Alles über CPUs und Mehrkernprozessoren

Was ist eine Multicore-CPU?

von - 25.04.2013
Quad-Core-CPU: In dieser Fotomontage sind die vier Prozessorkerne violett eingefärbt.
Quad-Core-CPU: In dieser Fotomontage sind die vier Prozessorkerne violett eingefärbt.
Ein einfacher Prozessor hat nur einen Prozessorkern, bestehend aus Rechenwerk, Steuerwerk und Register. Ein Multicore-Prozessor hat zwei, drei, vier oder mehr Prozessorkerne. Rechenwerk, Steuerwerk und Register sind also mehrfach vorhanden. So kann ein Multicore-Prozessor mehrere Befehle simultan abarbeiten.
Ein Quad-Core-Prozessor beispielsweise ist in der Lage, vier Additionen gleichzeitig zu lösen. Ein Prozessor mit nur einem Kern und gleicher Taktfrequenz braucht dafür etwa viermal so lange, da er die vier Additionen nacheinander abarbeitet.

Je mehr Kerne, desto schneller also der Prozessor?

AMD A6-3650: Vier Kerne und eine integrierte Grafikkarte bieten genügend Leistung für fast alle Einsatzzwecke.
AMD A6-3650: Vier Kerne und eine integrierte Grafikkarte bieten genügend Leistung für fast alle Einsatzzwecke.
Nein. Wie schnell ein Rechner mit Multicore-Prozessor ist, hängt von vielen Faktoren ab. Dazu zählen die Taktfrequenz der einzelnen Kerne, die Taktfrequenz des Arbeitsspeichers, die Art der ausgeführten Anwendung und auch, ob die Anwendung Multi-Threading beherrscht.
Die Anzahl der Kerne und deren Taktung geben ausschließlich an, wie viel Potenzial in einem Prozessor steckt. Nur selten werden solche Prozessoren aber an ihre Leistungsgrenzen getrieben. Das ist ungefähr so wie bei einem Formel-1-Rennwagen: Wenn man mal eben zum Laden um die Ecke fährt, geht das nicht mit 352 km/h.
Auch die beiden großen Hersteller Intel und AMD haben diese Problematik erkannt. Dank Core Parking lassen sich nicht benötigte CPU-Kerne abschalten. Die noch aktiven Kerne lassen sich dann nämlich per Turbo Boost und Turbo Core übertakten.
Wer seinen Rechner also nur zum Surfen, für Office-Arbeiten, Bildretusche oder gelegentlichen Videoschnitt verwendet, ist mit einem Quad-Core-Prozessor bereits sehr gut versorgt. Und es bleiben noch Reserven, falls mal anspruchsvollere Aufgaben bewältigt werden müssen.
Wer zudem keine PC-Spiele nutzt, greift am besten gleich zu einem Fusion-Prozessor von AMD, etwa dem AMD A6-3650. Dank des GPU-Kerns – das ist der Prozessor einer Grafikkarte – spart man sich somit auch noch eine zusätzliche Grafikkarte.
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