Business-Headsets im Test

Gesünder telefonieren

von - 18.08.2020
Yealink UH36
Yealink UH36: Mit 75 Euro eines der preisgünstigsten Profi-Headsets mit Microsoft-Teams-Zertifizierung. Auch eine passive Geräuschunter­drückung ist geboten.
(Quelle: Yealink )
Die Frage, ob ein Unternehmen seine Mitarbeiter überhaupt mit Headsets ausstatten sollte, ist durchaus berechtigt. Schließlich tut es das Standardtelefon doch auch, so ein landläufiges Argument.
Entkräften lässt sich es allerdings zum einen durch die genannten UC-Vorteile entsprechend ausgestatteter Business-Headsets. Hinzu kommen weitere Tugenden, zum Beispiel der gegenüber einem Tischtelefon wesentlich höhere Tragekomfort.
Direkt daraus leiten sich eine höhere Produktivität und Effizienz sowie eine geringere Anfälligkeit der Mitarbeiter für „Schreibtischkrankheiten“ ab.
Gute Headsets lassen sich auch nach Stunden noch komfortabel tragen und sind um ein Vielfaches leichter als ein Telefonhörer - oft wiegen sie nicht mehr als 70 Gramm. Der Bedienkomfort geht aber noch weiter. Tragen Mitarbeiter ein Headset, haben sie beide Hände frei und arbeiten so automatisch effizienter. Anders als beim Halten eines Telefonhörers muss der Körper zudem nicht in einer unnatürlichen Haltung bleiben, wenn man zum Beispiel nebenbei noch Notizen machen muss. Mitarbeiter können sich zudem frei im Büro bewegen und dadurch für den Schreibtischeinsatz typische Belastungsmuster durchbrechen. Dabei ist der Bewegungsspielraum bei einem drahtlosen Headset natürlich noch größer als bei einem kabelgebundenen Gerät.
Auch aktuelle Studien, etwa vom Headset-Hersteller GN Netcom, belegen, dass Headsets die eindeutig gesündere Alternative zu Standardtelefonen und Mobiltelefonen sind. So wurde bei einer Testgruppe von 100 Probanden, die seit einem Jahr ein Headset statt eines Telefons benutzten, Folgendes festgestellt: Bei 26 Prozent der Testpersonen verschwanden Nacken- und Rückenschmerzen während des einjährigen Zeitraums völlig. Bei 52 Prozent nahm das körperliche Wohlbefinden spürbar zu, nachdem sie mit dem Tragen des Headsets begonnen hatten. Dabei verwendeten 87 Prozent der Testnutzer ein schnurgebundenes Headset. Mit einem Drahtlos-Headset hätten sich die positiven Effekte womöglich noch etwas schneller eingestellt und wären stärker ausgefallen.
Wer täglich viele Stunden ein Headset trägt oder tragen soll, für den ist auch das Thema Strahlung wichtig. Bei Headsets kann man jedoch Entwarnung geben, denn die von ihnen emittierte Spezifische Absorptionsrate (SAR) liegt in einem gesundheitlich unbedenklichen Bereich. Der SAR-Wert sagt aus, in welchem Maß elektromagnetische Felder auf ein Gewebe einwirken und dieses erwärmen, konkret also das Headset den menschlichen Körper. Das Bundesamt für Strahlenschutz empfiehlt einen Grenzwert von 2 W/kg. Während Smartphones typischerweise SAR-Werte um die 1 W/kg aufweisen, aber gerne auch mal um einiges darüberliegen, fällt der SAR-Wert bei Headsets praktisch gar nicht ins Gewicht. So gibt beispielsweise Plantronics für seine DECT-Geräte der Savi-8200-Serie einen verschwindend niedrigen SAR-Wert von 0,013 W/kg an, das sind weniger als 1 Prozent des Grenzwerts. Bei den Mitbewerbern verhält es sich ähnlich.
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