Hier entsteht das Internet der Dinge

Vodafone IoT Future Lab

von - 17.05.2018
Vodafone Smarte Mülleimer
Smarte Mülleimer: Die Abfallsammler der Deutschen Bahn erkennen selbstständig ihren aktuellen Füllstand und senden ihn an die IoT-Cloud des Digital-Dienstleisters der Bahn, DB Systel.
(Quelle: obs/Vodafone GmbH/Nils Hendrik Müller für Vodafone)
Das Mobilfunkunternehmen Vodafone eröffnete im Februar 2017 in Düsseldorf das IoT Future Lab. Es ist nach Angaben von Vodafone hierzulande das erste Narrowband-IoT-Entwicklungszentrum. Narrowband-IoT, kurz NB-IoT, ist eine von 3GPP entwickelte Spezifikation für eine Funktechnik, die auch unter schwierigen Bedingungen kleinere Datenmengen über Distanzen von bis zu zehn Kilometern überträgt. Hinzu kommt ein minimaler Energieverbrauch. 3GPP ist eine weltweite Kooperation von Standardisierungsgremien für den Mobilfunk.
„In unserem IoT Future Lab treffen Partner entlang der gesamten Wertschöpfungskette aufeinander, um gemeinsam Innovationen für das Internet der Dinge zu entwickeln. Vom Start-up bis zum Großkonzern. Vom Modulhersteller bis zum Anwender“, so Sonja Graf, Leiterin des Vodafone Innovation Parks, zu dem auch das IoT-Entwicklungszentrum gehört.
Sonja Graf
Sonja Graf
Leiterin Vodafone
Innovation Park
www.vodafone.de
Foto: Vodafone
„In unserem IoT Future Lab treffen Partner entlang der gesamten Wertschöpfungskette aufeinander, um gemeinsam Innovationen für das Internet der Dinge zu entwickeln.“
Die Mischung aus kreativen Köpfen, Querdenkern und innovati­onshungrigen Unternehmen ist für
Sonja Graf ein unschlagbares Argument, um neuartige Produkte und Projekte zu entwickeln. Dabei handele es sich um Produkte, die auf den Bedarf ihrer Nutzer zugeschnitten sind und vorhandene Probleme im Alltag, in Industriehallen oder in den Innenstädten lösen könnten. „Wenn potenzielle Anwender mit einer Pro­blemstellung auf uns zukommen, prüfen wir gemeinsam, wie das Internet der Dinge hier genutzt werden kann, um das Problem zu lösen“, so Sonja Graf weiter. „Mit Studenten und Technikexperten entwickeln wir basierend auf diesen Anforderungen innovative Technologien und treiben die Entwicklung in Pilotprojekten maßgeblich voran. Von einer ersten Idee bis zum technisch ausgereiften Prototyp.“
Dabei hat der Mobilfunkanbieter die Entwicklung neuer Produkte für das Internet of Things bewusst aus dem Konzern herausgelöst und in einem eigenen IoT-Entwicklungslabor gebündelt. Neue Ideen und Prozesse sollen sich so schnell und strukturübergreifend umsetzen lassen . „Auf Wünsche und Anfragen von Kunden und Forschungspartnern können wir gezielt und ohne große Abstimmungsschleifen reagieren. Die besten Experten aus den verschiedenen Branchen treffen hier in einer Forschungsumgebung zusammen und ergänzen ihr Fachwissen.“
Vodafone arbeitet dabei mit Partnern aus allen möglichen Branchen zusammen, „denn die potenziellen Einsatzgebiete für das Internet der Dinge sind grenzenlos“, so das Resümee von Sonja Graf.
Bereits zur Eröffnung des IoT Future Labs präsentierte Vodafone die gemeinsam mit der Deutschen Bahn entwickelte smarte Lösung für das Abfall-Management in Bahnhöfen. Die mit Narrowband-IoT-Sensoren ausgestatteten Mülleimer erkennen ihren Füllstand selbstständig und melden sich, wenn sie geleert werden müssen. Dazu senden sie automatisch Informationen über ihren Füllstand an die zentrale IoT-Cloud des Bahn-Dienstleisters DB Systel. Auf diese Weise lassen sich die Abfallbehälter rechtzeitig leeren, bevor sie überquellen.
Ein weiteres Projekt im Vodafone IoT Future Lab ist eine Alarmanlage gegen Graffiti. Sie wurde in Zusammenarbeit mit Studenten entwickelt. „Der Prototyp besteht aus drei Sensoren, die Farbpartikel, Treibgase und Bewegungen erkennen“, wie Sonja Graf erläutert. Wenn nun ein illegaler Graffiti-Sprayer mit seinem Werk beginnt, dann löst das über die Funktechnik Narrowband-IoT einen Alarm direkt vor Ort oder bei den Sicherheitskräften in einer Zentrale aus.
Damit all die Sensoren auch Kontakt mit dem Internet aufnehmen können, arbeitet Vodafone nach eigenen Angaben mit Hochdruck daran, sein Mobilfunknetz fit für Narrowband-IoT zu machen. „Schon heute vernetzen wir weltweit mehr als 62 Millionen Gegenstände per Mobilfunk. Tendenz steigend.“
Bis September dieses Jahres soll das Narrowband-IoT-Netz, Vodafone nennt es selbst „Maschinen-Netz“, großflächig in Deutschland funken – rund 90 Prozent der LTE-Basisstationen sollen dann den Funkstandard NB-IoT unterstützen. Auf diese Weise sollen sich in Deutschland bis zu vier Milliarden Gegenstände vernetzen lassen. Das Fazit von Sonja Graf: „Als Treiber für das Internet der Dinge ist dieser Zukunftsmarkt für uns von besonderer Bedeutung.“
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