Das Internet der Dinge treibt die Wirtschaft an
Revolution der Dinge führt zur intelligenten Fabrik
von Charles Glimm - 05.05.2015
Industrie 4.0: Ziel ist die autonome, intelligente Fabrik, in der Werkstücke, Container und Maschinen eigenständig kommunizieren.
Es bezeichnet ein Zukunftsprojekt der Bundesregierung, das über sogenannte cyber-physische Systeme und das IoT zur intelligenten Fabrik führen soll. Fähigkeiten wie Selbstdiagnose, Selbstkonfiguration und Selbstoptimierung werden von den Fertigungsanlagen gefordert, die dadurch intelligenter und flexibler werden und extrem individualisierte Produkte bei minimalen menschlichen Eingriffen ermöglichen sollen. Dabei soll Massenproduktion ebenso ermöglicht werden wie Kleinstserien bis hinunter zum individuell gestalteten Einzelstück.
Die Richtung, in die das geht, kann man bereits heute bei 3D-Druckservices wie Sculpteo, Shapeways und – in den USA – auch Amazon bestaunen. Der Kunde lädt eigene Entwürfe in Form von Objektdateien hoch oder wählt aus einer Anzahl vorhandener Objekte, die sich dann skalieren und mit diversen Optionen individualisieren lassen. Das Objekt wird gedruckt, falls nötig nachbearbeitet und versandt. Im Gegensatz zum Heim-3D-Drucker stehen neben Plastik auch Materialien wie Keramik, Metall und Edelmetalle zur Verfügung.
Beim Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik in Dortmund etwa kümmert man sich um das Zusammenfinden der Dinge. Neben Themen wie Schwarmintelligenz und Auto-Identifikation soll eins der aktuellen Projekte intelligente Behälter schaffen, die ihre Umgebungsbedingungen überwachen, Logistikprozesse selbst steuern, eigene Entscheidungen treffen und sowohl miteinander als auch mit Menschen und anderen Maschinen kommunizieren.
Stephen Prentice, Vice President Gartner: „Die Zahl der intelligenten vernetzten Dinge wird weiter exponentiell wachsen. Unternehmen müssen Möglichkeiten finden, auf Basis dieses Wachstums neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.“
Dafür ist er mit besonderen Solarzellen ausgestattet, die bereits bei relativ geringem Umgebungslicht von nur 400 Lux ausreichend Strom erzeugen. Alternativ kann der InBin so ausgestattet werden, dass er Energie aus externen Quellen wie Beschleunigung, Vibration oder starken Temperaturschwankungen gewinnt. Daneben hat er eine Backup-Batterie, die mit einer Selbstentladung von weniger als zwei Prozent dafür sorgt, dass sich der Behälter auch nach langen Phasen des Stillstands im Dunkeln noch melden kann, falls er ein Problem erkennt.
Logistik, Transport und Produktion werden von den meisten Experten neben Energieversorgung und Gesundheitswesen als die Hauptsäulen des künftigen IoT erachtet. Hier spricht also alles dafür, dass der Industriestandort Deutschland den Anschluss halten und womöglich sogar eine Führungsposition im industriellen Internet der Dinge einnehmen kann, das laut den Gartner-Analysten in den nächsten fünf Jahren weltweit ein Investitionsvolumen von mehr als 250 Milliarden Dollar erreichen soll.