Neue Festplatten-Techniken im Check
4K-Sektoren sorgen seit 2011 für mehr Raum
von Mark Lubkowitz - 28.05.2014
Fast unbemerkt haben die Hersteller seit 2011 Festplatten auf 4K-Sektoren umgestellt. Diese Technik ist also bereits im Einsatz.
Sektorengröße
Die Spuren einer Festplatte sind in Sektoren unterteilt und diese Sektoren waren lange Zeit 512 Byte groß. Jeder dieser Sektoren erhält eine eigene Adresse, anhand derer der Sektor identifiziert und gefunden werden kann. Für jeden Sektor wird zudem eine Prüfziffer gespeichert. Je mehr Kapazität die Festplatte hat, desto mehr Sektoren hat sie, desto mehr Prüfziffern werden gespeichert und desto aufwendiger ist die
Adressierung der Sektoren.
Adressierung der Sektoren.
Deshalb wurde vor einigen Jahren die Sektorengröße von 512 Byte auf 4 KByte angehoben. Somit gibt es insgesamt weniger Sektoren auf einer Festplatte und es müssen weniger Prüfziffern gespeichert werden. Weniger Prüfziffern bedeutet wiederum mehr Platz für die eigentlichen Daten.
Sektorgröße passt zum Dateisystem
Jede Datei wird vor dem Speichern in Fragmente zerlegt. Jedes Fragment hat eine bestimmte Mindestgröße. Unter Windows beträgt die Fragmentgröße normalerweise 4 KByte. Verwendet die Festplatte 512 Byte kleine Sektoren, dann muss jedes 4-KByte-Fragment vor dem Schreibvorgang in acht kleinere Teile zerlegt werden und wird über die Festplatte verteilt.
Verwendet die Festplatte dagegen 4 KByte große Sektoren, dann ist jeder Sektor so groß wie ein Dateifragment. Das Fragment kann in einem Stück in einen 4K-Sektor geschrieben werden. Das kommt dem Betriebssystem entgegen.
4 KByte lesen, 512 Byte ändern
Misalignment: Western Digital druckt Anleitungen auf die Festplatten, wie sich Misalignment verhindern lässt.
Der Nachteil der Emulation ist der hohe Schreibaufwand. Soll ein logischer Sektor mit neuen Daten beschrieben werden, dann muss die Festplatte den kompletten 4 KByte großen Sektor lesen, den logischen Sektor ersetzen und wieder den kompletten 4 KByte großen physischen Sektor schreiben.
Misalignment
Misalignment: Windows XP legt fest, dass die erste Partition ab dem Sektor 63 beginnt. Emuliert die Festplatte 512-Byte-Sektoren nur und verwendet stattdessen 4K-Sektoren, kommt es daher zum Misalignment. Denn der erste Block der Partition beginnt dann auf dem letzten logischen des physischen Sektors 8 und ragt in den Sektor 9 hinein. Die Festplatte muss somit stets zwei 4K-Sektoren beschreiben und wird langsamer.
4K bereits verfügbar
Bereits seit einigen Jahren werden Festplatten mit 4K-Sektoren gefertigt. Ob es sich bei einer Festplatte um eine 4K-Festplatte handelt oder nicht, lässt sich nur anhand der Modellbezeichnung und einer Recherche auf der Webseite des Festplattenherstellers herausfinden.