Internet of Things im Kuhstall

Weltweite Moocall-Community

von - 23.11.2017
Rege Gebrauch macht sie aber von der Moocall-Community: Auf der Plattform tauschen sich Landwirte aus der ganzen Welt aus, geben sich gegenseitig Tipps und berichten über ihre Erfahrungen. „Einer hat einmal geschrieben, die Community ist wie Facebook, nur mit Kühen – und das stimmt letztlich auch“, grinst Sonja Lauter.
Moocall Nachricht
Moocall in der Praxis: Hier warnt die App den Landwirt, dass an einer Kuh der IoT-Sensor nicht angebracht ist.
Seitdem das Ehepaar Lauter den IoT-Sensor Moocall einsetzt – seit rund einem halben Jahr –, hat die Familie bei 35 Kalbungen kein Tier mehr verloren, obwohl sogar zwei schwere Zwillingsgeburten darunter waren.
„Wenn nur ein Kalb gerettet wird, hat sich der Kauf schon rentiert“, betont sie. Und das Plus an Flexibilität und Lebensqualität, vor allem in Bezug auf die früher oftmals schlaflosen Nächte, sei nicht in Gold aufzuwiegen.
Ein Gerät kostet 329 Euro brutto, nach zwölf Monaten fallen weitere 122 Euro netto pro Jahr für Updates, Services in der App und den unbegrenzten Versand der Alarmmeldungen an zwei Handynummern an. Vermarktet wird die IoT-Lösung in Deutschland über die Horizont Group GmbH aus Korbach.

Vorreiter der Digitalisierung

„Weltweit sind dank der Moocall-Lösung bereits über 242.000 Kälber gesund zur Welt gekommen, und täglich werden es mehr“, erklärt Jürgen Mohr, IoT Sales Manager bei der Voda­fone Group Services GmbH. Mehr als 30.000 Module hat der Hersteller, der seinen Hauptsitz in Irland hat, in der Zwischenzeit verkauft.
Für Mohr sind Projekte wie Moocall Paradebeispiele dafür, wie die Digitalisierung und das Internet der Dinge die Landwirtschaft verändern. „Global wachsen IoT-Verbindungen in der Landwirtschaft stark an“, berichtet er. Waren es im vergangenen Jahr noch 12,8 Millionen Verbindungen, so rechnen Experten von Vodafone im Jahr 2025 mit 224 Millionen weltweit.
Neben dem IoT-Sensor Moocall für das Abkalben gibt es etwa Lösungen, die dabei helfen, die Erträge bei der Milchproduktion zu steigern, Energiekosten bei der Bestellung der Felder zu sparen oder auch die Futterdosierung bei den Kühen zu optimieren. „Die Landwirtschaft ist im wahrsten Wortsinn eine grüne Wiese für die Digitalisierung“, schmunzelt Mohr.
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