bei, Manager AI Developer Technologies EMEA, Russland und Indien bei Nvidia: „Der Einsatz von KI in Industrie, Handel, Forschung und anderen Bereichen ist für Deutschland eine große Chance. Umso wichtiger ist es, dass Unternehmen dies erkennen und in ihre Strategie einbeziehen.“
K Ananth Krishnan
K Ananth Krishnan
CTO von TCS
www.tcs.com
Foto: TCS
„Zukunftsorientierte Unternehmen fangen bereits jetzt damit an, umfangreich in Künst­liche Intelligenz zu investieren.“
Angerer plädiert dafür, junge Unternehmen und Forschungseinrichtungen zu fördern, die sich mit KI und Machine Learning beschäftigen. Bislang geschehe in dieser Beziehung in Deutschland viel zu wenig. „Ein Problem ist, dass Unternehmen in Deutschland zu wenig Geld für die Erprobung von KI-Lösungen und ihre Integration in Herstellungsprozesse und Produkte bereitstellen“, kritisiert Angerer.
Kein Wunder, dass vor diesem Hintergrund viele deutsche Unternehmen ihre Position im Bereich KI als nicht sonderlich gut einstufen. Laut Digitalverband Bitkom nehmen von den deutschen Unternehmen nach eigener Einschätzung nur 6 Prozent eine führende Rolle auf diesem Feld ein. An die 68 Prozent dagegen zählen sich zu den Nachzüglern oder bewerten ihren Status gar als „abgeschlagen“. Nicht ganz so stark fällt die Diskrepanz bei Technologien aus, die mit KI Berührungspunkte haben, wie Internet der Dinge und Robotik. Aber auch in diesen Sparten lassen die Selbsteinschätzungen der Unternehmen unverkennbar Defizite erkennen.
Um beim Zukunftsthema KI nicht noch mehr den Anschluss zu verlieren, will die Bundesregierung daher zusammen mit Frankreich ein KI-Zentrum einrichten. Die Eckdaten dazu sollen in einem „Masterplan Künstliche Intelligenz“ festgelegt werden. Das haben CDU/CSU und SPD im Rahmen der Koalitionsverhandlungen verabredet. Ein wichtiger Bestandteil der Initiative sollen Pilotprojekte sein, die von Forschungseinrichtungen zusammen mit Unternehmen durchgeführt werden.
Und was den Menschen und sein Verhältnis zur KI betrifft, ist Panik nicht angesagt. So sieht das jedenfalls Bill McDermott, der Vorstandvorsitzende von SAP. Er betont zwar, dass Künstliche Intelligenz weit mehr Vorteile bietet als nur Kostensenkungen – etwa bessere Prognosen, optimierte Abläufe und stärker personalisierte Dienstleistungen. Er betont aber auch: „Wie bei jedem Technologiewandel dürfen wir den Faktor Mensch nicht aus den Augen verlieren. Es gibt Dinge, die selbst die intelligentesten Maschinen nicht können“, so der Manager.
So würden Maschinen weder träumen noch sich Ziele setzen können. Und sie könnten nur aus der Vergangenheit lernen, selbst dann, wenn sie mit großen Datenmengen trainiert würden. „Zum Glück für uns sind das Leben und das Geschäft keine rein mathematisch zu berechnenden Schachpartien. Auch im intelligenten Unternehmen der Zukunft werden menschliche Fähigkeiten wie Flexibilität, Kreativität, Neugier und emotionale Intelligenz immer erforderlich sein“, so der SAP-Chef.
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