Neue Business-Chancen durch 5G

Business-Szenarien

von - 03.08.2020
Die Reaktionszeiten im 5G-Netz ermöglichen innovative Anwendungen für die Smart Factory und das Industrial IoT. Vernetzte Maschinen und Sensoren kommunizieren selbstständig miteinander, mobile Roboter werden aus der Ferne gesteuert. In der industriellen Fertigung lassen sich so Maschinenlaufzeiten optimieren und Ausfallzeiten reduzieren. Tracking-Sensoren revolutionieren die Logistik. Dazu kommen Bereiche wie Connected Car, Remote Healthcare und Landwirtschaft 4.0. Bandbreite und Latenz von 5G bringen Augmented Reality voran und verhelfen Connected Work zum Durchbruch.
Dirk Wettig von Cisco sieht den größten Nutzen für Unternehmen darin, existierende Inhouse-Infrastrukturen mit den Möglichkeiten von 5G zusammenzuführen. Damit könne die Erfahrung der Endnutzer so verbessert werden, dass diese nicht mehr wahrnehmen, ob IT-Anwendungen über 5G, LTE oder Wi-Fi laufen. „Unsere Lösungen koppeln die Kontrollpunkte der lokalen Netze mit denen der öffentlichen Mobilfunknetze. Durch die entsprechenden cloudbasierten Sicherheitslösungen wird an dieser Stelle auch eine ausreichende IT-Security im Netzwerk gewährleistet.“
„Im Vergleich zum bisherigen Standard ist 5G besonders verlässlich und bietet hohe Bandbreite bei sehr geringer Latenz“, betont Sebastian Solbach. „Die Technologie ist damit relevant für alle Anwendungen, in denen große Datenmengen möglichst in Echtzeit ausgetauscht werden müssen, etwa in der Automatisierung, Videoüberwachung oder Produktionssteuerung – Stichwort Industrial IoT. Weil es sich um eine drahtlose Technologie mit geringer Latenzzeit handelt, können Fertigungsstraßen flexibel gehalten und relativ unkompliziert angepasst werden“, so der NTT-DATA-Manager.
„Im Detail sind drei Hauptanwendungsfälle zu unterscheiden: eMBB – Enhanced Mobile Broadband, URLLC – Ultra-Reliable and Low-Latency Communications und mMTC – massive Machine-Type Communications“, führt Red-Hat-Mann Kühner aus.  „eMBB bietet hohe Datenübertragungsraten und unterstützt extreme Breitbandanforderungen, etwa für Bereiche wie Augmented oder Virtual Reality. Das URLLC-Anwendungsprofil ist für zeitkritische und sicherheitsrelevante Applikationen vorgesehen, etwa im Umfeld des autonomen Fahrens oder bei Predictive Maintenance. Bei mMTC geht es um die Unterstützung vieler Geräte und kleiner Datenmengen bei niedrigen Kosten und geringem Energieverbrauch – auch unter schwierigen Empfangsbedingungen; damit ermöglicht mMTC eine Optimierung von M2M- und IoT-Anwendungen, etwa bei Smart-Home- oder Smart-City-Modellen.“
4G vs. 5G
Die Differenzen zwischen dem alten und dem neuen Mobilfunkstandard betreffen vor allem Geschwindigkeiten und Latenzzeiten. 5G-Mobilfunkwellen sind wenige Millimeter lang und damit viel kompakter als bisherige Mobilfunkwellen, deren Länge mehrere Zentimeter beträgt. Bei 5G kommen höhere Frequenzen zwischen 6 und 300 Gigahertz zum Einsatz. Zum Vergleich: 4G bewegt sich im Spektrum zwischen 0,8 und 2,6 GHz. Da die Wellen nicht mehr so leicht Wände und Hindernisse durchdringen, ist ein Vielfaches an Antennen nötig und die Funkzellen müssen engmaschiger angeordnet sein. Mit 5G sind Geschwindigkeiten bis zu 10 GBit/s möglich. Das ist 10 Mal so schnell wie die schnellste verfügbare LTE-Version. Die durchschnittliche Latenz im LTE-Netz liegt etwa bei 50 Millisekunden. Die Telekom hat in praxisnahen Tests bereits eine Latenzzeit von 3 Millisekunden erzielt.
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