Neue Festplatten-Techniken im Check

SMR - Shingle Magnetic Recording

von - 28.05.2014
SMR: Das Logo für Shingle Magnetic Recording deutet an, dass sich die Spuren von SMR-Festplatten wie Dachschindeln überlappen. 25 Prozent mehr Speicherkapazität bringt das.
SMR: Das Logo für Shingle Magnetic Recording deutet an, dass sich die Spuren von SMR-Festplatten wie Dachschindeln überlappen. 25 Prozent mehr Speicherkapazität bringt das.
Von Seagate stammt der Plan, die Datendichte auf Festplatten zu steigen, indem die Datenspuren der Festplatte überlappend angeordnet werden. Das soll die Kapazität um bis zu 25 Prozent steigern.

Festplattenstruktur

Die Magnetscheiben einer Festplatte sind in Spuren unterteilt, die zudem konzentrisch angeordnet sind. Jede einzelne Spur ist wiederum in Tausende Blöcke unterteilt, in denen die Daten gespeichert sind.
Zwischen jeder Spur gibt es einen sogenannten Guard Space, zu Deutsch: Sicherheitsabstand. Die Spuren sind exakt so breit wie der Schreibkopf der Festplatte. Der Schreibkopf fällt im Vergleich zum Lesekopf aber deutlich größer aus. Der Lesekopf liest somit nur einen viel schmaleren Teil der Datenspuren, als der Schreibkopf eigentlich magnetisiert und beschreibt.

Shingle Magnetic Recording

Der Sicherheitsabstand und die breiten Spuren stellen sicher, dass beim Magnetisieren der Plattenoberfläche keine Daten versehentlich durch andere überschrieben werden. Seagate kam aber auf die Idee, genau dieses Risiko absichtlich einzugehen.
SMR: Die Spuren einer Festplatte sind normalerweise durch einen Sicherheitsabstand, den Guard Space, voneinander getrennt. Bei Shingle Magnetic Recording entfällt der Abstand nicht nur, die Spuren werden sogar absichtlich überlappend angeordnet. Das spart
SMR: Die Spuren einer Festplatte sind normalerweise durch einen Sicherheitsabstand, den Guard Space, voneinander getrennt. Bei Shingle Magnetic Recording entfällt der Abstand nicht nur, die Spuren werden sogar absichtlich überlappend angeordnet. Das spart Platz. Die überlappenden Spuren werden aber mit jedem Schreibvorgang überschrieben und müssen deshalb ebenfalls neu geschrieben werden.
Seagate verzichtet bewusst auf den Sicherheitsabstand zwischen den Spuren und schiebt die Spuren übereinander. Der Hersteller nennt das Verfahren daher Shingle Magnetic Recording oder kurz SMR. Wie bei Dachschindeln – englisch Shingles – überlappen sich dabei die Spuren. Das spart erheblich Platz, weil so mehr Spuren auf eine Magnetscheibe passen.
Das bedeutet aber auch, dass bei jedem Schreibvorgang die daneben liegende Spur überschrieben wird, und somit die Daten verloren gehen, falls man keine Gegenmaßnahmen ergreift.

Zwischenspeichern und neu schreiben

Um den Datenverlust abzuwenden, muss die Festplatte vor jedem Schreibvorgang die Daten der angrenzenden Spur auslesen und zwischenspeichern. Anschließend wird die eigentliche Spur beschrieben und die überlappende Spur überschrieben.
Bilderstrecke
13 Bilder
Der Dashdrive Elite UE700 von Adata hat eine Kapazität von 128 GByte, die mit flotten 220 / 135 MByte/s gelesen beziehungsweise geschrieben werden.
256 GByte finden auf dem Voyager GS von Corsair Platz. Die maximale Lese-/Schreibgeschwindigkeit beträgt 260 / 105 MByte/s.
Der Kingston-Datatraveler-HyperX-3.0. bietet ebenfalls 256 GByte Kapazität und hat einen SSD-Kontroller verbaut.
Etwas Nachschlag gefällig? Der Kingston Datatraveler Predator bietet Raum für 512 GByte und liest beziehungsweise schreibt mit 240 / 160 MByte/s

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Nun müssen die Daten der überlappenden Spur wiederhergestellt werden – mit einem weiteren Schreibvorgang, der aber wiederum die nächste überlappende Spur überschreibt. Diese Kettenreaktion würde sich bis zur letzten Spur fortsetzen.

Mehrere Spuren sind ein Band

Dem wirkt Seagate entgegen, indem mehrere Spuren zu Bändern zusammengefasst werden. Die letzte Spur eines Bandes wird dabei nicht von einer anderen Spur überlappt. Somit müssen beim Speichern von Daten nur die Spuren eines spezifischen Bandes neu beschrieben werden. Das reduziert den Schreibaufwand erheblich und spart Zeit.

SMR ab 2014

Noch für dieses Jahr rechnet Seagate mit Festplatten, die die SMR-Technik nutzen. Der Vorteil ist, dass die Technik in bereits vorhandenen Festplatten eingesetzt werden kann und sich die Kapazität damit um derzeit 25 Prozent steigern lässt. Aus 4 würden also 5 TByte fassende Festplatten.
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