Hier entsteht das Internet der Dinge

IBM Watson IoT Center

von - 17.05.2018
IBM Flughafen München Josie Pepper
Josie Pepper: Der 1,20 Meter kleine humanoide Roboter mit IBMs Watson-Technik beantwortet Fragen von Reisenden am Flughafen München – zum Beispiel nach dem Weg zur nächstgelegenen Spielecke.
(Quelle: Flughafen München)
Das wohl bekannteste IoT-Entwicklungszen­trum ist das im Februar 2017 eröffnete IBM Watson IoT Center in München. Das nach dem IBM-Gründer Thomas J. Watson benannte Programm ist ein fast schon menschlich kommunizierendes kognitives System, das nicht nur enorm viel weiß, sondern ständig hinzulernt. Watson gibt dem Fragenden innerhalb kürzester Zeit Antworten in natürlicher Sprache zurück.
Während früher an rund 20 IBM-Standorten auf der ganzen Welt an Watson gearbeitet wurde, hat IBM nun alle Aktivitäten im neuen IoT-Labor in München gebündelt. „In einem Lab wird anderes gearbeitet und möglicherweise auch anders gedacht als in einem Konzernbüro: spontaner, kreativer, direkter, ohne Hierarchien und zementierte Business-Pläne“, fasst Niklaus Waser, VP Watson IoT Strategic Business Development & Niederlassungsleiter Watson IoT Center München, die Beweggründe für das neue Watson-Center zusammen.
Das Besondere am Watson-Center ist laut Waser vor allem die umfangreiche Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Forschung – „Co-Creation und Co-Working lauten die Schlüsselbegriffe. Hier arbeiten IBM-Experten Seite an Seite mit Kunden, Partnern und Forschungseinrichtungen an neuen KI-basierten Technologien und Lösungen. Diese Art der engen, vertrauensvollen und kreativen Zusammenarbeit auf Augenhöhe lässt sich, das ist jedenfalls unsere Überzeugung, am besten in einem solchen Rahmen umsetzen.“ Zu den Partnern gehören zum Beispiel der Automobilhersteller BMW, die von der Bundes­regierung ins Leben gerufene europäische IoT-Initiative EEBus, die französische Bank BNP Paribas und die Berater von Capgemini. Ebenfalls vertreten ist UnternehmerTUM, das Zentrum für Innovation und Gründung an der Technischen Universität München, das Start-ups bei der Unternehmensgründung begleitet. „Unser Labor lebt von den Partnerunternehmen, mit denen wir vor Ort gemeinsam an neuen IoT-Strategien und -Lösungen arbeiten“, betont Niklaus Waser.
Niklaus Waser
Niklaus Waser
VP Watson IoT Strategic Business Development & Niederlassungsleiter Watson IoT Center München
www.ibm.com
Foto: IBM
„Co-Creation und Co-Working lauten die Schlüsselbegriffe. IBM-Experten arbeiten Seite an Seite mit Kunden, Partnern und Forschungseinrichtungen an neuen KI-basierten Technologien und Lösungen.“
So untersucht IBM etwa gemeinsam mit BMW, welche Rolle Künstliche Intelligenz bei der stärkeren Personalisierung des Fahrerlebnisses sowie der Entwicklung intuitiver Fahrerassistenzsysteme einnehmen kann. Ein weiteres aktuelles Beispiel ist die Entwicklung von Watson Vi­sual Inspection. „Hier kann mit Hilfe der KI-basierten Auswertung von Bildern aus Ultra-High-Definition-Kameras die Qualitätskon­trolle, etwa in der Fertigung, sehr viel effektiver und präziser werden“, erklärt Waser.
Ebenfalls in München entwickelt wurde der humanoide Roboter Josie Pepper. Seit Februar dieses Jahres empfängt der mit Künstlicher Intelligenz ausgestattete Roboter im Rahmen eines Tests die Reisenden am Flughafen München und beantwortet auf Englisch deren Fragen rund um Shops, Gastronomie und Flug­betrieb. Josie ist per WLAN mit dem Internet verbunden und hat so Zugriff auf eine Cloud von IBM, in der die Fragen an ihn verarbeitet, interpretiert und mit den Daten des Flughafens verknüpft werden. Das Besondere daran: Josie Pepper spricht keinen vorgefertigten Text, sondern antwortet durch seine Fähigkeit zu lernen individuell auf jede Frage.
Wenn die 1,20 Meter kleine und 28 Kilogramm leichte Roboterdame spricht, dann leuchten ihre Kulleraugen grün und sie schlenkert mit ihren Armen hin und her. Hände und Finger sind menschenähnlich und haben einzelne Glieder. Anstatt auf zwei Beinen bewegt sich Josie Pepper auf stabilen Rollen.
Nach Ansicht von Niklaus Waser sind die Potenziale rund um das IoT noch längst nicht ausgeschöpft. „Auf der Agenda ganz oben stehen intelligente Plattform-Lösungen, die insbesondere im industriellen Umfeld und der Produktion, aber auch in der Logistik und für digitale Mobilitätsdienste zum Einsatz kommen.“ Da­rüber hinaus arbeitet IBM gemeinsam mit Partnern wie der Containerschiff-Reederei Maersk an der Entwicklung von Blockchain-Technologien, die IBM zufolge zu einem unverzichtbaren Bestandteil für einen effektiven und sicheren Umgang mit dem Internet of Things werden.
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