Argumente für ein neues ERP-System
Anforderungen ans ERP-System
von Gastautor - 06.12.2019
Um eine durchgängige Rückverfolgbarkeit und Transparenz sicherzustellen, sind für die Implementierung von Serials in ein ERP-System spezifische Funktionalitäten wesentlich:
- Das Serial soll an jeder Stelle im System verfügbar sein
- Bei der Erstellung eines Angebots soll die Möglichkeit bestehen, auf die Lagerbestände zurückzugreifen und eine Aussage hinsichtlich der Lieferfähigkeit zu treffen
- Das System soll bereits in der Angebotsphase ermöglichen, das Serial für einen Zeitraum von zwei Wochen für dieses Angebot zu reservieren. Bei einer Auftragsbestätigung muss die Reservierung unbefristet erfolgen können
- Für einen Fertigungsauftrag müssen notwendige Teile im Lager reserviert werden können
- Bei der Beistellung soll es möglich sein, bestimmte Teile zu verändern. Daher müssen für die Rückverfolgbarkeit die Serials einer Bestellposition zugeordnet werden können
- Im Fall einer Umlagerung eines bestimmten Teils vom Lagerplatz A zum Lagerplatz B muss das System die Materialbewegung auf Serial-Ebene buchen.
Nutzen der Serials im ERP
Die Abbildung der Serials zieht sich durch sämtliche relevanten Funktionsbereiche eines flexiblen ERPs. Damit lässt sich jede noch so kleine Einheit auf ihrem gesamten Lebenszyklus durchgängig nachverfolgen – angefangen im Einkauf über die Produktion bis hin zu externen Arbeitsschritten, dann wieder zurück ins eigene Unternehmen und schließlich zum Kunden. Dies ermöglicht eine reduzierte Fehlerquote, einen detaillierten und zeitnahen Überblick über Bestände sowie eine schnelle Nachvollziehbarkeit in jeder Prozessphase.
Im Bereich der Bestandsführung und Lagerverwaltung können Unternehmen so ihre Transparenz erheblich steigern und ihre Prozesse vereinfachen. Da ein Serial die eindeutigen Merkmale beinhaltet und kein zweites Mal vorhanden ist, reicht bei der Verbuchung einer Warenbewegung im ERP die Nummer des Serials als Angabe aus. Damit steht auch fest, welche Menge davon bewegt wird und wo genau sich das entsprechende Teil im Lager befindet. Für diese eindeutige Materialkennzeichnung können an allen notwendigen Stellen im System – zum Beispiel in Warenbewegungs- oder Materialbestandstabellen – spezielle Felder hinzugefügt und hervorgehoben werden. Selbst auf den mobilen Handscannern sind die Informationen zu den Serials verfügbar und sorgen für die Durchgängigkeit der Daten. Das wichtige Prinzip der „absoluten Warengenauigkeit“ kann nach Einführung eines neuen ERPs systemseitig unterstützt und vorangetrieben werden.
Flexibel und warengenau
Mit einem ERP auf dem aktuellen Stand lässt sich flexibel und schnell planen. Damit können die Lagerverwaltung und die Bestandsführung erheblich vereinfacht werden. Des Weiteren kann anhand der Arbeitspläne das ERP-System arbeitsgangspezifisch benötigte Komponenten „just in time“ bestellen. Daneben ist es notwendig, die entsprechenden Dispositionsparameter korrekt zu pflegen, damit das ERP zweckmäßig disponieren kann. Da bei einer Serienfertigung die Bestellmengen der entsprechenden Rohmaterialien/Einkaufsartikel nur bedingt variieren, können diese zu bestimmten Zeitpunkten oder Mengen bestellt werden.
Das Prinzip der absoluten Warengenauigkeit wird nach der Einführung eines vollständig integrierten und flexiblen ERPs vom System unterstützt. Es werden alle Grunderfordernisse für die Serienfertigung abgedeckt und umfassende Integration sowie präzise Nachverfolgbarkeit sind gegeben. Nur so kann eine Transparenz der Warenkette optimal gewährleistet werden.
