Schnelle Bilder für die Website per CDN
Zwei CDN-Verfahren für schnellere Web-Auftritte
von Stephan Lamprecht - 20.05.2015
Origin Push und Origin Pull: Bei Origin Push werden die Daten vom Webserver an das CDN übertragen (automatisiert oder manuell). Bei Origin Pull ruft das CDN die Dateien vom Server ab, der diese dann überträgt.
Origin Push
Aus Sicht des Seitenbetreibers verhält sich Origin Push wie ein zweiter Server. Manuell oder automatisiert werden die Inhalte vom Ursprungssystem auf den ersten Server des CDN übertragen. Dies erfolgt über ein vom CDN-Anbieter definiertes Protokoll. Im einfachsten Fall kommt FTP zum Einsatz. Der Seitenbetreiber übernimmt selbst die Verantwortung dafür, dass sich auf den ausgelagerten Servern stets die aktuellste Version einer Datei befindet. Mit Origin Push verfügt er über die größtmögliche Flexibilität. Welche Dateien an das CDN übertragen werden, entscheidet allein der Administrator des Systems. Die Flexibilität schlägt sich indes in Wartungsaufwand nieder. Werden zeitgesteuerte Skripts eingesetzt, um die Dateien zu übertragen, sollten diese kontrolliert werden. Genauso wie ebenfalls periodisch geprüft werden sollte, dass tatsächlich die aktuellste Fassung einer Datei vom CDN abgerufen wird.
Origin Pull
Bei Origin Pull wird der Ursprungs-Server so konfiguriert, dass die URLs der Mediendateien auf die Domain des CDN zeigen. Die Originale bleiben auf dem Webserver. Ruft ein User eine referenzierte Datei erstmals ab, wird sie vom Stamm-Server des CDN-Servers an das Netzwerk übertragen. Dort wird sie intern verteilt und bleibt bis zu einem Ablaufdatum verfügbar. Die Verantwortung dafür, dass das ausgelagerte Dokument extern abgerufen werden kann, wird vom Site-Betreiber also auf das CDN übertragen. Die Einrichtung und der Betrieb von Origin Pull ist damit recht unkompliziert.
Thomas Ebbers, Head of Product Management Managed Hosting bei Host Europe: „Google berücksichtigt die Page Speed. Wie groß allerdings der Einfluss auf das Ranking ist, dazu gibt es keine verlässlichen Aussagen.“
Wann entscheidet man sich also für welches Konstrukt? Hat die Site eher wenig Traffic beziehungsweise rufen die Besucher nur wenige der angebotenen Inhalte ab, kann es günstiger sein, einen Origin-Push-Dienst zu nutzen. Die Daten bleiben dann länger auf dem System, was aber keine weiteren Kosten verursacht. Klassische Site-Eemente, mit denen man bei Push günstiger fährt, sind zum Beispiel Download-Archive wie Podcasts, Produktbeschreibungen oder Handbücher im PDF-Format. Hier gibt es keine häufigen Änderungen, der Nutzen macht sich also sofort bemerkbar.
Typische Fälle für Origin Pull wären zum Beispiel Seiten, auf denen schnell neue Inhalte publiziert werden, die sich möglicherweise auch noch häufig verändern. Bei einer Website, auf der die Nutzer zum Beispiel viele Bilder hochladen dürfen, reduziert Origin Pull den Aufwand.