Festplatten mit 3 TByte

Speichergrenzen von Festplatten

von - 07.07.2011
2-TByte-Grenze:Wird die 3-TByte-Festplatte mit der MBR-Partitionstabelle initialisiert und anschließend partitioniert, stehen nur 2048 GByte zur Verfügung. Rund 800 GByte bleiben verschenkt (Bild 1).
2-TByte-Grenze: Wird die 3-TByte-Festplatte mit der MBR-Partitionstabelle initialisiert und anschließend partitioniert, stehen nur 2048 GByte zur Verfügung. Rund 800 GByte bleiben verschenkt
Limitierungen bei der Festplattengröße gab es in der Vergangenheit schon öfter. Die letzte Grenze, die es zu überwinden galt, war im Jahre 2001 mit 128 GByte gegeben. Sie war hauptsächlich durch das BIOS verursacht und konnte mit einem Update beziehungsweise einem neuen Kontroller überschritten werden.
Jetzt, zehn Jahre später, gibt es eine neue Speichergrenze. Sie liegt bei 2,2 TByte. Warum es sie gibt und wie man sie aus dem Weg räumt, erläutert der folgende Abschnitt.

Warum hat meine 3-TByte-Festplatte nur rund 2 TByte?

Dafür gibt es zwei mögliche Ursachen. Erstens: Sie verwenden Windows XP mit 32 Bit. XP setzt die MBR-Partitionstabelle ein, wenn es eine Festplatte einrichtet. Dabei wird die Festplatte in Sektoren zu je 512 Byte aufgeteilt.
 Ein XP mit 32 Bit kann maximal 2^32*512 Byte einer Festplatte adressieren, also 2199 GByte. Die restlichen 800 GByte sind zwar in der Datenträgerverwaltung zu sehen, sie lassen sich jedoch nicht nutzen.
Das Gleiche gilt auch, wenn Sie unter Windows 7 die MBR-Partitionstabelle verwenden.
3 TByte lassen sich nur nutzen, wenn man die neue Partitionstabelle GPT (GUID-Partitionstabelle) verwendet.

Was ist GPT?

GPT-Partitionstabelle: Die neue Partitionstabelle kann mit ihrem 64-Bit-Adressraum die komplette Speicherkapazität einer 3-TByte-Festplatte zur Verfügung stellen (Bild 2).
GPT-Partitionstabelle: Die neue Partitionstabelle kann mit ihrem 64-Bit-Adressraum die komplette Speicherkapazität einer 3-TByte-Festplatte zur Verfügung stellen
GPT ist der Nachfolger der MBR-Partitionstabelle. GPT ermöglicht es, mehr als 2 TByte Speicherplatz zu nutzen, da der Adressraum deutlich erweitert wurde: Bei GPT wird die Festplatte nämlich mit einem 64-Bit-Adressraum verwaltet. Theoretisch ließe sich also eine Festplatte mit maximal 2^64*512 Byte voll nutzen — das entspricht über acht Milliarden TByte.
Mit welcher Partitionstabelle eine Festplatte verwaltet wird, lässt sich in den Eigenschaften des Datenträgers ermitteln.

Welche Vorteile hat GPT noch?

Auf einer GPT-Festplatte lassen sich theoretisch beliebig viele primäre Partitionen einrichten. Hier ist jedoch Windows das limitierende Element — es erlaubt nur maximal 128 primäre Partitionen. Erweiterte Partitionen gibt es unter GPT nicht mehr.
GPT: Aufbau der neuen Partitionstabelle unter Windows (Bild 3)
GPT: Aufbau der neuen Partitionstabelle unter Windows
Zum Vergleich: Unter Windows XP mit der klassischen MBR-Partitionstabelle waren es noch maximal vier primäre Partitionen oder drei primäre Partitionen und eine erweiterte Partition mit zusätzlichen logischen Laufwerken.

Ich sehe die 3-TByte-Platte unter XP nicht

Wenn man eine GPT-Festplatte in einen Rechner mit Windows XP einbaut, dann erscheint die Festplatte im Windows-Explorer nicht. Erst in der Datenträgerverwaltung taucht sie auf — allerdings ohne Laufwerkbuchstabe.
Auch nachträglich lässt sich der Festplatte kein Laufwerkbuchstabe zuweisen. Sie wird in der Datenträgerverwaltung zudem nicht mit der vollen Kapazität angezeigt und trägt die Bezeichnung „GPT-Schutzpartition“.

Was ist die GPT-Schutzpartition?

Es soll verhindert werden, dass Betriebssysteme oder Festplatten-Tools, die GPT nicht unterstützen, die GPT-Festplatte fälschlicherweise als leer ansehen, partitionieren und dadurch die Daten auf ihr vernichten. Daher gaukelt der MBR der GPT-Festplatte einem System wie XP eine Partition vor, die sich über die komplette Platte erstreckt. Die Datenträgerverwaltung von Windows XP erkennt diese Schutzpartition zwar, kann aber nichts damit anfangen.
Die GPT-Schutzpartition lässt sich in der Datenträgerverwaltung weder löschen noch auf andere Art verändern.
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