Warum die Industrie ein eigenes IoT braucht

Erhöhter Informationsbedarf

von - 10.10.2017
Quelle: Zebra Technologies
Damit eine Smart Factory als Ganzes optimal arbeiten kann, müssen neben dem Austausch produktionsrelevanter Daten noch weitere Faktoren berücksichtigt werden: die Auslastung der Maschinen und Lager, die minimalen Wegzeiten, die dynamische Allokation von Ressourcen, Umweltinformationen oder auch die Vorhersage möglicher Ausfälle.
Durch die Aufhebung der Trennung zwischen Planung und Steuerung in der Produktion entsteht ein erhöhter Informa­tionsbedarf. Die notwendige Kombination von historischen, aktuellen und prognostizierten Daten leistet einen zusätz­lichen Beitrag zu dieser Entwicklung. Auf der Ebene der Informationssysteme hat diese Entwicklung Konsequenzen, was deren Struktur und inneren Aufbau betrifft: Die in der Fer­tigungsindustrie üblicherweise eingesetzten ERP-Systeme (Enterprise Resource Planning) und SPS-Systeme (speicherprogrammierbare Steuerungen) werden einem integrierten Ansatz Platz machen müssen.
Dieser Ansatz wird auch Manufacturing Execution System (MES) genannt und verfügt bereits über eine eigene VDI-Richtlinie (VDI 5600). Im Weiteren werden zur Analyse der großen in der Produktion anfallenden Datenmengen neue Big-Data-Analysesysteme zum Einsatz kommen. Die entsprechende Data-Science-Disziplin etabliert sich unter dem Begriff Industrial Analytics.
Industrie 4.0 vs. IoT
Was ist Industrie 4.0 genau und wie hängt das Ganze mit dem Internet der Dinge zusammen? Die Analysten von Gartner definieren das Internet der Dinge als Netzwerk physischer Objekte, die über Technologie zur Kommunikation, Messung oder Interaktion interner Zustände und externer Umgebungen verfügen. Man kann das IoT aber auch so einfach wie das Magazin „Forbes“ erklären: alle Objekte, „die einen Ein- und Aus-Schalter haben“ („A Simple Explanation Of The Internet Of Things“).
Industrie 4.0 geht weit darüber hinaus. Laut Definition der Schweizerischen Initiative Industrie 2025 geht es bei dieser vierten industriellen Revolution um „Digitalisierung und Vernetzung entlang der Wertschöpfungsketten mit dem Ziel der Optimierung von Organisation und Steuerung der Prozesse“. Die Charta dieser Initiative sieht die Handlungsfelder Digitalisierung, Vernetzung und Datennutzung vor. Digitalisierte Geräte und Systeme sollen in einem vernetzten Produktionsprozess kommunizieren, um Arbeitsschritte zu koordinieren sowie den Unterhalt und die Instandhaltung selbst zu organisieren und zu veranlassen.
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