Warum die Industrie ein eigenes IoT braucht
Erhöhter Informationsbedarf
von Christoph Höinghaus - 10.10.2017
Damit eine Smart Factory als Ganzes optimal arbeiten kann, müssen neben dem Austausch produktionsrelevanter Daten noch weitere Faktoren berücksichtigt werden: die Auslastung der Maschinen und Lager, die minimalen Wegzeiten, die dynamische Allokation von Ressourcen, Umweltinformationen oder auch die Vorhersage möglicher Ausfälle.
Durch die Aufhebung der Trennung zwischen Planung und Steuerung in der Produktion entsteht ein erhöhter Informationsbedarf. Die notwendige Kombination von historischen, aktuellen und prognostizierten Daten leistet einen zusätzlichen Beitrag zu dieser Entwicklung. Auf der Ebene der Informationssysteme hat diese Entwicklung Konsequenzen, was deren Struktur und inneren Aufbau betrifft: Die in der Fertigungsindustrie üblicherweise eingesetzten ERP-Systeme (Enterprise Resource Planning) und SPS-Systeme (speicherprogrammierbare Steuerungen) werden einem integrierten Ansatz Platz machen müssen.
Dieser Ansatz wird auch Manufacturing Execution System (MES) genannt und verfügt bereits über eine eigene VDI-Richtlinie (VDI 5600). Im Weiteren werden zur Analyse der großen in der Produktion anfallenden Datenmengen neue Big-Data-Analysesysteme zum Einsatz kommen. Die entsprechende Data-Science-Disziplin etabliert sich unter dem Begriff Industrial Analytics.