Neue Multi-Core-CPUs von Intel

Intel Haswell und das Tick-Tock-Modell

von - 04.12.2013
Mit Haswell schickt Intel eine komplett neue Prozessorarchitektur an den Start. Bei der neuen Core-i-Genera­tion wurde nicht nur die Grafikleistung verbessert: Auch Intels schnelle Universalschnittstelle Thunderbolt findet nun ihren Weg in die heimischen PCs.

Tick-Tock-Modell

Intels Entwicklungsprozess: Intel folgt bei der Prozessorentwicklung dem Tick-Tock-Modell: Bei jedem Tock gibt es eine neue Architektur, bei jedem Tick gibt es den Wechsel auf einen feineren Herstellungsprozess.
Intels Entwicklungsprozess: Intel folgt bei der Prozessorentwicklung dem Tick-Tock-Modell: Bei jedem Tock gibt es eine neue Architektur, bei jedem Tick gibt es den Wechsel auf einen feineren Herstellungsprozess. 22 Millionstel Millimeter dünn sind derzeit die kleinsten Einheiten auf einem Prozessor.
Seit Intel 2006 den ersten Core-Prozessor auf den Markt gebracht hat, folgt die Firma bei der Entwicklung neuer Prozessorarchitekturen dem Tick-Tock-Modell. So nennt Intel zumindest den Entwicklungsprozess und dessen Zwischenschritte.
Tick und Tock wechseln sich stets ab. Mit jedem Tock legt Intel eine komplett neue Mikroprozessorarchitektur auf. Das bedeutet, der Prozessor wird vollständig neu entwickelt.
Bei jedem Tick greift Intel hingegen auf die vorangegangene Prozessorgeneration zurück, nutzt einen feineren Herstellungsprozess und nimmt eine Reihe anderer kleinerer Verbesserungen vor. Der Prozessor schrumpft also und bekommt ein paar technische Neue­rungen spendiert.
Die-Shot: Dieses Farbspiel zeigt die Siliziumschicht eines Prozessors. Sie wird „Die“ genannt. Auf der linken Seite nehmen die vier Prozessorkerne etwa zwei Drittel der Fläche ein, der Grafikkern belegt das rechte Drittel.
Die-Shot: Dieses Farbspiel zeigt die Siliziumschicht eines Prozessors. Sie wird „Die“ genannt. Auf der linken Seite nehmen die vier Prozessorkerne etwa zwei Drittel der Fläche ein, der Grafikkern belegt das rechte Drittel.
Der letzte Tock war Sandy Bridge, der darauf ­folgende Tick Ivy Bridge. Ivy Bridge nutzt also die gleiche Mikroarchitektur wie Sandy Bridge, verwendet sogar den gleichen Prozessorsockel und lässt sich deshalb in einem Mainboard mit Sandy-Bridge-Chipsatz nutzen. Der Herstellungsprozess ist bei Ivy Bridge aber 22 statt 32 Nanometer fein.
Haswell ist hingegen wieder ein Tock. Die Mikroarchitektur wurde somit komplett neu entwickelt und es kommt weiterhin der 22-Nanometer-Herstellungsprozess von Ivy Bridge zum Einsatz.

22 Nanometer

Der Herstellungsprozess ist bei der Entwicklung von Prozessoren aus zwei Gründen besonders wichtig.
Je kleiner die einzelnen Strukturen des Prozessors sind, desto mehr Strukturen passen auf die gleiche Fläche. Und je mehr Strukturen, etwa Transistoren, auf die gleiche Fläche passen, desto schneller ist der Prozessor schlussendlich. Zudem verringert sich durch eine kleinere Strukturgröße auch der Energiebedarf. Der Prozessor benötigt dann weniger Strom und produziert weniger Abwärme. Der Prozessor ist also deutlich effektiver.
Bei Haswell kommt der mit Ivy Bridge eingeführte 22 Nanometer kleine Herstellungsprozess zum Einsatz. Die kleinste Struktur des Prozessors ist dabei nur 22 Millionstel Millimeter oder umgerechnet 0,000022 Millimeter klein. Erst mit dem nächsten Tick, Broadwell genannt, ist der Wechsel auf 14 Nanometer vorgesehen. Dann wird der Prozessor um rund 36 Prozent schrumpfen.
Haswell und Haswells Nachfolger Broadwell sind zueinander kompatibel. Wenn Sie Ihren Rechner jetzt auf Haswell aufrüsten, dann könnten Sie auch Prozessoren und Mainboards der da­rauf folgenden Generation Broadwell verwenden.
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