IoT-Technik im neuen Gotthard-Basistunnel

Probleme mit Partikeln

von - 27.03.2017
OmniSwitches
Rack mit Alcatel-Lucent Omni­Switches 6855: Die Switch-Modelle sind für den zuverlässigen Einsatz in starken elektrischen Störfeldern und unter extremen Temperaturbedingungen ausgelegt.
(Quelle: ALE Switzerland GmbH)
Und dann ist da noch der Staub. Schon in normalen Umgebungen können Staub und andere Partikel in der Luft irgendwann zu Problemen führen. In einem Eisenbahntunnel kann insbesondere der Metallstaub, der von den Bremsen der Züge freigesetzt wird, beträchtlichen Schaden an den Netzwerkkomponenten anrichten.
Dazu kommen elektromagnetische Interferenzen und Vibrationen, die beim ganz normalen Betrieb entstehen. Zusammen ergibt das eine Umgebung, in der Standard-Switches eine erheblich verkürzte Lebensdauer hätten und mechanische Probleme verursachen könnten. Für das Netzwerk im Gotthard-Basistunnel war daher der Einsatz besonders widerstandsfähiger Komponenten unabdingbar.

Das verstärkte Netzwerk

Das Gotthard-Basistunnel ist deshalb ein sogenanntes verstärktes Netzwerk. Das bedeutet, dass Switches, Access- Points und Router zum Einsatz kommen, die standardmäßig integrierte Sicherheit, dynamisches Tuning der Netzwerkleistung für die Bereitstellung von Echtzeit-Applikationen und zuverlässige IP-Breitband-Konnektivität bieten. Anders gesagt: Das Netzwerk wurde mit speziell für den industriellen Einsatz entwickelten Hardware-Komponenten gebaut.
Konzeption und Implementierung des Datennetzwerks übernahmen die Spezialisten von Alpiq InTec. Sie setzten aus mehr als 450 Alcatel-Lucent OmniSwitches 6855, besonders widerstandsfähigen LAN-Switches, den Backbone des Datennetzes im Tunnel zusammen.
Ein geringer Bedarf an präventiver Wartung und Instandsetzung ist wichtig, wenn man ein Netzwerk bis zu 2,3 Kilometer unter einem Berg installiert. Die Switches sind deshalb mit Konvektionskühlung ausgestattet, die keine Lüfter nutzt, sondern Wärmeableiter. Das minimiert die Gefahr, dass Metallteilchen in das Gerät eindringen und interne elektrische Komponenten beschädigen.
Durch dieses spezielle Netzwerk kann im Gotthard-Basistunnel IoT-Technologie genutzt werden, was mit einem Standardnetzwerk nicht möglich wäre. Und dieses Netzwerk gewährleistet das hohe Service-Niveau, das man braucht, um jeden Tag 9.000 Passagiere sicher und komfortabel durch den längsten Eisenbahntunnel der Welt zu transportieren.
Verwandte Themen