Mobile Heizungen mit IoT-Technik

Wärme digital

von - 11.04.2019
QioLive Meldungen
Sensoren passen auf: Die IoT-Technik erkennt beispielsweise, ob die mobile Heizungsanlage online ist und ob sich der Druck in der Anlage im Normbereich bewegt.
(Quelle: Qio)
Im Gespräch mit com! professional hebt Qio-Chef Christian Hahn das hohe technische Niveau hervor, auf dem die Qio-Anlagen Hauseigentümer und Handwerksbetriebe bei Ausfällen von Heizungssystemen unterstützen.
Qio sieht sich als IoT-Pionier, der zusammen mit seinem Partner, dem Dienstleister tresmo, Digitalisierung in den Alltag bringt. Im Gegensatz zur Mehrheit der Zentralheizungen, bei denen bei Ausfällen und Wartungsbedarf die Anlagen selbst in Augenschein genommen werden müssen, vertraut Qio nämlich auf digitale Fernwartung während des Betriebs.
Mit seiner Online-Plattform QioLive biete man den Kunden „volle Transparenz über die Betriebsdaten ihrer Heizzentralen via Smartphone oder PC“, so Qio. Auffälligkeiten im Anlagenbetrieb würden mittels Hinweisen und Warnungen per SMS oder E-Mail „zeitnah übermittelt und erläutert“.
Qio geht hier noch einen Schritt weiter: „Bei Störungen werden mögliche Fehlerquellen identifiziert und Lösungsansätze erläutert.“
IoT-Technologie im konkreten Fall bedeutet damit eine verbesserte Betriebsführung der mobilen Heizanlagen, die in diesem Punkt vielleicht sogar den klassischen stationären Systemen überlegen sind - zumindest solange dort noch keine oder wenige moderne Sensoren eingeführt sind.
Hahn beschreibt den Mehrwert, den sein Unternehmen liefert, so: „Bislang bekommt man als Kunde, wenn überhaupt etwas, dann ein banales ,Ihre Anlage ist ausgefallen‘ übermittelt. Details müssen dann vor Ort und ohne Hinweis auf Fehlerquellen recherchiert werden. Unsere digitalisierte Flotte mobiler Heizzentralen bewahrt unsere Kunden vor dieser Herausforderung und den daraus resultierenden Überraschungen. Qio leistet, was bislang keiner kann: Alle unsere Heizanlagen informieren aktuell und dokumentieren im historischen Verlauf die im Betrieb relevanten Anlagenparameter.“
Laut Hahn sind Heizanlagen heute noch meist „komplett analog“. Wenn zum Beispiel die Energieversorgung ausfalle, stoppe die Wärmeerzeugung. Die Frage sei dann, wer merkt was und wann zuerst - meistens sei es ein Endkunde beziehungsweise ein Mieter in seiner Wohnung. Danach starte eine umständliche und langwierige Benachrichtigungskette, bis schließlich ein Handwerker zur Anlage hinfahre, um sich persönlich ein Bild zu machen und die Fehlerquelle zu finden.
Der Ansatz von Qio sei dagegen digital: Die eigenen Anlagen werden kontinuierlich mittels Sensoren überwacht. Zusätzlich werden erste Hinweise auf mögliche Fehlerquellen gegeben. Viele Faktoren werden genauer beobachtet, darunter Wasserdruck, Füllmenge im Wasserkessel oder Energieversorgung.
Über ein speziell für Qio konfiguriertes Gateway werden die Informationen der Heizan­lage an eine Cloud-Plattform ge­liefert, wobei alle 15 Minuten der Systemzustand festgehalten wird. Von dieser Basis aus werden dann, falls nötig, Alarmmeldungen direkt an die Mieter der Qio-Anlage versandt.
Hahn resümiert nicht ohne Stolz: „Diese IoT- und Signalstruktur ist unser zentraler Mehrwert, den wir als Start-up im Markt realisieren konnten. Das kann kein anderer.“
Allerdings habe man noch etwas damit zu kämpfen, dass IoT für die Reparaturbetriebe des Handwerks oft noch ein bedrohliches Fremdwort sei: „Die Handwerker haben Angst vor dem Begriff Digitalisierung. Sie fühlen sich dadurch bedroht in ihrer bisherigen Arbeitsweise.“ Deshalb sei noch viel Aufklärungsarbeit nötig. Der Ansatz von Qio gegenüber potenziellen Kunden, so Hahn, ist deshalb bewusst nicht zu technisch, sondern man argumentiert anders: Erstens will man dem Handwerker das Leben leichter machen. Die Digitalisierung der Qio-Anlagen sei dabei Mittel zum Zweck und erhöhe das Qualitätsniveau von dessen Arbeit. Zweitens soll die Technologie das Risiko des Handwerkers minimieren. Und drittens könne er so neue Aufträge und Gewinne generieren.
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