Ohne Chatbots und KI geht nichts mehr

Chatbots fürs Banking

Echosim.io
Echosim.io: Wer bei der Skills-Entwicklung für Alexa erste Schritte unternehmen möchte, kann den kostenfreien Dienst Echosim.io einspannen. Die Konsole liefert Informationen zur Diagnose von Benutzerinteraktionen quasi in Echtzeit.
Die Großbank UBS tüftelt zum Beispiel bereits an Skills und Chatbots für die Vermögensverwaltung mit Amazon Alexa. Ein Pilotprojekt läuft unter anderem in Großbritannien. Der UBS-Chatbot soll anfangs über allgemein zugängliche Wirtschaftskennzahlen wie die Inflationsrate plaudern können; in Zukunft sei eine personalisierte Vermögensberatung durchaus nicht auszuschließen. Anlageberater, die sich bisher vorwiegend ums Investieren gekümmert haben, müssten aufwachen und einsehen, dass sie aufgrund der digitalen Revolu­tion irgendwann keinen Job mehr haben könnten, warnt Stephan Hässig, Leiter Vermögende Privatkunden der UBS Schweiz. Für Entwickler gilt allerdings eher das Gegenteil: Künstliche Intelligenz schafft neue Karriere-Chancen.
Wie die Programmierer ihre bestehenden Kenntnisse einsetzen können, um für eine KI-Engine zu entwickeln, illus­triert das Konzept der Skills für Amazon Alexa. Unter Skills versteht der Anbieter Erweiterungen, die Alexa neue Fähigkeiten beibringen. Einen Teil ihres Erfolgs verdankt die Alexa-Plattform der Tatsache, dass sich Skills einfach entwickeln lassen. Developer können bereits bestehendes Know-how nutzen. Das Design der Benutzerinteraktionen mit Alexa erfordert die Nutzung von Amazons webbasierten Tools; im Back­end hat der Coder mehr Flexibilität. Zur Auswahl stehen derzeit zwei Optionen:
  • AWS Lambda ARN (serverless): Der voll verwaltete serverlose Computing-Service von Amazon führt Programmcode ereignisgetrieben aus.
  • HTTPS (bereitgestellt durch einen beliebigen Webserver): Der Anwendungscode kann von HTTPS-Webservern ausgeführt werden.
Die Bereitstellung von AWS Lambda durch Amazon illustriert einen weiteren Trend: Serverless Computing. Bei diesem verwalteten Dienst werden Anfragen ereignisgetrieben abgearbeitet. Es läuft alles ohne (sichtbare) Server-Instanzen ab. Für die bedarfsgerechte Skalierbarkeit und Hochverfügbarkeit zeichnet AWS verantwortlich. Die Flut von Big Data aus IoT-Sensorik der smarten Fabrik oder der Logistik benötigt leistungsstarke Algorithmen zur Auswertung der Daten und eine (semiautonome) intelligente Steuerung der Endgeräte. Die Entstehung von Marktplätzen für Algorithmen ist die Folge. Googles Kaggle.com und Algorithmia.com sind die neuen App-Stores. Anwendungsentwickler können das Wissen von Data Scientists zurate ziehen und die eigene Software mit datengetriebenen Features auf Basis fortgeschrittener Algorithmen anreichern. Beispiele solcher Algorithmen, die im Cloud-Backend einer App massive Datenmengen interpretieren können, fallen in eine oder mehrere Kategorien. Zu diesen zählen:
  • Textinterpretation und Verarbeitung natürlicher Sprache: Extrahieren von Adressdaten aus beliebigen Texten, Sentimentanalyse einer Marke in sozialen Netzen, Ausführung von Sprachbefehlen, Aufspüren von Phishing-Webseiten
  • Empfehlungssysteme: Affinitätsanalyse für Inhalts- oder Warenkorbempfehlungen und vieles andere
  • Klassifizierung von Daten: Interpretieren von Bildmotiven in Videos
  • Deep Learning und prädiktive Analyse: Diagnostizieren von Krankheiten anhand von Daten aus medizinischen Instrumenten, Klassifizieren von Personen anhand von Fotos nach demografischen Merkmalen wie Alter oder Geschlecht, Erkennen von Kaufauslösern
Mit der wachsenden Bedeutung von Daten wird auch die Datenvisualisierung wichtiger. Die Möglichkeiten sind vielversprechend. Dank leistungsstarker Frameworks müssen Web­entwickler neuerdings auch vor Deep Learning und prädiktiver Modellierung nicht mehr haltmachen.
Die wichtigsten Entwickler-Trends
  • Originalität durch Simplizität lautet im Webdesign die Devise
  • Chatbots sind die neuen Apps
  • Künstliche Intelligenz macht sich überall breit
  • Die Anwendungen für das smarte Zuhause bewähren sich als Webfrontend, nicht nur im E-Commerce
  • Big Data aus IoT-Sensorik lässt leistungsstarke Algorithmen entstehen
  • Die Blockchain-Revolution ruft smarte Verträge auf den Plan
  • Maschinelles Lernen (ML) hält in der Cybersicherheit Einzug
Verwandte Themen